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NERD SCHOOL
NERD SCHOOL, mir bekannt durch Kontakte über Mitbewohner etc. haben vor gar nicht allzu langer Zeit ihr Album rausgebracht. Als feststand, dass die Herren in Köln spielen sollten, habe ich die Gelegenheit zu einem Interview ergriffen, um ihnen ein bisschen auf den Zahn zu fühlen. Das Interview fand im Rahmen eines Konzertes von Nerd School und Social Discovery im Kölner Blue Shell statt. Wir zogen uns vor dem Konzert in eine kölsche Kneipe zurück, schafften es etwa bis zur Hälfte und besprachen den Rest nach der Show auf dem Bordstein…
Geschrieben von DJ Zündapp am 01.07.2012, 00:00 Uhr
NERD SCHOOL | Interview
Hallo Tom, Hallo Lars! Ihr habt vor kurzem  euer erstes Album rausgebracht, was ihr auch in eurer Standardbesetzung  zu zweit aufgenommen habt. Welche Gründe haben euch zu dieser Besetzung  bewogen außer, wie in der Band-Bio herauszulesen, Terminschwierigkeiten  oder Ähnliches mit verschiedenen Bassisten?
Tom: Also ich  glaube der ursächlichste Grund ist einfach unsere gemeinsame Wellenlinie  und die Musikalität. Wir haben für NERD SCHOOL nicht nur den Anspruch  gehabt, dass die Leute menschlich zu uns passen müssen, sondern dass sie  zudem auch für die ganze Sache die selbe Leidenschaft und Zeit  aufbringen wie wir zwei. Außerdem sollten sie auch nicht zuletzt  musikalisch zu uns passen. Das ist unterm Strich nicht ganz so einfach  wirklich alles auf einmal in einer Person zu finden.
Lars: Die  Leidenschaft zur Musik, eine gemeinsame Wellenlänge und nicht zuletzt  die Bereitschaft, für eine Probe mal eben 600 Km zu überbrücken, hat uns  das Projekt Nerd School ernsthaft weiterentwickeln lassen. Das waren  sicherlich Gründe und andererseits ist der freundschaftliche Aspekt, der  so was dann eben auch mittragen kann, hoch anzusetzen! So, dass wir uns  dann letztendlich entschieden haben: „Wir probieren das aus!“ Mit einer  technischen Umsetzung, zu der Tom sicher mehr sagen kann.
Tom: Ich erinnere mich daran, dass in den Bands, in denen ich früher  gespielt habe, das ganze Musikmachen teilweise ein ständiger,  musikalischer Kampf war, weil vier Leute eine völlig unterschiedliche  Auffassung hatten, von dem was die Band ist. Man hat das dann immer   unter diesem Deckmantel der positiven Reibung betrachtet, aber unterm  Strich das total anstrengend und auch in den meisten Fällen völlig  für´n Arsch. 
 Wenn die Songs aus einem gemeinsamen (Lebens-)gefühl  entspringen, ist das viel befriedigender, als wenn man ständig um jede  Nuance und jede Note kämpfen muss. Hab ich alles erlebt, fand ich alles  super anstrengend!
Lars: Man muss ja auch mal sagen, dass wir  das ganze Ausprobieren und Experimentieren in der Zweier-Besetzung  irgendwann gar nicht mehr als Nachteil empfunden haben. Es war ja eher  ein Vorteil, der sich für uns ergeben hat, da wir gemerkt haben, wir  können vielleicht auf der musikalischen Ebene Dinge umsetzen, die wir  schwieriger zu dritt oder zu viert hätten machen können, wo es  vielleicht auch mehr Reibungen und Auseinandersetzungen gegeben hätte.  Mit zwei Personen das Maximum heraus zu holen, das war eben noch mal so  eine Sache, die sich spannend daraus ergeben hat. 
 Ich finde  das wirkt auch so! Das, was ihr zu zweit macht, schaffen viele andere  Bands nicht mal in einer 4-er oder 5-er Besetzung. Mit zwei Gitarren,  Bassist und noch einem extra Sänger. Das hört sich bei euch alles wie  ein sehr eingespieltes Team an!
Lars: Wir haben gestern noch  mal ein ähnliches Kompliment bekommen, dass mir persönlich sehr gefällt:  wir wären tierisch tight, auf den Punkt. Und ich glaube das ist es  auch, was wir versuchen zu verfolgen. 
Die Umsetzung merkt man  gut auf der Bühne, da kommuniziert ihr ziemlich locker, die Einsätze  passen und das ist ja auch nicht so einfach, wenn man sich neben dem  Gitarrespielen auch noch auf das Singen konzentrieren muss …
Tom: … Stichwort: Geräte-Steptanz
…das wäre jetzt der Übergang, um auf die technische Umsetzung zu  kommen. Da ihr diese 2-er Besetzung habt, ist es natürlich ein bisschen  schwieriger mit einer Gitarre das umzusetzen, was normalerweise  vielleicht zwei Gitarren und ein Bass machen und dann auch noch zu  singen…
Tom: … Vor allen Dingen ist die Bewegungsfreiheit  leider oft eingeschränkt. Ich würde gerne die Songs oft mehr abfeiern,  nur bin ich in den nächsten zwei Sekunden plötzlich wieder entweder ans  Mikrofon oder ans Effektboard gefesselt. Das ist so die typische  Keyboarderkrankheit.
Du benutzt mit deiner Gitarre zwei Amps oder drei?
Tom: Drei!
Also zwei Gitarren-Amps und ein Bass-Amp?
Tom: Genau!
Normale Saiten oder extra dicke? Es gibt ja viele Leute, die sich extra  dicke Saiten aufziehen, damit sich das Ganze noch dicker anhört.
Tom: naja, ich halte nicht wirklich soviel von Superdropped-Tunings,  also bis B runter oder so, weil es sich zum einen sofort nach Queens Of  The Stoneage anhört und zum anderen auch nicht zu meiner Stimmlage  passt. Den ganzen technischen Aspekt will ich hier, jetzt aber auch  nicht aufrollen, weil ich diesen eigentlich auch gar nicht so im  Vordergrund sehe. Natürlich überraschen wir viele damit wenn wir größer  klingen, als wir wirklich sind zu zweit. Aber letztendlich sind wir ja  keine technische Band, sondern es geht ja primär um die Songs und da  findet dieser ganze Reduktionsprozess im Arrangement schon genug  Widerhall, finde ich.
 Wir haben letztens auch mal eine Kritik  bekommen, in einem anderen Magazin, die das recht gut auf den Punkt  gebracht hat: „Man muss sich auf die gewisse Art von Minimalismus  erstmal einlassen, wenn man das kann, dann entdeckt man aber ganz viel  Neues!“ 
War das ein Review zu einem Konzert oder zu der Platte?
 Tom: Zu der Platte. Es freut mich wenn uns Leute sagen, dass man das  Album erst mehrmals hören muss, um es zu mögen, weil das zeigt, dass wir es  geschafft haben da einiges an Tiefgang zu erzeugen, obwohl wir nur zu  zweit sind.
So minimalistisch finde ich das Album  eigentlich gar nicht. Ich hab es mir auch mehrfach angehört und vermisse  überhaupt keinen Bass, was ja auch auf der Platte groß drauf steht.  Außerdem ist es super produziert, wie eine dicke Rockplatte. Habt ihr  live oder Track-by-track eingespielt? Wieviel Gitarrenspuren dazu? Was  noch? 
Lars: Wir haben einen ganzen Tag genutzt, um das Setup  live einzuspielen. Wir haben im Prinzip unser Konzert ein paar Mal  durchgespielt, hatten dann am Ende 13-14 Stücke, von denen 12 übrig  geblieben sind. Das Schlagzeug war nach einem Tag fertig eingespielt.
Tom: Wir hatten dann ein Gitarrensignal auf vier Kanälen, oder auf fünf  Kanälen sogar. Man hat dabei jedoch immer denselben Frequenzverlauf  gehabt. Wir haben zwei Gitarrenkanäle aufgenommen, einen Line-Kanal, zum  Reamping und zwei Bassspuren, eine verzerrt und einmal unverzerrt.  Daraus wurde dann erstmal so eine Grundbasis gemischt und dann sind für  verschiedene Songs und Passagen Gitarren teilweise noch gedoppelt  worden. Plus Gesang hat das insgesamt ca. drei Tage gedauert. 
Also so, wie es auch auf dem Album steht…
Lars: Mit dem live recording vom Schlagzeug plus der Gitarrenspuren,  plus noch mal ein bisschen Overdubbing bei speziellen Gitarrenparts,  plus Gesang der noch mal drauf gelegt wurde - den haben wir natürlich  nicht live eingesungen - waren es tatsächlich nur drei Tage.
 Tom: Dafür haben wir dann in Summe aber vielleicht 14 Tage gemischt. 
… und dann noch Mastern extra?
Lars: Ja, verteilt über ein ganzes Jahr. Es hat vom Einspielen bis zur  Veröffentlichung auch rund ein Jahr, vielleicht etwas länger gedauert.  Wir haben das Ganze im Frühjahr 2011 aufgenommen und die ganze Platte  ist erst am 18.5.2012, ein Jahr später, erschienen. Letztendlich war der Tenor der beiden Produzenten, dass wir versuchen  wollten möglichst den Livesound und die Energie zu bewahren. Aber im  Grunde das Ganze möglichst original zu belassen und keine  Hochglanzproduktion daraus zu machen.
Tom: Also was ich wichtig  finde ist, dass erst wenn man so ein Stück richtig aufgenommen hat, es  erst richtig zum Leben erweckt wird. Da gehören dann eben nicht nur die  aufgenommenen Musikspuren dazu, sondern auch alles dazwischen, was man  so mit Sounddesign beschreibt. Es gibt auf der Platte ne Menge Zeug im  Hintergrund, das in Passagen mitwabert, klimpert, kratzt, brummt, was  manchmal oft nur unterschwelleig hört, was aber super wichtig ist, weil  es Atmosphäre erzeugt und dadurch Tiefe halt. Das haben wir erst selber  beim Recording gemerkt. Da hast du eine Passage in der über acht Takte  eine Gitarre ausklingt, das kannst du live machen, aber auf der Platte  denkst du so, mmh, da fehlt jetzt aber was. Dadurch sind gibt’s ganz  viele Geschichten entstanden, in denen wir spielen konnten, mit so  kleinen Rap-Parts, die im Hintergrund versteckt sind, klirrenden Flaschen,  knarzenden Türen und was weiß ich noch.
Zur Platte gab’s ja bestimmt einige Reaktionen, welche waren für euch die interessantesten, spannendsten etc.? 
Tom: Was positiv finde ist, dass die Leute oftmals nicht richtig wissen,  wo sie uns hinstecken sollen oder andersrum gesagt, die Leute hören  viele Sachen raus, die sie aber oft nicht auf einen gemeinsamen Nenner  bekommen. Das finde ich total geil ! Die Bandbreite geht da von  Metallica bis Jimi Hendrix über Rage against the machine bis Clawfinger  und wir sind jedes Mal überrascht, können das aber auch nicht komplett  negieren. Das sind natürlich alles Einflüsse die wir in uns tragen, das  Ganze geht dann alles nochmal durch unsere 2-Mann-Mühle und was dann bei  rauskommt hört sich dann immer irgendwie nach Nerd School an. Von daher  bin ich da nicht so ganz unglücklich drüber, sondern bin über diese  Variabillität der genannten Bands eigentlich ganz glücklich.
Lars: Die Vergleiche in den Rezensionen erinnern mich manchmal an eine  bunte Tüte „Gemischtes“, die man sich am Kiosk kauft. Da ist für jeden  irgendwie was dabei. Ein regelrechter Genre- und Stilmix... Wave, Punk,  natürlich Rock, Stoner, Hardcore, da war schon unheimlich viel dabei.  Ska wurde auch genannt, habe ich jetzt so bei der eigenen Platte noch  nicht wirklich herausgehört. Fand ich aber interessant und spannend und  zeigt mir einfach, dass die Leute, die darüber schreiben, sich das  anhören und sich damit auseinander setzen. Ich empfinde das nicht als  negative Kritik, sondern eher interessant zu lesen und sehe, dass die  sich das wirklich, ernsthaft angehört haben.
Tom: Dass viele  Leute uns oft nicht richtig einordnen können und nach Beispielen und  Links suchen über denen man sich NERD SCHOOL annähern kann, kommt aber  auch sicher dadurch das es ja erst unsere ersten Platte ist. Ich glaube,  dass beim zweiten oder dritten Album, die Leute das auch gewohnter sind  und dann wissen, was bei uns zu erwarten ist. Dann ist der  Überraschungseffekt vielleicht nicht mehr so groß und dann hört man  vielleicht auch die nächste Platte ganz anders.
Lars: Wir haben  es nicht drauf angelegt besonders vielseitig zu sein oder diese ganzen  Genres zu bedienen. Wir versuchen zu zweit was herzustellen, was für uns  stimmig ist, ohne uns eins zu eins an bestimmten Bands zu orientieren.
Man erfindet ja auch nicht immer das Rad neu, deshalb kommt es sicher  immer mal wieder vor, dass jemand sagt: So was ähnliches habe ich ja  schon mal gehört bei…
Tom: Den Anspruch haben wir aber auch gar  nicht. Aber wenn wir noch mal eine Platte machen, wird die  wahrscheinlich ein Stückchen durchdachter, in dem Sinne, dass wir uns  mit der Stilrichtung und was den Sound angeht ein bisschen mehr Gedanken  machen. Wenn wir dann demnächst beide in Berlin sind, haben wir auch  endlich die Möglichkeit regelmäßiger an Stücken arbeiten zu können. Bei  der knappen Zeit bisher, war es ja primär notwendig sich die Stücke  überhaupt drauf zu schaffen und die in einem vernünftigen Rahmen spielen  zu können. Da haben wir jetzt nicht so wirklich viel dran getüftelt.
Lars: Wir hatten nicht diese Probesituation, dieses typische Jammen.  Sondern wir mussten immer möglichst schnell auf den Punkt kommen, um in  aller Kürze ein produktives Ergebnis zu erreichen.
Gibt es Reaktionen außerhalb von Deutschland mit evtl. Tourangeboten?
Tom: Ganz so weit geht’s noch nicht. Es gibt Reaktionen aus dem Ausland  über das Internet, immer wieder interessant aus welchen Ländern sich  dann plötzlich Leute auf unserer Facebookseite melden: Korea, Israel und  weiß der Henker wo. Das ist immer sehr interessant, weil wir uns immer  fragen, wie die jetzt auf uns stoßen. Aber die Wege des Internets und  von Youtube sind ja unergründlich. Ansonsten haben wir gerade ein  relativ ausführliches Interview gemacht mit einem amerikanischen Blog,  der heißt Nerd-Locker, die sind natürlich auch über die Affinität der  Namen auf uns gestoßen. Liebend gerne würden wir da auch mehr drauß  machen und im Ausland auch mal spielen. Skandinavien wäre für mich auch  eine ganz tolle Nummer. Da ist ja auch in den letzten Jahren eine Menge  Rock ’n roll hergekommen, vielleicht gibt´s da eine Möglichkeit, da sind  wir sehr offen.
Eine Frage, die ein bisschen euren Background  betrifft. Ihr habt damals, bevor es offiziell Nerd School gab, dieses  Metal Messiahs Mitte Ding gemacht. Und dann irgendwie vor einem  Beatsteaks Konzert gespielt? Wie kam es zu dieser Idee, bzw. zu diesem  Namen?
Tom: Das ist eine ganz lange Geschichte… mit ganz viele  Zufälle. Wir haben nicht vor einem Beatsteaks Konzert gespielt, sondern  wir haben dort CD´s verteilt. Das waren die allerersten Anfänge, in  denen Lars und ich nicht nur rungejammt haben, sondern auch erste Stücke  gemacht haben. Myspace war damals so ein Ding auf das ich noch gar  keinen Zugriff hatte. Ich bin da erst drauf gestoßen, als es in Berlin  mal einen Myspace Secret Gig mit den Beatsteaks gab. Um da reinzukommen  musste man bei Myspace mit den Beatsteaks befreundet sein. Dann hab ich  das einfach mal gemacht und habe bei der Gelegenheit festgestellt, dass  Myspace ein ganz dankbares Tool gewesen ist, um zwischen Lars und mir  erste Demos auszutauschen. Lars konnte dann auch auf der Arbeit mit  reinhören… 
Lars (lachend): …schön auf der Arbeit…!!!
Tom: Also habe ich mal fix einen Band-Account aufgemacht, ohne natürlich  irgendwelche Infos parat zu haben, die dafür wichtig gewesen wären.  Also habe ich mir irgendwie die größte Grütze aus dem Hirn geschlagen,  die mir gerade einfiel. Bandname? ...muss ja richtig knallen: Metal  Messiahs Mitte! irgendwie Berlin Mitte und so. Hat dann auch relativ  schnell viel Spaß gemacht, sich so ein völlig beklopptes Band-Alter-Ego  zu erschaffen, kann ich jedem nur mal empfehlen! Bandfotos?  ..einfach  mal Google-Bildersuche „Trio von hinten“ oder „Rocktrio von hinten“  eingegeben, damit keiner von uns die Gesichter sieht(damals gab es grad  noch einen Bassisten). Konzerte?  ...klar! Rick am Ring, Rock im Park  plus Hurricane und Southside, was ja nie jemand gleichzietig macht! Auf  jeden Fall kam dann wenig später dieser Tag mit dem Beatsteaks Konzert  und ich wollte dort hin und bin nachmittags um fünf schon mal am Lido  vorbeigefahren und dort stand schon eine 200-Meter Schlange, bei Doors  open um 9. Also es war klar, da war eigentlich nichts mehr zu machen.  Dann ist mir aufgefallen, dass da eigentlich unsere komplette Zielgruppe  steht und man müsste ja mal gucken, wie die so auf die ersten Sounds  reagieren. Ich bin dann direkt durchgedüst zum nächsten Saturn, hab drei  Doppelspindeln mit singleförmigen Rohlingen gekauft und hab dann mit  dem Notebook von meiner Freundin und meinem innerhalb von einer Stunde  ca. 70 Dinger gebrannt, einen kleinen Aufkleber drauf gemacht: My Secret  Band: Metal Messiahs Mitte, und ab dafür! Und dann kam ich da am Lido  an und die Leute standen alle hinter Absperrungen in einer Reihe und die  haben mir die CDs aus der Hand gerissen. Umsonst nimmt man ja alles  mit. Nach ein paar Minuten gab’s dann auch schon die ersten Tumulte, so  dass die Securitys sagten, stell dich mal dahinten hin, wir wollen hier  unsere Ruhe haben. Und dann waren da plötzlich ratzfatz 4-5 Fotoreporter  vom Tipp und zitty um mich herum und ein Fernsehteam vom rbb und  wollten wissen was es denn damit auf sich hätte. Da war eben nur dieser  Verweis auf unsere Myspace Seite. Unsere Songs, meine Stimme und ein  paar Fotos, und diese ganze Kombination mit Metal Messiahs, das aktuelle  Beatsteaks Album war zu diesem Zeitpunkt Limbo Messiah, und dieser Gig  führten dazu, dass sie Leute gedacht haben, das wäre ein Sideproject aus  Beatsteaks, Ärzten und so weiß der Henker wem. Wir haben dann jeden Tag  300-400 Klicks und neue Freunde bei Myspace gehabt und das ging  innerhalb von Tagen durch die Decke. Mit dem Endeffekt, dass 6 Wochen  nachdem ich mir dieses Wort MetalMessiahsMitte überhaupt aus der  Hirnrinde geschlagen habe es über 6000 Links im Netz gab und wir auf  irgendwelchen Listen für Rock am Ring geführt wurden. Inoffiziell  bestätigt in einer alphabetischen Reihenfolge zwischen Mando Diao und  Marilyn Manson. Das haben wir natürlich erst mal belustigt mitgenommen  und haben das auch ein bisschen weitergeführt. Die Leute fanden das auch  recht unterhaltsam und wir haben versucht das dann mit einem großen  Bang auch bei Rock am Ring aufzulösen. Dort gab es dann so ne Art  Schnitzeljagd in der die Leute uns finden und enttarnen konnten. Der  allergrößte Knaller war allerdings das wir später bei Rock am Ring  Backstage Bela B. und Bernde von den Beatsteaks getroffen, einzeln  nacheinander und hab den erzählt: wir haben da so ein Ding am laufen, da  denkt jeder ihr seid in unserer Band. Und beide stehen uns so gegenüber  und sagen: „Ja, hab ich schon gehört!“ Dass das selbst zu solchen  Leuten durchdringt war faszinierend.
 Eine Frage zu euren  Videos. Sie wirken alle sehr schön und liebevoll gemacht. Sind die alle  von dir selber entworfen, Drehbücher etc., Tom?
Tom: Nö, nicht  unbedingt. Ich arbeite ja in dem Bereich, und dann entwickelt man  natürlich auch Ideen, aber die entwickeln wir gemeinsam. Manchmal  entsteht sowas aber auch ganz spontan. Man findet irgendeine coole  Location und macht dort erstmal irgendwas  ohne direkt zu wissen zu  welchem Song das hinterher passen könnte, aber dadurch kommt dann reativ  viel NERD SCHOOL bei raus. Aber manche Drehs planen wir natürlich dann  auch richtig organisiert, aber da mit viel Flexibiliät Dinge spontan zu  entscheiden geht auch.
 Also das ist schon ein Ding zwischen euch beiden oder lasst ihr da auch andere mal mitmischen?
Tom: Also es wäre schon mal interessant, dass Leute, von denen wir auch  glauben, dass die so einen eigenen künstlerischen Aspekt draufsetzen  können, auch quasi freie Hand zu lassen. Da gibt´s auch Kontakte und  Ambitionen, aber bisher war das noch alles DIY.
Lars: Also ich  hätte auch nichts dagegen, wenn zum Beispiel Anton Corbijn sagen würde  er hätte Lust, mal was mit uns zu machen...
 Gibt es sonst noch etwas was ihr dringend loswerden müsst?
Tom: Nur dass wir uns wünschen, dass wir möglichst viel live spielen  können. Ich glaube unsere Band lebt einfach davon, dass wir Leute auch  live überzeugen können. Die Platte ist so ein Ding, aber ich glaube das  Livespielen ist ganz ganz wichtig für uns und wir freuen uns einfach  wenn Leute wiederkommen und wir die Gelegenheit haben möglichst häufig  zu spielen. 
 Lars: Es macht total viel Spaß in einem Club zu  spielen, der eng ist, wo die Leute schwitzen, aber es ist auch  faszinierend bei einem Festival auf einer großen Bühne mit  entsprechender Technik zu spielen...
Tom: … wo 2000-7000 Leute stehen könnten, haha….
Lars: Es wird noch einiges kommen. Jetzt nehmen wir im Sommer noch ein  paar Festivals mit, aber im Herbst und im nächsten Jahr wollen wir noch  mal richtig durchstarten.
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