Design wechseln

Start » Reviews » Audiowolf - Lighting The Fuse

Audiowolf - Lighting The Fuse

Audiowolf - Lighting The Fuse

CD Setalight 26.09.2014
  5 / 10

Weitere Informationen:
http://www.audiowolf.net/


Audiowolf. Ein schwieriger Fall. Eine ambitionierte Band, die die fettesten Elemente von Rock auswalzt, wie er seit den Siebzigern und danach besonders in den Neunzigern nochmals gern zelebriert wurde. Schwere, rhytmische Riffs mit den passenden Beckenschlägen auf der Eins, Effekte auf den Gitarrensounds und auch gelegentliche Soli, ohne dabei in genretypischer Weise überzuschnappen. Insgesamt sind die Songs auch abwechslungsreich genug, um sich durch das Album zu hören und immer wieder andere Ideen präsentiert zu bekommen. Das hier hat man zwar schon irgendwie oft gehört, aber verkehrt ist das trotzdem nicht. Wenn eine Band auf diesen Sound steht und ihn gut umzusetzen versteht, geht das klar. Auch ohne die Musikgeschichte zu revolutionieren.

Jetzt kommt das „aber“, welches ich aus einer Laune heraus durch „jedoch“ ersetzten werde: Jedoch.
Der Sänger klingt die meiste Zeit dermaßen nach dem einer ganz bestimmten Grunge-Band, dass Audiowolf dies auch schon ins Informationsblatt geschrieben haben. Inklusive bestimmter Manierismen, der Angewohnheit, bestimmte englische Wörter in irgendwelche komischen Schreie zu ziehen... Und ganz ehrlich gesagt, eben jenes offensichtliche Vorbild hat einen sehr eigenen Stil, der zwar cool ist, aber von dem man eben niemals noch ein Exemplar auf der Welt braucht (auch, weil der manchmal anstrengend ist). Ihr habt vielleicht gemerkt, dass ich nicht sage, an wen mich das erinnert, denn entweder merkt man das als Hörer sofort, oder aber nicht, und dann stört es vielleicht auch nicht weiter.

Wenn ich mir die CD-Aufmachung ansehe, das Video, die fette Produktion, der Promotext, kurzum: Die ganze Verpackung, habe ich das Gefühl, die Band aus dem kleinen Oldenburg hat versucht, sich etwas zu große Rockstar-Stiefel anzuziehen. Alles professionell aufgemacht, aber vielleicht riecht es deswegen ungefähr so wenig nach Rauch, Schweiß und Sex wie damals die Ramones- und Motörhead-Shirts bei H&M.
Ich glaube, wenn Audiowolf ihr offensichtliches Können nutzen, sich trauen, einen eigenen Stil zu spielen, statt nur bereits vorhandenes neu aufzubacken, dann könnte das eine interessante Band werden. Bis dahin ziehe ich die Klassiker vor.

Geschrieben von King Kraut am 19.10.2014, 23:24 Uhr


Teilen:                    

Medien

http://youtu.be/ySiUbPmcnaA konnte nicht geladen werden

Kommentieren



Weitere interessante Reviews

DER BUTTERWEGGE - ALLE DREHEN DURCH

DER BUTTERWEGGE bringt ein neues Album raus. Es ist ist mittlerweile sein 5. Album. Butter, wer? Der Kopf der Band, Carsten Butterwegge, scheint im Ruhrpott ein richtiger Tausendsassa zu...

Weiterlesen

WOLFWOLF - TOTENTANZ

Die ersten Sekunden sind kaum ertönt, da denke ich, hat mir da jemand den Wolf im Wolfspelz verpackt. Das klingt ja wie Sparky von Demented Are Go, was da aus den Boxen kommt. Ist WOLFWOLF ein...

Weiterlesen

KLABUSTERBERND - DORFREBELL

Als ich die Anfrage der Band erhalten hatte, das neue Album für ramtatta.de zu besprechen, dachte ich erst, es handelt sich um einen Rechtschreibfehler. Ich kenne die Band Klabusterbären aber...

Weiterlesen

YELLOW UMBRELLA - THE BLACK ALBUM

Es gibt ja immer wieder Veröffentlichungen die aus dem Rahmen fallen. Sei es, dass die Verpackung besonders schön und aufwendig gestaltet wurde oder dass es sich um eine besonders seltene...

Weiterlesen

JUDAS PRIEST - Invincible Shield

Sehr viel klassischer wird es nicht als JUDAS PRIEST. Ich bin bei Metal eigentlich meist eher ein Gelegenheitstäter – zu häufig plakativ ist mir das Genre. Hier haben wir aber die...

Weiterlesen

ASHPIPE - GIOSTRE E BARACCONI

ASHPIPE aus Italien haben ein neues Album raus gebracht. Es ist das erste Album der Band nach acht Jahren! Zwischenzeitlich gab es zwar noch eine Veröffentlichung, allerdings war “13 years...

Weiterlesen