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FRENZY

FRENZY aus UK, Kultband des Psychobilly und Neo-Rockabilly. Band der ersten Gründungswelle von Psychobilly-Bands in den ´80ern. Zu Zeiten wo noch keiner richtig wusste was Psychobilly ist oder werden wollte.
Vor drei Jahren gab es das letzte Album. Eine lange Zeit, aber nun ist die Band mit “In the Blood“ wieder da.
Das neue Album kann auf ganzer Linie überzeugen.
Zum neuen Album, zur Szene und zur Bedeutung der Musik in ihrem Leben sandte ich ein paar Fragen via E-Mail nach Großbritannien und bekam auch prompt Antwort.
Geschrieben von Frank am 18.06.2010, 00:00 Uhr
F: Der Song “In the Blood“ war der erste Song den wir für das neue Album aufgenommen haben. Wir mögen diesen Song ganz besonders. Die Aufnahme und der Stil des Songs zeigen haargenau wie wir das neue Album haben wollten. Da ist es nur fair, dem Album auch den Titel dieses Songs zu geben.
Der Song hat aber auch eine starke Aussage. Es geht um Leute wie uns, für die Musik ihr Leben ist und die immer Musik machen werden. Wir wissen, dass viele Musikfans uns verstehen und genauso fühlen wie wir. Somit ist der Song nicht nur für uns, sondern auch für alle die ohne Musik nicht Leben können.
Es geht in dem Song aber auch um die Achtung deiner Familie und deren Herkunft sowie um die Generationen davor. So ist deine Familie zu dem geworden was sie ist und du wirst die Gene jetzt weitergeben und deine Familie für die Zukunft prägen.
R: Gibt es eine besondere Story / ein besonders Erlebnis was während der Aufnahmen entstanden ist?
F: Die Produktion lief im Großen und Ganzen ohne Besonderheiten ab.
Die Songs wurden geschrieben und dann als Demo über einen Mehrspurrecorder aufgenommen. Das gab uns die Möglichkeit mit den Melodien und der Instrumentierung zu experimentieren um zu schauen wie der Song am besten rüberkommt. Das hat auch dazu geführt, dass unser Drummer Adam ein besseres Feeling für die einzelnen Songs entwickeln konnte. Wir konnten so vor den eigentlichen Studioaufnahmen ganz in Ruhe innerhalb der Band diskutieren was funktioniert und was nicht.
Meiner Einschätzung nach waren die Aufnahmen so entspannt wie noch nie bei FRENZY.
Auch das Verhältnis innerhalb der Band und zu unserem Produzenten Alan Wilson war sehr entspannt und produktiv. Wir hatten wirklich viel Spaß bei den Aufnahmen.
Es gibt aber tatsächlich keine besonderen oder verrückten Storys von den Aufnahmen zu berichten. Wir wussten alle, dass wir ein ordentliches Album machen wollen und so hat jeder seinen Teil dazu beigetragen.
Ich erinnere mich noch sehr genau an unsere lachenden Gesichter während den langen Stunden vor dem Mischpult beim mischen der Songs.
Die Stimmung während der Aufnahmen war sehr kreativ und ideenreich. Wir alle wollten das Beste aus den Songs herausholen und haben alles dafür getan dass sie 100%ig nach FRENZY klingen. Das hat bei fast allen Songs sehr gut geklappt. Nur beim Song “Johnny Rocket“ haben wir uns ein bisschen verrannt. Wir haben den Song dann ein paar Tage ruhen lassen und ihn dann noch mal neu mit geändertem Arrangement aufgenommen. Der Song kam dann so ins Studio und sofort auf die CD. Er klingt jetzt richtig gut.
R: Der erste Song des neuen Albums lautet “Time Machine“. Warum möchtet Ihr eine Zeitmaschine haben? Habt Ihr Probleme mit dieser Welt und deren Entwicklung?
F: ( Beispielhaft für die Antworten der Band soll die Antwort von Steve Whitehouse, Kontrabassist von FRENZY stehen, Anm. d. Verf. )
Ich hätte gerne eine Zeitmaschine. Ich bin eine sehr nostalgische Person. Ich mag das vergangene Jahrhundert sehr. Besonders mag ich die ´50er Jahre, aber insgesamt den Zeitraum von den ´30er - ´80 er Jahren.
Ich sammle viele Sachen aus dieser Zeit, wie die ganze Band. Ich glaube dass die Leute von Ende der ´40er Jahre bis Ende der ´60er Jahre mehr aufeinander aufgepasst haben und sich mit mehr Respekt behandelt haben als das heute der Fall ist.
Ich schau mir gerne Fotos aus der genannten Zeit an und versetze mich beim Songschreiben dann auch richtig in die Personen auf den Fotos und versuche deren Gefühle und Gedanken in die Songs von FRENZY zu bringen. Ich wünschte echt, ich könnte die Zeit zurückdrehen um diese Zeit zu erleben.
Ich glaube es gibt wahrlich bessere Zeiten in dem man leben kann, als in der aktuellen Zeit. Ich fühle mich oft zur falschen Zeit geboren.
Wenn ich nur eine Zeit wählen dürfte, in die mich eine Zeitmaschine bringen kann, würde ich die ´60er Jahre wählen. Ich kann dir nicht genau sagen warum. Vielleicht liegt es daran, dass ich viele Sachen aus der Zeit gesammelt habe und mich diese Dekade fasziniert. Ich kann mir nicht genau vorstellen wie es war, in den ´60ern zu leben, aber ich hasse die ganzen Vorschriften die uns die moderne Technik heute macht. Außerdem finde ich es wirklich schlecht, wie sich die Leute heutzutage behandeln.
Der Song “Time Machine“ ist somit ein Song voller verträumter Nostalgie.
R: Was haltet Ihr von den jüngeren Psychobilly-Bands? Gibt es Bands die Ihr gut findet und empfehlen könnt?
F: Mit steigender Popularität des Psychobillys haben sich auch einige sehr gute junge Bands gegründet und etablieren können. In meinen Augen sind GRAVEYARD JONNYS und THE GRIT zwei tolle Bands. Es ist gut, dass es viele neue Bands gibt. Das ist wichtig, damit die Szene und die Musik nicht stagniert, wie Mitte der ´90er Jahre. Es ist allerdings schwierig für neue Bands sich in der Szene zu etablieren, da es viele Puristen gibt, die nur einen bestimmten Stil hören wollen und alles andere verachten. Das kann die Szene auf Dauer töten, was nicht im Sinne der Fans und Musiker sein kann.
R: Viele Außenstehende sehen in der Psychobilly-Szene nur einen Haufen verrückter Schlägertypen. Wie beurteilt Ihr diese Einschätzung?
F: Wir freuen uns wenn die Leute am wrecken sind und durchdrehen. Natürlich ist da auch Aggression zu sehen, aber es ist nicht härter als auf einem Hardcore - oder einem guten Punkkonzert. Wir wünschen natürlich keinem Konzertbesucher Verletzungen aber wer in den Wrecking Pit geht, macht das auf eigene Verantwortung.
Auf unseren Konzerten ist immer eine ganz besondere Stimmung zu spüren. Für Außenstehende kann es brutaler aussehen als es in Wahrheit ist. Viele der böse aussehenden Psychobillys sind in Wahrheit ganz liebe Menschen mit einem großen Herzen.
Man bekommt eher eine Umarmung als eine auf´s Maul.
R: Wie sind die Pläne von FRENZY für die nächste Zeit?
F: Das neue Album hat uns sehr viel Kraft gekostet. Es war die Mühen absolut wert, aber wir werden in nächster Zeit mit dem Schreiben von neuen Songs kürzer treten. Steve (Kontrabassist von FRENZY , Anm. d. Verf. ) und ich haben die letzten drei Alben alleine geschrieben und aufgenommen. Es war echt anstrengend und ich denke eine kreative Pause kann uns nicht schaden. Wir werden uns jetzt erstmal auf´s Touren konzentrieren und auf das 25 jährige Bandjubiläum was auch bald ansteht.
Mit “In the Blodd“ haben wir ein wirklich gutes Album veröffentlicht und haben mit People like You auch ein super Label was uns umfassend unterstützt.
Wahrscheinlich werden wir trotzdem bald wieder anfangen neue Songs zu schreiben. Von Album zu Album klappt das Songwriting besser und so sind wir selber gespannt wie das nächste Album sein wird.
Wir wollen “In the Blood“ mit aller Kraft promoten. Das Album ist zu gut um es einfach raus zu bringen und dann ohne viel Promo untergehen zu sehen. Wir werden dieses Jahr eine Tour und einige Einzelshows spielen auf denen wir viel vom neuen Album spielen werden.
Wir sind sehr glücklich über unser neues Label People like You Records. Die Leute dort machen einen super Job und wir wissen, dass wir mit der Zusammenarbeit ein neues, höheres Level erreicht haben. Das wird sich sicher positiv für die Zukunft auswirken.
“In the Blood“ ist so gut, dass wir sicher sind, dadurch neue Hörer für uns gewinnen zu können. People like You glaubt an uns, und dieses Vertrauen wird FRENZY gut tun.
Wir hoffen, dass wir mit unserem neuen Album gerade auch neue junge Hörer erreichen werden, vor allem in den USA. Viele Streetpunk-Kids aus den USA mögen auch Psychobilly, besonders den Stil den wir spielen. Wir möchten diese Kids erreichen, damit sie FRENZY kennen lernen. “In the Blood“ soll die Einstiegsdroge sein. Dafür braucht man neben Konzerten auch eine pro-aktive Promotion, wie sie uns People like You bieten kann.
Wir sind wirklich sehr gespannt, was uns die nächsten 1-2 Jahre bringen werden, und freuen uns natürlich über jeden den wir auf unseren Konzerten sehen.
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