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FLATFOOT 56

16.02.2011

Die Band aus Chicago veröffentlicht in Kürze ihr neues Album mit dem Namen "Black Thorn". Das Album besticht durch eine eigene Mischung aus Folk-Punk und Hardcore. Dass FLATFOOT 56 sich trotz der bekannten Folk-Punk-Bands wie Dropkick Murphys oder The Real McKenzies frisch und anders anhören liegt am eigenen Stil, den die Band auf ihrem neuen Album perfekt rüberbringt.

Ich konnte der Band ein paar Fragen via Mail zum neuen Album, der geplanten Europa-Tour und zu der Band an sich schicken.

Die Antworten lesen sich, wie ich finde, sehr interessant und machen neugierig auf die Band.


Geschrieben von Frank am 17.02.2011, 00:00 Uhr


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F:         Erzählt mir mal, was die Unterschiede von eurem neuen Album ” Black Thorn “ zu euren bisherigen Veröffentlichungen sind.

FT56:   Als erstes ist das neue Album “Black Thorn“ ein weiterer Schritt in der Bandgeschichte von FLATFOOT 56. Es ist die erste Veröffentlichung bei der wir eine sehr aufwendige Vorproduktion gemacht haben. Diese Vorproduktion hat Johnny Rioux von den Street Dogs übernommen.

            Der Sound von “Black Thorn“ ist erwachsener und ausgereifter als auf unseren bisherigen Alben. Man kann deutlich erkennen, dass wir mit jeder Veröffentlichung unser Songwriting verbessert haben und unsere Kreativität immer besser in unseren Liedern umsetzen können. Diese Entwicklung hat mit “Black Thorn“ ihren bisherigen Höhepunkt erreicht.

F:         Wie bezeichnet Ihr euren Musikstil?

FT56:   Wir nennen unsere Musik Celtic Punkrock oder eben Punkrock mit Hardcore und einem kleinen, aber kräftigen Schuss Celtic Flair.

F:         Eure Texte sind stark in der Arbeiterklasse verankert. Gibt es die Arbeiterklasse, die zusammenhält und gemeinsam kämpft, die Ihr besingt überhaupt noch, oder ist die Idee zusammenzuhalten eine Idee die der Vergangenheit angehört?

FT56:   Dort wo wir herkommen, existiert die Arbeiterklasse die wir besingen definitiv. Aus der Gegend wo wir herkommen arbeiten die meisten Menschen sehr hart um ihre Familien zu ernähren und ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Das Leben der Arbeiter und die Existenz der Arbeiterklasse ist für uns sehr real und allgegenwärtig. Es ist wichtig, dass sich die Arbeiter zusammenschließen um für ihre Rechte und für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Nur dieser Zusammenschluss kann etwas bewirken. Leute die selber dieses Leben nie gelebt haben, können gar nicht einschätzen was es heißt, ein Arbeiter zu sein, der jeden Tag sein bestes geben muss um seine Familie ernähren zu können.

F:         Können Gewerkschaften das Ziel, für die Arbeiter mehr Rechte, mehr Einkommen und eine größere gesellschaftliche Wertschätzung, tatsächlich erreichen?

FT56:   Auf jeden Fall. Das können Gewerkschaften und das haben sie auch in der Vergangenheit bewiesen. Es gibt unzählige Beispiele aus der Vergangenheit, die aufzeigen, wie sich die Situation der Arbeiter durch den Zusammenschluss und den gemeinsamen Arbeitskampf verbessert hat.

            Die Gewerkschaften müssen ihre Mitglieder und für die, für die sie kämpfen verstehen. Es ist für die Arbeiter wichtig, dass sie ihren Job behalten und die Arbeitsbedingungen sowie die Bezahlung in Ordnung ist. Genauso müssen die Unternehmen für ihre Arbeiter sorgen, den diese sind es, die die Firma am leben erhalten. Da gibt es eine Balance. Diese muss gewahrt werden. Zum einen ist es notwendig, dass das Unternehmen weiterhin existiert und auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig ist und zum anderen ist es notwendig, dass die Arbeiter gute Arbeitsbedingungen haben und eine adäquate Entlohnung erhalten.

            Ich glaube allerdings nicht, dass nur Gewerkschaften die Stimme der Arbeiter sind.

            Arbeiter zu sein, bedeutet den Dreck unter den eigenen Nägeln und den Schweiß auf der Stirn zu kennen. Das sind Millionen Menschen, die das kennen. Gewerkschaften sind eine wichtige Stimme, aber sie sind nicht das alleinige Sprachrohr der Arbeiter.

F:         Ich hab vor kurzem gelesen, dass es manche Staaten in den USA gibt wo Gewerkschaften kaum bekannt sind und keine Rolle spielen. Stimmt das?

            Weißt du, warum das so ist?

FT56:   Ich würde dir gerne diese Frage erschöpfend beantworten, aber so ganz genau kenn ich mich in der Gesamtheit nicht aus.

            Ich denke aber, dass nicht jeder Arbeiter in den USA mit seiner Arbeit und seiner Situation unzufrieden ist, vielleicht auch, weil er nicht merkt, wie er ausgenutzt wird.

            Es gibt aber auch Firmen die ihre Arbeiter ordentlich behandeln.         

            Ich glaube allerdings nicht, dass es in irgendeinem Staat der USA verboten ist eine Gewerkschaft zu gründen, aber ich kann mich auch irren.

F:         Ihr spielt Celtic - Punkrock mit Hardcore - Einfluss. Welchen Bezug habt Ihr persönlich zu diesem Stil? Gibt es Bandmitglieder die Vorfahren aus Schottland oder Irland haben?

FT56:   Alle Mitglieder der Band leben in der wohl am stärksten vom gälischen Einfluss geprägten Stadt in den USA. Chicago! Die Stadt in der wir leben, ist stark von der schottischen und irischen Kultur geprägt. Wir sind inmitten dieser Kultur aufgewachsen. Das hat uns natürlich geprägt.

            Drei von uns sind in einer Umgebung aufgewachsen die stark von der amerikanischen Folkmusik und von Bluegrass geprägt war. Das hat natürlich seine Spuren hinterlassen, wobei man sagen muss, dass auch hier der irische und schottische Einfluss in der Musik stark verankert ist.

F:         Ich habe gelesen, dass alle Bandmitglieder gläubige Christen sind. Stimmt das?

            Wie ist euer Verhältnis zu der christlichen Religion?

FT56:   Das stimmt, wir sind alle gläubige Christen. Unser Glaube ist uns sehr wichtig und wir tragen ihn stets im Herzen. Wir gehen offen mit unserer Religion um, achten aber darauf, unseren Glauben niemandem aufzudrängen. Wir haben Songs geschrieben, die sich auf unseren Glauben beziehen und auf das was uns wichtig ist. Ich denke diese Art von Songs hat jede Band. Wenn wir nicht über das singen würden an das wir glauben, wären wir keine aufrichtige Band. Unser Glaube beeinflusst unser Leben und hilft uns die Welt zu sehen, wie wir sie sehen.

F:         Im April und Mai 2011 spielt Ihr eure Europa-Tour. Welche Erwartungen habt Ihr an diese Tour?

FT56:   Wir sind schon sehr aufgeregt und freuen uns sehr auf unsere Europa-Tour und darauf unsere bisher beste Veröffentlichung live präsentieren zu können.

            Jede Tour die wir bisher in Europa gespielt haben war sehr gut für uns. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit einer guten Promotion und mit unseren Alben die jetzt auch tatsächlich überall zu haben sind, eine großartige Tour spielen werden.

F:         Wie wichtig ist Europa für euch? Habt Ihr in Europa ein Lieblingsland oder einen Lieblingsclub?

FT56:   Generell mögen wir Europa sehr. Leider hatten wir bisher noch nicht all zu viel Zeit gehabt uns genauer umzusehen. Wir würden gerne eine gewisse Zeit in Europa bleiben und uns näher umsehen.

            Bisher waren wir in Deutschland und Holland. Dort hat es uns sehr gut gefallen. Die Konzerte waren sehr gut und haben Spaß gemacht.

            Besonders das Konzert im Wild at Heart in Berlin hat uns sehr gefallen. Wir hoffen dass wir in diesem Club wieder Station machen werden, wenn wir in Berlin sind.

            Natürlich ist es für uns auch sehr spannend in Ländern zu spielen in denen wir noch nie waren. Mir fällt da Italien, Schweden, Österreich oder Dänemark ein. In den Ländern würden wir gerne auch mal spielen.

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