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RASTA KNAST,ALARMSIGNAL & JOHNNIE ROOK, 20.04.2012 im Tommy-Weisbecker Haus, Berlin

23.04.2012

Am 20.04.2012 führte mich mein Weg nach langer Zeit mal wieder nach Berlin-Kreuzberg ins Tommy-Weisbecker-Haus. An diesem Freitagabend stand ein Konzert mit JOHNNIE ROOK, ALARMSIGNAL und RASTA KNAST auf dem Plan.

Früh genug im Hof des Hauses angekommen um die ersten Freunde zu begrüßen und ein paar Worte zu wechseln, bevor es gegen 22.00 Uhr in den Konzertraum, den “Schicksaal“ ging, um dort die Berliner von JOHNNIE ROOK eröffnen zu sehen. Die Band sollte eigentlich als zweite Band spielen, aber Überdosis Nichts, die an dem Abend auch noch spielen sollten, sagten allerdings kurzfristig ab.

Häufig ist es für die erste Band im Tommy-Haus schwer, die Leute vom gemütlichen Hof nach innen zu locken. Das war aber heute nicht der Fall. Der Saal war mit ca. 70 Leuten gefüllt, als die Band anfing, und als die ersten Songs gespielt waren, hatte sich diese Zahl verdoppelt. Die Fans von JOHNNIE ROOK erwarteten die Band schon freudig vor der Bühne, und als die Band loslegte, bewegte man sich sofort. Viele jüngere Fans, und vor allem viele Mädels. Die Band legte los, wie man sie kennt, schnell, melodisch und mit Enthusiasmus. Sängerin Franziska sang nicht nur die Texte, sie zelebrierte sie. Die gut ausgebildete Gesangsstimme gab den Songs die Energie, den Tiefgang und das Herz, was den Liedern so viel Leben gibt, das einem schon mal eiskalt über den Rücken laufen kann.

Diese Energie und den druckvollen, melodischen Punkrock, den die Band spielt, lockte immer mehr Leute in den Saal. Dieser war nach der Hälfte des Sets der Band gut gefüllt, was selten bei ersten Bands im Tommy-Haus ist. Dies zeigt nicht nur die Klasse der Band sondern auch wie viele Fans sie in ihrer Heimatstadt hat.

Die Berliner werden in 2012 ein neues Album veröffentlichen. JOHNNIE ROOK gaben bei ihrer Show dem Publikum schon mal Kostproben, was sie erwartet wird. So viel sei gesagt, anspruchsvolle, gitarrenlastige Musik, mit deutschen Texten, ordentlich Druck und viel Eingängigkeit wird es geben. Also das, was man von der Band kennt, nur noch besser.

Man darf gespannt sein, was uns die Band auf ihrer neuen Scheibe alles präsentieren wird.

Nach 45 Minuten inklusive Zugabe, zogen sich JOHNNIE ROOK zurück, und gaben dem Publikum die Chance aus dem mittlerweile warmen Saal in den Hof zu gehen um Luft zu schnappen. Die Frühlingsluft des Abends war erfrischend kühl, jedoch nicht kalt. So war ich nicht der einzige der den Anfang von ALARMSIGNAL verpasste.

Als ich den Saal betrat, kam ich von der Bar kaum nach vorne. Geschätzte 200 Leute standen vor der Bühne. Was bei JOHNNIE ROOK noch als zaghafter Pogo zu bezeichnen war, war bei ALARMSIGNAL ein ordentlicher Tanz des Punkrocks.

Die Band aus Celle zeigte einmal mehr, dass sie schnellen, melodischen Punkrock in abwechslungsreichem Gewand perfekt beherrscht. Der Sound der Musik erinnert an RASTA KNAST, ist aber textlich einfacher gestrickt. Plakative Texte, bekannte Phrasen und Weisheiten werden in Texte verpackt, die sicher die jüngere Generation mehr ansprechen als diejenigen die an der 30-Jahre-Marke kratzen. Das soll nicht heißen, dass die Band schlecht ist, aber textlich bin ich dann doch etwas zu alt dafür. Dem jüngeren Publikum gefiel die Band jedoch so gut, dass vor der Bühne immer mehr getanzt wurde, und die Wärme im Saal langsam tropische Temperaturen erreichte. Die gute Stimmung und der ordentlich abgemischte Sound machten das einstündige Set der Band zu einem Erlebnis.

Nach Mitternacht gab es dann noch eine etwas längere Umbaupause, bevor der Vierer aus Celle die Bühne betrat, auf den vor allem die älteren im Publikum gewartet hatten.

RASTA KNAST!

Die Band spielte eine gute Stunde lang genau das, was erwartet wurde. Ihre schnellen Punkrocksongs wurden kraftvoll rübergebracht. Die Mixtur aus Melodie, Geschwindigkeit und anspruchsvollen Texten begeisterte einmal mehr das anwesende, nun doch deutlich ältere Publikum. Die Klassiker wie “Die Katze beißt in Draht“, “Einer mehr oder weniger“ oder das vor allem in Berlin gefeierte “Ost-Berlin“ wurden frenetisch mitgesungen.

RASTA KNAST zeigten spielend warum sie zur Speerspitze des deutschsprachigen Punkrocks gehören und auch im Ausland viele Fans haben. Diesen Sound mit diesen Texten in so einer Klasse darzubieten, schaffen nur wenige.

Als Fazit kann man nur sagen, drei tolle Bands an einem Abend, gute Stimmung, ordentlicher Sound, fairer Eintritt und eine Location die hierfür perfekt passt, man kann es kaum besser machen.


Geschrieben von Frank am 24.04.2012, 00:00 Uhr


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