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REJECTED YOUTH

REJECTED YOUTH haben mit “Fuck the Consent“ ihr neues Album veröffentlicht. Ein Album was den konsequenten Weg der Band passend flankiert und darstellt, dass die Band ihren Status nicht unverdient erhalten hat. Streetpunkt der alten Schule trifft auf politische, engagierte Texte, die keinen Blatt vor den Mund nehmen. Grund genug der Band ein paar Fragen zu kommen zu lassen, die sie freundlicherweise in kürzester Zeit beantwortet haben. Vielen Dank dafür.
Die Review von “Fuck the Consent“ auf ramtatta.de ist hier zu lesen:
http://www.ramtatta.de/reviews,id-1174,go-rejected+youth+_+fuck+the+consent.html
Geschrieben von Frank am 15.12.2011, 00:00 Uhr
F: Euer neues Album heißt "Fuck the Consent" was übersetzt so viel bedeutet wie "Scheiß auf euer Einverständnis oder Konsens". Was möchtet Ihr mit damit aussagen?
RY: Ich finde, dass ein Konsens einfach nicht das Ziel sein kann und ich kann und will mich damit nicht abfinden. Es macht doch keinen Sinn mit Leuten an einem Strang zu ziehen, wenn ganz unterschiedliche Auffassungen zu gewissen Punkten vorherrschen. Ich glaube aber auch nicht an totale Abgrenzung von allem, was auch nur etwas von seinem eigenen Standpunkt abweicht. Aber „Fuck The Consent“ soll ein klares Zeichen aussenden, dass wir nicht automatisch auf einer Seite stehen nur weil wir uns vielleicht in einem grundlegenden Punkt einig sind. Beispielweise der immer wieder gerne vorgebrachte antifaschistische Anspruch. Schön und gut. Aber wenn jemand gleichzeitig antisemitische, homophobe, sexistische oder sonstigen Scheiße vom Stapel lässt – wie soll da ein Kompromiss gefunden werden?! „Fuck The Consent“ ist kein Schlussstrich aber eine klare Positionierung.
F: Euer Song "Power to the People" beschäftigt sich mit der Thematik, dass die Menschen wieder mehr gesellschaftlich entscheiden sollten. Wie demokratisch ist Deutschland in euren Augen?
RY: Der Song beschäftigt sich damit ob es überhaupt möglich ist, dass ein Volk die Macht ausübt. Oder ob nicht immer nur wenige privilegiert, die Macht für ihre Zwecke auszunutzen und zu missbrauchen. Außerdem stellt der Song die Frage, ob eine Bewegung oder Revolution überhaupt „überlebensfähig“ ist, wenn das Ziel über das Individuum gestellt wird, für dessen Wohl der Kampf ursprünglich gedacht war. Aber zur eigentlichen Frage, kann ich nur so viel sagen, dass ich nicht das Gefühl habe wirklich mitentscheiden zu können. Von daher hab ich auch nicht das Gefühl in einer Demokratie zu leben.
F: Wie demokratisch sollte Deutschland sein? Und ist es nicht manchmal besser, gegen die allgemeine Meinung etwas zu entscheiden?
RY: Selbst ein kluger Kopf kann in der Masse dumm agieren. Im Moment suche ich selber noch nach diesen Antworten. Der Song „Power To The People“ beispielsweise ist auch nicht unbedingt als Forderung zu verstehen. Der Song ist eine einzige Frage.
F: Die rechte Terrorzelle NSU ist momentan medial in aller Munde. Wie habt Ihr darauf reagiert, als es raus kam?
RY: Erstaunt!
Einige der Morde wurden ja hier bei uns in Nürnberg verübt und es war immer die Rede von einem Einzeltäter mit rassistischem Hintergrund oder irgendwelche Mafia Angelegenheiten. Nie aber von einem Nazinetzwerk. Ich war nur deshalb so erstaunt, dass es über 10 Jahre nicht schon früher Hinweise darauf gab. Vor allem aus dem rechten Lager. Sonst feiern die doch auch alles sofort ab, was sie als vermeintlichen „Erfolg“ verbuchen können. Das finde ich wirklich strange an der ganzen Sache. Keine Ahnung. Vielleicht haben sie es sogar abgefeiert, nur keiner hat es wirklich registriert.
F: Ist die NSU das Ergebnis der deutschen Politik der letzten Jahre?
RY: Die NSU und der ganze braune Dreck ist das Ergebnis der allgemeinen Missstände. Ich würde das nicht nur auf die deutsche Politik zurückführen. Im Jahr 2011 wird doch wohl niemand mehr annehmen, dass ein Land autark von der restlichen Welt lebt, entscheidet und sich entwickelt?! Das Grundproblem sind doch immer wieder die gleichen Faktoren. Armut, fehlende Bildung und Erziehung (oder auch die falsche), soziale Ausgrenzung etc.. Und anstatt alle paar Tage bzgl. einem NPD Verbot dumm daher zu reden, sollte sich die Politik lieber den Wurzeln dieses Problems annehmen. Dann würden nämlich Parteien wie die NPD langfristig gesehen komplett in die Belanglosigkeit abdriften – was ja mehr oder minder den gleichen Effekt hätte wie ein Verbot.
F: Ihr spielt in Kürze ein paar Gigs mit Broilers aus Düsseldorf. Wie kam es zu den gemeinsamen Gigs und was erhofft Ihr euch von den gemeinsamen Gigs?
RY: Sammy (Sänger der Broilers, Anm. d. Red.) hat mich angerufen und gefragt was wir an den Tagen machen und ob wir Zeit und Lust haben mit ihnen diese Shows zu spielen. War eigentlich keine große Sache. Ich kenne Sammy und die Broilers schon einige Zeit, bestimmt 10 Jahre oder so. Wir haben es aber bisher nie geschafft zusammen zu spielen. Von daher freu ich mich einfach auf die Gigs. Vor allem auch deshalb weil Broilers für mich die einzige Band ist, die mit Stil und Hirn da oben mitmischt. Überhaupt kein Vergleich zu dem ganzen peinlichen Deutschrock Zirkus. Was es uns am Ende bringt, werden wir sehen wenn die Shows vorbei sind. Für uns auf jeden Fall eine Möglichkeit mal wieder etwas Neues auszuprobieren.
F: Wie sind eure Pläne für 2012?
RY: Hauptsächlich viel Live spielen um das neuen Album gebührend zu bewerben. Außerdem planen wir auch wieder vermehrt ins Ausland zu gehen. Hat die letzten Jahre etwas gefehlt. Schweden, Spanien, Russland oder in die USA, mal sehn was wir zeitlich hinbekommen.
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