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Toxpack - Friss
Weitere Informationen:
http://www.toxpack.de/
https://www.facebook.com/toxpack
Es hat sich viel getan bei TOXPACK: Neben dem Wechsel ins Studio zu MICHAEL MAINX nach Frankfurt, beschreiten sie nun auch in Sachen Label neue Wege. Das Album erscheint erstmals auf BETTER THAN HELL, dem Label von BETONTOD. Aber nun zur entscheidenden Frage: Kann man so tolle Alben wie „Epidemie“ oder „Bastarde von Morgen“ noch toppen? Das aufwändig gestaltete Coverartwork von "Friss" lädt schon mal sehr verlockend ein zum Festbankett mit TOXPACK, dem Aushängeschild in Sachen Berliner Streetcore. Welches Album nun besser gefällt, darüber scheiden sich bestimmt wie immer die gustatorischen Geister.
In jedem Fall kann ich schon vorab sagen, dass "Friss" eine Weiterentwicklung zu den Vorgängeralben ist und musikalisch frischer Wind im Ofen weht, in dem die Jungs ihren neuen Festschmaus zubereitet haben. Neben dem altbewährten Streetcore, um dessen Verlust niemand fürchten braucht, werden musikalisch mehr harmonische Akzente gesetzt und auch Sänger Schulle lässt teilweise melodischere Töne mit einfließen. Die Speisekarte glänzt durch Facettenreichtum und ist abwechslungsreicher geworden. Manchmal geht es zwar ruhiger zur Sache, aber keiner muss um das gewohnte Brett auf dem Album fürchten. Sicher gibt es "Oldschool"-Hörer denen der neue stilistische Einfluss vielleicht nicht gleich auf Anhieb zusagt, aber ich denke dass TOXPACK mit dieser Veröffentlichung eher Hörer gewinnen, statt verlieren.
Wenn man alleine schon die Texte betrachtet, sorgen die mittlerweile seit über 13 Jahren existenten Berliner, auch ganz klar nicht für Schonkost. Man zeigt sich auf "Friss" gesellschaftskritisch und hinterfragend wie eh und je. Mit der Veröffentlichung des Songs „Nichts hören, sehen, sagen!" mit Gastsänger Stephan Weidner (Onkelz) im Gepäck setzen TOXPACK auf alle Fälle gleich mal ein klares und vor allem sehr wichtiges Statement gegen rechte Hohlbirnen. Schön, dass die Jungs sich so klar positionieren. Nun sollte auch dem letzten Spinner mit erhobenen rechten Arm klar sein, dass er auf einem Konzert der Berliner Truppe unerwünscht ist. TOXPACK zeigen sich im Hauptgang beim "Transatlantik Rendezvouz" wenig romantisch und machen uns klar, dass Berlin schon lange ein Problem hat und sich in unserem System schwarze Löcher befinden. Auch wenn der Appetit groß ist, der gleichnamige Titelsong "Friss" fordert zum Hinterfragen unserer Konsumgeilheit auf und legt unseren gierigen Magen nur zurecht vorübergehend in Ketten.
Vielleicht wachen wir dann endlich auf und merken, dass hier "Alles Lüge" ist. Klar die Zeit bringt manchmal Veränderungen, aber "Nichts bleibt wie es ist" So ist das - egal ob nun im Leben oder auch in einer Band. "Vergangen, vergessen" lässt uns selbstbewusst nach vorne schauen und so ist es mit Sicherheit auch bei TOXPACK, die konsequent ihren Weg gehen, ohne dabei ihre Wurzeln im Punkrock und Hardcore zu vergessen. Mit "Friss" haben sie das auch bewiesen, und wieder ein tolles, unverwechselbares Album hingelegt.
Zum neuen Album gibt es auch ein Interview mit Sänger Schulle auf Ramtatta, schaut doch mal vorbei:
http://www.ramtatta.de/s/interviews/f/details/id/6997/
Geschrieben von DrunkenDork am 28.10.2014, 22:34 Uhr
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