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DIE KOLPORTEURE
Als ich vor einiger Zeit einen Auftritt mit DDP in Dessau hatte, waren auch die Berliner Jungs von DIE KOLPORTEURE mit von der Partie. „Die gibt`s noch“? dachte ich mir. Vor 11 Jahren gegründet lieferten sie 1997 mit „WAHN ODER WAHR“ ein grandioses Debutalbum ab. Nach zahlreichen Samplerbeiträgen und Konzerten in der gesamten Republik, erspielten sich die Berliner einen Namen in der Szene, der für soliden, anspruchsvollen deutschsprachigen Punkrock stand, und musikalisch sowie textlich irgendwo zwischen DRITTE WAHL und SKEPTIKER lag. Erst 2001 folgte der Nachfolger. Und das gleich im Doppelpack. In nur einem Jahr erschienen die Alben „DER LAUF DER ZEIT“ und „ODYSSEE“. Auch diese beiden Platten knüpften nahtlos an den Vorgänger an und überzeugten in typischer KOLPORTEURE Manier. Nie den Zeigefinger oben aber das Herz bei der guten Sache. Ab da wurde es wieder sehr still. Das lag vielleicht an mangelnden Ideen, aber vorrangig sicherlich an diversen Umbesetzungen die die Band zu verkraften hatte. Mit dem 2005er Album „ALLES UNTER KONTROLLE“ und der aktuellen CD „LEINEN LOS“ (NIX GUT RECORDS/2006) sind sie nun wieder zurück! Ein Grund für mich Euch die Fünf näher zu bringen........
KOLPORTEURE
Geschrieben von Wuschel am 02.12.2006, 00:00 Uhr
Malte: Auf jeden Fall. Wir haben ja in den letzten zwei Jahren viel verändert, DDieter ist als neuer Bassist dazugestoßen, und auch ich bin noch nicht viel länger dabei. Neue Leute, neue Ideen; dazu sehr viel neuer (musikalischer) Freiraum, das hört und spürt man und so kamen wir auf den Titel.
Wuschel: Dieses und Euer Vorgänger sind auf NIX GUT RECORDS erschienen. War das Eure erste Wahl oder habt Ihr es bei anderen Labels erst garnicht versucht?
Malte: Bei der „Alles unter Kontrolle“ haben wir schon gesucht, wobei NG schon sehr interessant für uns war. Bei „Leinen los!“ war’s ein beidseitiger Wunsch, NG wollte die Platte gerne machen und hat uns voll unterstützt, da blieb ja kaum ne Wahl…
Wuschel: Die Musik der KOLPORTEURE kann man keinesfalls in die typische Deutschpunkecke stecken. Wie würdet Ihr am besten Eure Musik beschreiben? Und habt Ihr bestimmte Einflüsse beim Songwriting?
Malte: Ich glaube, dass jeder für sich absolut unterschiedliche Einflüsse hat, was es schwierig macht, eine treffende Bezeichung für unsere Musike zu finden. PunkRock mit vielen Anleihen aus anderen Richtungen, von Pop bis Metal.
Wuschel: Ihr lebt in Berlin. Ist es da nicht manchmal schwierig, durch die große Anzahl an Bands und Musik, sich eine treue Hörerschaft zu erspielen?
Malte: Jep. Wir arbeiten ja schon 11 Jahre dran…
Wuschel: Eure ersten Alben erschienen auf AMÖBENKLANG, die ja auch schon für die ersten DRITTE WAHL Veröffentlichungen verantwortlich waren. Wie kam dieser Kontakt zustande?
Pat: Wir haben damals in Marzahn so einen Rockwettbewerb gewonnen, darauf hin konnten wir ein Tape (ja so was hat man damals noch gemacht) aufnehmen. Das haben wir dann einfach etwas rumgeschickt und Alge war eigentlich der erste der sofort gesagt „Super, ich will Euch“ Das Dritte Wahl auch dort waren haben wir erst später mitbekommen, obwohl die Jungs uns wohl auch gut fanden und Alge zu geraten haben. So war das 1996.
Wuschel: In den Medien ist in letzter Zeit sehr häufig der Berliner Bezirk "Lichtenberg" in den Schlagzeilen. Terror von Rechts scheint dort an der Tagesordnung zu stehen. Beschäftigt Euch diese Situation und versteht Ihr Euch als politische Band?
Malte: Ich würde nicht so weit gehen, uns als politische oder gar propagandistische Band zu bezeichnen, aber wir haben natürlich unseren Standpunkt, den wir, wenn wir es für nötig halten, auch nach außen tragen. Das diese Situation uns beschäftigt, ist ja dann klar.
Pat: Nunja, wir haben eigentlich von Anfang deutlich gemacht wo wir stehen. Allein unser Backround machte eine klare Positionierung notwendig, songs wie „1995“ sprechen eine klare, eindeutige Sprache: Kampf dem Faschismus!
Wuschel: Eure Texte sind selten direkt. Ihr verzichtet auf Phrasen und Parolen. Ist das Eure Absicht? Wollt Ihr Euch dadurch von anderen deutschsprachigen Bands abheben?
Malte: Wir wollten der Zensur entgehen ;) Uns geht es nicht darum, „Auf Auf zum Kampf!“ zu rufen, das gibt es schon genug. Und es wird dadurch auch nicht besser. Viele Dinge, die uns bewegen, beginnen ziemlich einfach und klein, und aus solchen Einfachheiten heraus entstehen viele unserer Texte.
Pat: Ein bewusstes „Abheben“ von anderen bands war nie gewollt. Aber jede band findet Ihre eigenen Worte um ihre kleinen Welt zu besingen…so auch wir. Ich zumindest hatte früher immer ein komisches Gefühl wenn die Texte zu einfach interpretierbar waren…
Wuschel: Mit dem Stück "FREIHEIT" von Georg Danzer habt Ihr eine sehr ungewöhnliche Wahl getroffen. Wie kam es dazu?
Malte: Den Text hat Patrick mitgebracht, und wir waren begeistert davon.
Pat: Da hat sich getroffen, dass DDieter als alter Ösi Danzer mochte und auch den Vorschlag Freiheit zu interpretieren kam von uns beiden. Ich habe diese Platte schon seit gut 15 jahren und mochte sie einfach sehr.
Und außerdem muss man ja nix covern was eh jeder kennt, oder?
Wuschel: Mir gefallen alle Stücke der aktuellen Platte ausgesprochen gut. Sind einige Stücke erst im Studio entstanden oder war von Beginn an die Rezeptur schon klar?
Malte: Danke danke! Eigentlich waren alle Songs schon vorher da, aber trotzdem ist vieles, vor allem an kleinen Spielereien im Studio entstanden. Hier mal ne Melodie, da mal Effekte… Der einzige Song, der wirklich spontan entstanden ist war „Swing in sie hinein“ – war eigentlich nur ein Gag, wir haben unserem Trommler Jan ein paar Besen geschenkt und ihn überredet, „Tief in sie hinein“ mal damit zu spielen. Und auf einmal war’s total schön und allen war klar: das Ding muss mit auf’s Album!
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