Design wechseln

Start » Konzertberichte » BUCK BROTHERS & THE ABOUT BLANKS am 04.03.2011 in Berlin im Wild at Heart

BUCK BROTHERS & THE ABOUT BLANKS am 04.03.2011 in Berlin im Wild at Heart

05.03.2011

An diesem Abend gab es mal wieder einen schönen ´77er Punkabend im Kreuzberger Wild at Heart. Nachdem am Wochenende davor schon Cyanide Pills dem Laden ordentlich eingeheizt hatten, sollte es heute weitergehen mit THE ABOUT BLANKS aus Berlin und BUCK BROTHERS aus London.

Nach einem mehr als üppigen Essen trafen wir früh, zum Magenbittertrinken im Wild at Heart ein. Nachdem der Verdauungsschnaps getrunken war trudelten langsam die ersten bekannten Gesichter ein. So ließ sich die Zeit bis zum Auftritt gut vertreiben. Der Beginn des Konzertes ließ aufgrund des mangelnden Publikums mehr als sonst auf sich warten. Gegen 23.00 Uhr betraten THE ABOUT BLANKS die Bühne. Zu diesem Zeitpunkt waren vielleicht 60 Leute anwesend. Am Freitag eine Woche vorher waren es um diese Zeit schon 150 Leute. Warum der Club an diesem Abend nicht voll wurde wird wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben.

Die Berliner ließen sich jedoch davon nicht abschrecken und legten gleich ordentlich laut und krachig los. Die Band die aus erfahrenen Musikern besteht ( u.a. ehemalige Mitglieder von The Bottrops und The Shocks ) zeigte von Anfang an, dass sie es kann. Der krachige, teilweise sogar noisige ´77er Sound konnte das Publikum schnell überzeugen, und sogar zum Tanzen bewegen. In meinen Augen war der Sound zwar etwas zu laut, da die hohen Töne sich doch sehr derbe in die Gehörgänge bohrten, aber insgesamt war es eine gute Show, mit einer engagierten Band, die weiß wie der Sound der vergangenen Tage klingen muss. Die gute halbe Stunde, die die Band dem Publikum einheizte verging wie im Fluge, und so gab es nach dem letzten Lied “She´s a nosebleed“ auch lautstarke “Zugabe“ - Rufe. Diese wurden allerdings von der Band nicht erhört. Sie gingen von der Bühne und machten Platz für das Trio aus London.

Nach der Umbaupause, die jedem der Anwesenden genug Zeit bot, sich mit einem passenden Getränk zu versorgen, um nicht trocken die Show der Londoner genießen zu müssen, betraten die Drei leise und ohne viel Federlesens die Bühne. Kaum standen sie allerdings auf der Bühne, ging es laut und druckvoll los. BUCK BROTHERS spielten einen saubereren Sound als die Berliner davor. Der Sound war nicht noisig, sondern klar und auf den Punkt gespielt. Manche sehen den Sound schon fast im Pop-Punk. Diese Ansicht kann ich allerdings nicht teilen, denn eine saubere druckvolle Spielweise ist kein Pop-Punk. Die Melodien der Band sind zugegebenermaßen teilweise poppig, aber die langweilig sondern mitreißend. Der Stil der BUCK BROTHERS ist eindeutiger ´77er Punk mit Spaß und Begeisterung. Das Wild at Heart war zum Auftritt der Londoner vielleicht mit 100 Besuchern nicht mal zur Hälfte gefüllt. Die Anwesenden hatten jedoch sehr viel Spaß mit der Band. So wurde getanzt und mitgesungen. Die eingängigen Texte machten dies nicht schwer. Zudem gab es zwischen den Liedern immer sehr lustige, ironische und provokante Ansagen die immer mit einem Augenzwinkern von der Band vorgetragen wurden, und das Publikum mehr als einmal zum Schmunzeln brachte. Der perfekt passende, markante Gesang und der druckvolle, auf den Punkt gespielte Sound erinnerte im Laufe des Sets mehr und mehr an die leider nicht mehr existierenden Yeti Girls aus Köln. Jeder der während des Auftritts der Band noch am zweifeln war ob sie wirklich amüsant waren, war spätestens nach dem Song “Pop Muzik“ begeistert. Der Melodie zum Film “Ghostbusters“ wurde ein eigener Text aufgepflanzt ging sehr zackig durch die Boxen des Clubs. Coole Sache!

Genauso cool war das Cover “Sheena is a Punkrocker“, welches nach der Originalversion der Ramones die bisher beste Version war, die ich je gehört habe.

So war es auch kein Wunder, dass die Band noch eine Zugabe spielen musste, die lautstark vom Publikum mit “Come on, Come on“ - Rufen gefordert wurde. Das nahm die Band als Vorlage das legendäre “Leader of the Gang“ von Gary Glitter anzuspielen. Klasse! Spontan, lustig und musikalisch überzeugend. BUCK BROTHERS sind die Yeti Girls aus UK!

Der nachfolgende DJ hatte es dann schwer die anwesenden Gäste noch zum Tanzen zu bewegen, was die Woche davor auch anders war.

Besonders BUCK BROTHERS hätten an diesem Abend mehr Zuschauer verdient. Eine sehr gute, humorvolle und urenglische Punk-Band, die die Magie des Sounds of ´77 im Herzen und in ihren Songs trägt.

Neben den noch anstehenden Konzerten in Deutschland wird die aktuelle CD “Wer are merely Filters“ hiermit jedem uneingeschränkt empfohlen.


Geschrieben von Frank am 06.03.2011, 00:00 Uhr


Teilen:                    

Kommentieren