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Kärbholz – Herford "X"

14.03.2015

München, Frankfurt, Köln, Hamburg, Berlin, Hannover und Herford... Eigentlich paßt letztgenannte Kleinstadt nicht in diese Aufzählung hinein, aber die Jungs von Kärbholz scheinen diese kleine ostwestfälische Stadt in Ihr Vollgas Rock`n`Roll Herz geschlossen zu haben. Sie kommen ja selber auch aus einen kleinen Kaff aus dem Rhein-Sieg-Kreis und sie denken auch nicht dran Ihre Wurzeln, Ihre Heimat zu verlassen um z.B. in das nahliegende Köln oder Bonn zu ziehen. So singen sie es zumindest in jeder Show in Ihren pathetischen Song "Hier". Es gibt also klare Parallelen zwischen Herford und Ihrer Heimatstadt Ruppichteroth und wenn man schon in so einer Kleinstadt auftritt, dann kann man auch mal eben Nachmittags in dem einzigen großen Elektroladen der Stadt eine kleine Akustik-Show spielen, dachten sich wohl die Jungs, oder das Label oder eben ein Saturn-Lehrling ;-) Ich selber konnte mir das nicht ansehen, ich hab mir stattdessen den Heimsieg der Aminen gegönnt, aber mein abendlicher Mitfahrer Dany samt Frau haben sich das kurz nach Mittag als Wochenendauftakt gegeben und sie haben sich sogar Autogramme von den Jungs geholt ;-)
Aber nun zum Konzert. Auch wenn wir zwei rechtzeitig um Punkt 8 vor dem "X" standen, haben wir die Vorband The Headlines zur Hälfte verpaßt. Aber Dany mussten ja noch das Dosenbier mit seiner Kommilitonin samt Freund vernichten. Ein schwerer Fehler wie sich später herausstellte. Also nicht das vernichten des Getränks, sondern die knapp 30 Minuten die wir verpaßt hatten. Denn die 4 Schweden spielten geilsten Punkrock. Vor allem Bassistin Kerry Bomb zog die Blicke auf sich, nicht nur bei den drei Songs, bei denen sie selber sang. Aber speziell diese drei Songs waren ganz besonders, wobei aber auch alle weiteren Songs, gesungen vom Gitarrist Jake, richtig richtig geil waren, aber speziell diese drei Songs waren von Kerry auf deutsch gesungen, auf richtig guten deutsch !!! Überzeugt Euch selbst:
https://www.youtube.com/watch?v=ZLvY95KeucM
Auch die Ansagen von Ihr waren teilweise auf perfekten deutsch, manchmal aber auch in Englisch... Egal, auf die Mucke kommt es an und die war geil ! Da machte es auch nichts aus, dass The Headlines im "X" mit einen anderen Schlagzeuger angetreten waren....
Die beiden anderen Songs von dem ich so geschwärmt habe, waren beides Coverversionen. Von den Toten Hosen spielten sie die Ballade "Herz brennt", aber noch besser war Ihr letzter Song nach knapp 30 Minuten die wir von The Headlines gesehen hatten. Bei diesem mittlerweile 32 Jahre alten Song (!) rastete nun auch der letzte "X" - Gast aus und das waren um kurz vor 21 Uhr knapp 500 Leute... Wieder auf perfekten deutsch sang Kerry "99 Luftballons" aber in einer Top-Punkrock-Version !!! GEIL !!!!!
Die Umbaupause nutzen die drei um sich ordentlich mich Alkohol einzudecken... Nächstes mal, wenn ich nicht fahren muss, bin ich dann auch dabei ;-) Exakt 30 Minuten später erklommen Kärbholz die Bühne und rockten von der ersten Sekunde an los. Mittlerweile war die Tanzfläche des "X" voll und auch drum herum stand das Publikum, das kann man hoffentlich auf diesen Fotos gut erkennen...
https://plus.google.com/photos/109994034920158032774/albums/6126506878757830321?banner=pwa
Von daher würde ich mal 1000 + ein kleines x an Zuschauer schätzen und die gaben 100% Vollgas.... Die Band machte es aber auch einfach mit 100% Vollgas Rock`n`Roll = 100% Spaß auf und vor der Bühne zu haben. Mit auf der Bühne, als 5ter Mann quasi, war Ferdy Doernberg, der ja schon viele Bands live und im Studio unterstützt hat. Angefangen 1990 bei Jingo de Lunch bis 2011 Gonzo von den Onkelz (naja...). Nicht zu vergessen seine eigene Band, die ich in Hameln schon mal bewundern durfte, leider vor nur sehr wenigen Zuschauern. Aber so klasse er auch alle möglichen Instrumente spielen kann, singen kann Ferdy Doernberg leider nicht. Musste er an diesen Samstag ja auch nicht, er spielte nur, und er spielte alles, egal ob es das Keyboard (!) war oder die Trompete (zeitweise sogar beides gleichzeitig!), das Akkordeon oder die akustik bzw. elektrische Gitarre. Sehr häufig benutzte er allerdings die Slide-Gitarre, die man auch als Hawaiigitarre kennt, und das wurde irgendwann doch etwas nervig. Auch dieses Dauergrinsen von ihm nervt mich persönlich... Aber nun ja, das macht die gute Musik die er spielt nicht schlecht. Außerdem stand er ja "nur" in der zweiten Reihe ;-) Zurück zu Kärbholz die in den ersten 45 Mnuten so richtig Gas gaben mit alten und auch den neuen Songs des gerade erst erschienenen Albums "Karma". Mein Review dazu findet Ihr übrigens hier:
http://www.ramtatta.de/s/reviews/f/details/id/7151/
Nach dieser ersten ¾ Stunde schalteten die Jungs erst einmal drei Gänge zurück und es folgten drei Balladen, u.a. "Hier". Dazu griff auch Sänger Torben zur Akustikgitarre. Insgesamt nahm das so ein bißchen die Luft aus dem bisher heißen Gig. Andererseits tat diese kleine Auszeit einigen Fans ganz gut. Auch wenn der Weg bis zur Theke im "X" recht kurz ist, spätestens jetzt nahm man sich die erste Erholungspause ;-)
Danach gaben Kärbholz eine weitere ½ Stunde Vollgas bis die Jungs zum ersten mal die Bühne verließen. Und wenn es ein Kritikpunkt bei diesen Konzert gab, dann jetzt. Denn ich fand die "Zugabe-Rufe" doch recht schwach.... Heutzutage wird alles als so normal angesehen, "die Band kommt ja eh nochmal auf die Bühne".... Wenn ich mich da an früher erinnerte, was haben wir da gerufen, gepfiffen, geklatscht... Das ist heutzutage einfach nicht mehr, leider....
Natürlich kamen die Jungs nochmal wieder und irgendwann in der Zugabe holten sie auch Kerry von den Headlines mit auf die Bühne. Ein richtiges Duett war es zwar nicht, was Torben und Kerry da ablieferten, aber schön war es trotzdem ;-) Danach folgte auch endlich "Timmi halt´s Maul", DER Song von Kärbholz.
Auch in der zweiten Zugabe hinterlassen die Jungs einen bleibenden Eindruck und hauen noch mal alte Gassenhauer raus um dann nach fast 2 Stunden mit dem letzten Song des neuen Albums "Lauter" den Gig in Herford zu beenden.
Damit war der Abend aber noch nicht beendet, spätestens jetzt traf man weitere Freunde, die kurzfristig zu Konzert gekommen sind oder es nicht angekündigt hatten. Und so wurde noch viel gequatscht, gesoffen (ich hielt mich natürlich weiter an antialkoholischen Getränken) und den mittlerweile eingetrudelten schwarzen Discobesuchern (Gothic, Industrial, New Wave) beim tanzen zugesehen.... Um halb3 ging´s dann aber doch nach Hause, Dany war abgefüllt und seine Stimme war heiser, es war also ein sehr erfolgreicher Abend in jeder Hinsicht ;-)

Geschrieben von Karsten Conform am 20.03.2015, 17:32 Uhr


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Medien

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