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LOS FASTIDIOS

Weitere Informationen:
https://www.losfastidios.net/
https://www.facebook.com/losfastidios/
LOS FASTIDIOS haben sich 1991 gegründet und haben mit "Lovesteady" am 07.04.2025 ihr dreizehntes Album veröffentlicht. Dreizehn gilt allgemein als Schicksalszahl und genau das kann man auch auf "Lovesteady" beziehen.
Das neue Album ist stilistisch nicht nur die Essenz der vergangenen Jahre der italienischen Band, sondern versucht vor allem eines in die Welt hinauszutragen. Das ist Solidarität, Liebe, Zusammenhalt. Gewalt, überbordende soziale Medien, Vereinsamung, Spaltung der linken Szene und was alles noch so zusammenkommt um einem das Leben schwer zu machen, gegen all das möchten LOS FASTIDIOS einen Gegenpol setzen. Das Album "Lovesteady" wurde bereits bei ramtatta.de ausführlich besprochen.
Der Link zur Review ist folgender:
https://www.ramtatta.de/s/reviews/f/details/id/10554/
Obwohl LOS FASTIDIOS praktisch fast das ganze Jahr unterwegs sind, haben sie sich die Zeit genommen um mir ein paar Fragen u.a. zum neuen Album zu beantworten.
Geschrieben von Frank am 27.05.2025, 19:01 Uhr
F: Gratulation zum neuen Album “Lovesteady“. Warum trägt euer
dreizehntes Album diesen markanten Titel?
LF: Wir leben momentan in einer verrückten Welt. Es ist so viel Hass überall.
Wir glauben, dass Musik etwas Positives transportieren sollte.
Wir lieben Rocksteady und haben diesem Wort ein wenig Liebe
eingehaucht. Daraus wurde dann “Lovesteady“, was wir für einen sehr guten
Titel für das Album halten.
F: Die Songs des neuen Albums beinhalten sehr viele verschiedene Stile.
Was war der Grundgedanke als Ihr das Album gemacht hat?
LF: Unsere Musik beinhaltet schon immer viele Stile. Stile, die von der Straße
kommen. Unsere Songs beinhalten die Musikstile die wir lieben.
Wir möchten das was uns geprägt hat, dass was LOS FASTIDIOS
ausmacht, in unserer Musik darstellen.
Wir wollen nichts Neues machen, sondern der jungen Generation zeigen,
wer wir sind und woher wir kommen.
Für uns ist es wirklich wichtig, all diese Musikgenres, die den Soundtrack zu
den von uns geliebten Subkulturen bilden, lebendig und aktuell zu halten.
So kann man in unserer Musik Streetpunk, 2Tone, Rocksteady, Reggae,
Rock'n'Roll und Brit-Pop- Einflüsse spüren.
F: In dem Song “True Rebel“ vom neuen Album “Lovesteady“ singt ihr
von einer Revolution. Denkt Ihr, dass in diesen Zeiten ein Wandel...eine
Revolution...hin zu mehr Menschlichkeit, hin zu mehr Menschenrechten
und einem besseren Umgang mit der Tierwelt möglich ist?
LF: Wir müssen immer unseren Träumen folgen.
Ohne unsere Träume sind wir nichts.
Wir wissen, dass für viele Menschen eine wirkliche, eine umfassende
Revolution eine Utopie ist.
Wir wissen aber auch, manchmal werden Träume wahr.
Unsere Hoffnung stirbt nicht.
Lasst uns ewige Träumer sein!
F: Rechte Parteien machen uns vielerorts das Leben schwer.
Wie schafft Ihr es, immer voller Hoffnung und mit guter Laune auf der
Bühne zu stehen?
LF: Wir setzen große Hoffnung in die junge Generation.
Die jungen Menschen sind unsere Zukunft. Wir glauben, viele von ihnen
wachsen mit einem sehr offenen Weltbild auf und sie bemerken was um sie
herum passiert. Wir denken, dass sie offener sein werden, als die bisherigen
Generationen.
Das System und die Entwicklung der Gesellschaften gehen momentan in
eine schlimme Richtung. Wir sind sicher, dass die junge Generation da
etwas dagegensetzen wird und all denjenigen die sich verhalten wie die
Könige der Welt, Paroli bieten können. Die junge Generation wird diesen
Menschen das Leben schwer machen.
In einem unserer alten Lieder heißt es: "Wir zählen auf euch, neue
Generationen von Rebellen" und in unserem neuen Song “You´re so young“
von unserem aktuellen Album “Lovesteady“heißt es: "Ihr seid so jung, aber
ihr seid weiser als die meisten Menschen, die um euch herum stehen".
Unsere Hoffnung auf die neuen Generationen wird niemals sterben.
F: Ich habe manchmal das Gefühl, dass die junge Generation vergessen
hat, wie das reale Leben ist und sich lieber in sozialen Netzwerken
oder in Online-Spielen verliert.
LF: Wir spielen überall in Europa. Überall treffen wir viele junge Menschen.
Diese geben uns so viel positive Energie. Diese jungen Menschen kennen
das reale Leben. Sie wissen was sie wollen und viele wissen was sie
machen, was sie verändern wollen auf dieser Welt.
F: Was können wir eurer Meinung nach machen, um uns vor rechtem
Populismus zu schützen?
LF: Jedes Mal wenn wir auf der Bühne stehen, sagen wir, wir müssen
zusammen stehen. Das System will uns auseinander dividieren.
Das System ist nicht auf Solidarität und Zusammenhalt aufgebaut, sondern
auf Egoismus.
Wir müssen aufeinander aufpassen und dürfen keine Keile zwischen uns
treiben lassen.
Wir müssen jede Barriere, jede Grenze, jeden Geschlechtsunterschied, jede
Flagge, alle sozialen Schichten überwinden und vereint bleiben. Wir dürfen
nie vergessen, dass wir das Volk sind. Das gleiche Volk vom Westen bis
zum Osten der Welt. Vereint sind wir eine Stärke und nur vereint können wir
etwas Gutes tun.
Wir müssen gemeinsam eine reale, bessere Welt aufbauen.
Wir müssen Brücken bauen, keine Mauern und uns nicht in dummen
virtuellen Kämpfen verlieren.
F: Ihr engagiert euch seit langem für Tierrechte.
Du, Enrico (Anm. des Redakteurs: Sänger von LOS FASTIDIOS) bist
Veganer.
Ich habe oft das Gefühl, dass der Naturschutz und der Tierschutz nicht
so stark im Fokus stehen, wie der Schutz der Menschenrechte.
Wie seht Ihr das?
LF: Wir können nicht für Menschenrechte kämpfen und dabei die Tiere und
unsere Umwelt vergessen.
Ich denke, wenn es auf dieser Welt mehr Respekt gegenüber unserer Natur,
gegenüber der Tierwelt gäbe, dann würde es auch zu einer Verbesserung
der Situation aller Menschen führen. Es würde der Erde, es würde uns
besser gehen.
Die Menschen müssen noch so viel lernen...
Wir wollen aber optimistisch bleiben. Wir sehen, dass es Stück für Stück,
Jahr für Jahr etwas besser wird. Die Situation der Tiere, die Tierwelt rückt
mehr und mehr in Fokus. Das wird nur der Anfang sein. In Zukunft wird es
mehr Respekt gegenüber dem Leben von Mensch und Tier geben. Es geht
schlichtweg um das Leben aller Geschöpfe.
F: Im September 2025 spielt Ihr eine Tour durch die USA. Es gibt einige
Bands die momentan nicht in den USA spielen wollen, aufgrund der
rechten Regierung und aufgrund Donald Trump.
Viele Bands haben auch Bedenken, dass sie an der Grenze an der
Einreise gehindert werden.
Warum spielt Ihr eine Tour in den USA?
LF: Uns sind die Menschen wichtig, nicht die Regierungen.
Wir wissen, dass es in jeder Ecke der Welt Menschen gibt, wie du und ich.
Menschen, die die gleichen Werte vertreten, sich für die gleichen Dinge
einsetzen.
Überall wo wir spielen, spielen wir für diese Menschen. Wir möchten mit
unser Musik Mut machen. Wir möchten mit unserer Musik den
Zusammenhalt und die Solidarität fördern. Wir möchten die Menschen
begeistern und mit ihnen zusammen Spaß haben. Wir möchten mit ihnen
einen schönen Abend genießen.
Musik hilft jedem, sich nicht allein zu fühlen, wo auch immer auf der Welt wir
uns befinden. Musik ist Kraft. Musik ist Leben. Musik verbindet Menschen.
Uns als Musiker ist es wichtig, unsere Musik überall hin zu bringen, um
Menschen zusammenzubringen!
Wir wissen, dass es viele Menschen in den USA gibt, die sich freuen uns zu
sehen. Wenn wir einreisen dürfen, dann werden die Konzerte, dann wird
unsere Zeit in den USA großartig werden.
F: Seit dem Jahr 1991 seit Ihr mehr oder weniger ständig unterwegs,
ständig auf Tour.
Werdet Ihr nicht manchmal müde von diesem anstrengenden Leben
und den vielen tausend Kilometern pro Jahr im Tourbus?
LF: Die Leidenschaft und die positive Energie, ja die Liebe, die wir bei jedem
Konzert vom Publikum erhalten, lassen uns die Müdigkeit und die mehr als
90.000 Kilometer pro Jahr auf der Straße vergessen.
Unsere Fans sind unsere Stärke.
Wir können den Menschen nicht genug danken, die zu unseren Konzerten
kommen. Ihr seid das sechste Bandmitglied von LOS FASTIDIOS.
Ohne euch sind wir nichts. Vielen, vielen Dank.
F: Auch nach langen Fahrten, steht Ihr voller Energie und Leidenschaft
auf der Bühne.
Wie schafft ihr das? Was ist euer Geheimrezept?
LF: Wir haben kein Geheimrezept!
Wenn du etwas mit dem Herzen machst, mit Leidenschaft, mit Liebe...dann
geht es einfach von der Hand.
F: Ihr habt in so vielen Clubs in Europa gespielt. Da gibt es doch sicher
ein paar Lieblingsclubs die Ihr habt, oder?
LF: Wir lieben alle Clubs, besonders die kleinen Clubs.
In den kleinen Clubs, merken wir mehr Leidenschaft. Wir merken dort mehr
die Energie die vom Publikum ausgeht. Du kannst jedem in die Augen
schauen. Wir können zusammen singen und einfach zusammen eine
großartige Zeit haben.
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