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NERD SCHOOL

30.06.2012

NERD SCHOOL, mir bekannt durch Kontakte über Mitbewohner etc. haben vor gar nicht allzu langer Zeit ihr Album rausgebracht. Als feststand, dass die Herren in Köln spielen sollten, habe ich die Gelegenheit zu einem Interview ergriffen, um ihnen ein bisschen auf den Zahn zu fühlen. Das Interview fand im Rahmen eines Konzertes von Nerd School und Social Discovery im Kölner Blue Shell statt. Wir zogen uns vor dem Konzert in eine kölsche Kneipe zurück, schafften es etwa bis zur Hälfte und besprachen den Rest nach der Show auf dem Bordstein…


Geschrieben von DJ Zündapp am 01.07.2012, 00:00 Uhr


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NERD SCHOOL | Interview


Hallo Tom, Hallo Lars! Ihr habt vor kurzem euer erstes Album rausgebracht, was ihr auch in eurer Standardbesetzung zu zweit aufgenommen habt. Welche Gründe haben euch zu dieser Besetzung bewogen außer, wie in der Band-Bio herauszulesen, Terminschwierigkeiten oder Ähnliches mit verschiedenen Bassisten?

Tom: Also ich glaube der ursächlichste Grund ist einfach unsere gemeinsame Wellenlinie und die Musikalität. Wir haben für NERD SCHOOL nicht nur den Anspruch gehabt, dass die Leute menschlich zu uns passen müssen, sondern dass sie zudem auch für die ganze Sache die selbe Leidenschaft und Zeit aufbringen wie wir zwei. Außerdem sollten sie auch nicht zuletzt musikalisch zu uns passen. Das ist unterm Strich nicht ganz so einfach wirklich alles auf einmal in einer Person zu finden.

Lars: Die Leidenschaft zur Musik, eine gemeinsame Wellenlänge und nicht zuletzt die Bereitschaft, für eine Probe mal eben 600 Km zu überbrücken, hat uns das Projekt Nerd School ernsthaft weiterentwickeln lassen. Das waren sicherlich Gründe und andererseits ist der freundschaftliche Aspekt, der so was dann eben auch mittragen kann, hoch anzusetzen! So, dass wir uns dann letztendlich entschieden haben: „Wir probieren das aus!“ Mit einer technischen Umsetzung, zu der Tom sicher mehr sagen kann.

Tom: Ich erinnere mich daran, dass in den Bands, in denen ich früher gespielt habe, das ganze Musikmachen teilweise ein ständiger, musikalischer Kampf war, weil vier Leute eine völlig unterschiedliche Auffassung hatten, von dem was die Band ist. Man hat das dann immer unter diesem Deckmantel der positiven Reibung betrachtet, aber unterm Strich das total anstrengend und auch in den meisten Fällen völlig für´n Arsch.
Wenn die Songs aus einem gemeinsamen (Lebens-)gefühl entspringen, ist das viel befriedigender, als wenn man ständig um jede Nuance und jede Note kämpfen muss. Hab ich alles erlebt, fand ich alles super anstrengend!

Lars: Man muss ja auch mal sagen, dass wir das ganze Ausprobieren und Experimentieren in der Zweier-Besetzung irgendwann gar nicht mehr als Nachteil empfunden haben. Es war ja eher ein Vorteil, der sich für uns ergeben hat, da wir gemerkt haben, wir können vielleicht auf der musikalischen Ebene Dinge umsetzen, die wir schwieriger zu dritt oder zu viert hätten machen können, wo es vielleicht auch mehr Reibungen und Auseinandersetzungen gegeben hätte. Mit zwei Personen das Maximum heraus zu holen, das war eben noch mal so eine Sache, die sich spannend daraus ergeben hat.

Ich finde das wirkt auch so! Das, was ihr zu zweit macht, schaffen viele andere Bands nicht mal in einer 4-er oder 5-er Besetzung. Mit zwei Gitarren, Bassist und noch einem extra Sänger. Das hört sich bei euch alles wie ein sehr eingespieltes Team an!


Lars: Wir haben gestern noch mal ein ähnliches Kompliment bekommen, dass mir persönlich sehr gefällt: wir wären tierisch tight, auf den Punkt. Und ich glaube das ist es auch, was wir versuchen zu verfolgen.

Die Umsetzung merkt man gut auf der Bühne, da kommuniziert ihr ziemlich locker, die Einsätze passen und das ist ja auch nicht so einfach, wenn man sich neben dem Gitarrespielen auch noch auf das Singen konzentrieren muss …

Tom: … Stichwort: Geräte-Steptanz

…das wäre jetzt der Übergang, um auf die technische Umsetzung zu kommen. Da ihr diese 2-er Besetzung habt, ist es natürlich ein bisschen schwieriger mit einer Gitarre das umzusetzen, was normalerweise vielleicht zwei Gitarren und ein Bass machen und dann auch noch zu singen…

Tom: … Vor allen Dingen ist die Bewegungsfreiheit leider oft eingeschränkt. Ich würde gerne die Songs oft mehr abfeiern, nur bin ich in den nächsten zwei Sekunden plötzlich wieder entweder ans Mikrofon oder ans Effektboard gefesselt. Das ist so die typische Keyboarderkrankheit.


Du benutzt mit deiner Gitarre zwei Amps oder drei?

Tom: Drei!

Also zwei Gitarren-Amps und ein Bass-Amp?

Tom: Genau!

Normale Saiten oder extra dicke? Es gibt ja viele Leute, die sich extra dicke Saiten aufziehen, damit sich das Ganze noch dicker anhört.

Tom: naja, ich halte nicht wirklich soviel von Superdropped-Tunings, also bis B runter oder so, weil es sich zum einen sofort nach Queens Of The Stoneage anhört und zum anderen auch nicht zu meiner Stimmlage passt. Den ganzen technischen Aspekt will ich hier, jetzt aber auch nicht aufrollen, weil ich diesen eigentlich auch gar nicht so im Vordergrund sehe. Natürlich überraschen wir viele damit wenn wir größer klingen, als wir wirklich sind zu zweit. Aber letztendlich sind wir ja keine technische Band, sondern es geht ja primär um die Songs und da findet dieser ganze Reduktionsprozess im Arrangement schon genug Widerhall, finde ich.
Wir haben letztens auch mal eine Kritik bekommen, in einem anderen Magazin, die das recht gut auf den Punkt gebracht hat: „Man muss sich auf die gewisse Art von Minimalismus erstmal einlassen, wenn man das kann, dann entdeckt man aber ganz viel Neues!“

War das ein Review zu einem Konzert oder zu der Platte?

Tom:
Zu der Platte. Es freut mich wenn uns Leute sagen, dass man das Album erst mehrmals hören muss, um es zu mögen, weil das zeigt, dass wir es geschafft haben da einiges an Tiefgang zu erzeugen, obwohl wir nur zu zweit sind.


So minimalistisch finde ich das Album eigentlich gar nicht. Ich hab es mir auch mehrfach angehört und vermisse überhaupt keinen Bass, was ja auch auf der Platte groß drauf steht. Außerdem ist es super produziert, wie eine dicke Rockplatte. Habt ihr live oder Track-by-track eingespielt? Wieviel Gitarrenspuren dazu? Was noch?

Lars: Wir haben einen ganzen Tag genutzt, um das Setup live einzuspielen. Wir haben im Prinzip unser Konzert ein paar Mal durchgespielt, hatten dann am Ende 13-14 Stücke, von denen 12 übrig geblieben sind. Das Schlagzeug war nach einem Tag fertig eingespielt.

Tom: Wir hatten dann ein Gitarrensignal auf vier Kanälen, oder auf fünf Kanälen sogar. Man hat dabei jedoch immer denselben Frequenzverlauf gehabt. Wir haben zwei Gitarrenkanäle aufgenommen, einen Line-Kanal, zum Reamping und zwei Bassspuren, eine verzerrt und einmal unverzerrt. Daraus wurde dann erstmal so eine Grundbasis gemischt und dann sind für verschiedene Songs und Passagen Gitarren teilweise noch gedoppelt worden. Plus Gesang hat das insgesamt ca. drei Tage gedauert.

Also so, wie es auch auf dem Album steht…

Lars: Mit dem live recording vom Schlagzeug plus der Gitarrenspuren, plus noch mal ein bisschen Overdubbing bei speziellen Gitarrenparts, plus Gesang der noch mal drauf gelegt wurde - den haben wir natürlich nicht live eingesungen - waren es tatsächlich nur drei Tage.

Tom:
Dafür haben wir dann in Summe aber vielleicht 14 Tage gemischt.

… und dann noch Mastern extra?

Lars: Ja, verteilt über ein ganzes Jahr. Es hat vom Einspielen bis zur Veröffentlichung auch rund ein Jahr, vielleicht etwas länger gedauert. Wir haben das Ganze im Frühjahr 2011 aufgenommen und die ganze Platte ist erst am 18.5.2012, ein Jahr später, erschienen. Letztendlich war der Tenor der beiden Produzenten, dass wir versuchen wollten möglichst den Livesound und die Energie zu bewahren. Aber im Grunde das Ganze möglichst original zu belassen und keine Hochglanzproduktion daraus zu machen.

Tom: Also was ich wichtig finde ist, dass erst wenn man so ein Stück richtig aufgenommen hat, es erst richtig zum Leben erweckt wird. Da gehören dann eben nicht nur die aufgenommenen Musikspuren dazu, sondern auch alles dazwischen, was man so mit Sounddesign beschreibt. Es gibt auf der Platte ne Menge Zeug im Hintergrund, das in Passagen mitwabert, klimpert, kratzt, brummt, was manchmal oft nur unterschwelleig hört, was aber super wichtig ist, weil es Atmosphäre erzeugt und dadurch Tiefe halt. Das haben wir erst selber beim Recording gemerkt. Da hast du eine Passage in der über acht Takte eine Gitarre ausklingt, das kannst du live machen, aber auf der Platte denkst du so, mmh, da fehlt jetzt aber was. Dadurch sind gibt’s ganz viele Geschichten entstanden, in denen wir spielen konnten, mit so kleinen Rap-Parts, die im Hintergrund versteckt sind, klirrenden Flaschen, knarzenden Türen und was weiß ich noch.


Zur Platte gab’s ja bestimmt einige Reaktionen, welche waren für euch die interessantesten, spannendsten etc.?

Tom: Was positiv finde ist, dass die Leute oftmals nicht richtig wissen, wo sie uns hinstecken sollen oder andersrum gesagt, die Leute hören viele Sachen raus, die sie aber oft nicht auf einen gemeinsamen Nenner bekommen. Das finde ich total geil ! Die Bandbreite geht da von Metallica bis Jimi Hendrix über Rage against the machine bis Clawfinger und wir sind jedes Mal überrascht, können das aber auch nicht komplett negieren. Das sind natürlich alles Einflüsse die wir in uns tragen, das Ganze geht dann alles nochmal durch unsere 2-Mann-Mühle und was dann bei rauskommt hört sich dann immer irgendwie nach Nerd School an. Von daher bin ich da nicht so ganz unglücklich drüber, sondern bin über diese Variabillität der genannten Bands eigentlich ganz glücklich.

Lars: Die Vergleiche in den Rezensionen erinnern mich manchmal an eine bunte Tüte „Gemischtes“, die man sich am Kiosk kauft. Da ist für jeden irgendwie was dabei. Ein regelrechter Genre- und Stilmix... Wave, Punk, natürlich Rock, Stoner, Hardcore, da war schon unheimlich viel dabei. Ska wurde auch genannt, habe ich jetzt so bei der eigenen Platte noch nicht wirklich herausgehört. Fand ich aber interessant und spannend und zeigt mir einfach, dass die Leute, die darüber schreiben, sich das anhören und sich damit auseinander setzen. Ich empfinde das nicht als negative Kritik, sondern eher interessant zu lesen und sehe, dass die sich das wirklich, ernsthaft angehört haben.

Tom: Dass viele Leute uns oft nicht richtig einordnen können und nach Beispielen und Links suchen über denen man sich NERD SCHOOL annähern kann, kommt aber auch sicher dadurch das es ja erst unsere ersten Platte ist. Ich glaube, dass beim zweiten oder dritten Album, die Leute das auch gewohnter sind und dann wissen, was bei uns zu erwarten ist. Dann ist der Überraschungseffekt vielleicht nicht mehr so groß und dann hört man vielleicht auch die nächste Platte ganz anders.

Lars: Wir haben es nicht drauf angelegt besonders vielseitig zu sein oder diese ganzen Genres zu bedienen. Wir versuchen zu zweit was herzustellen, was für uns stimmig ist, ohne uns eins zu eins an bestimmten Bands zu orientieren.

Man erfindet ja auch nicht immer das Rad neu, deshalb kommt es sicher immer mal wieder vor, dass jemand sagt: So was ähnliches habe ich ja schon mal gehört bei…

Tom: Den Anspruch haben wir aber auch gar nicht. Aber wenn wir noch mal eine Platte machen, wird die wahrscheinlich ein Stückchen durchdachter, in dem Sinne, dass wir uns mit der Stilrichtung und was den Sound angeht ein bisschen mehr Gedanken machen. Wenn wir dann demnächst beide in Berlin sind, haben wir auch endlich die Möglichkeit regelmäßiger an Stücken arbeiten zu können. Bei der knappen Zeit bisher, war es ja primär notwendig sich die Stücke überhaupt drauf zu schaffen und die in einem vernünftigen Rahmen spielen zu können. Da haben wir jetzt nicht so wirklich viel dran getüftelt.

Lars: Wir hatten nicht diese Probesituation, dieses typische Jammen. Sondern wir mussten immer möglichst schnell auf den Punkt kommen, um in aller Kürze ein produktives Ergebnis zu erreichen.

Gibt es Reaktionen außerhalb von Deutschland mit evtl. Tourangeboten?

Tom: Ganz so weit geht’s noch nicht. Es gibt Reaktionen aus dem Ausland über das Internet, immer wieder interessant aus welchen Ländern sich dann plötzlich Leute auf unserer Facebookseite melden: Korea, Israel und weiß der Henker wo. Das ist immer sehr interessant, weil wir uns immer fragen, wie die jetzt auf uns stoßen. Aber die Wege des Internets und von Youtube sind ja unergründlich. Ansonsten haben wir gerade ein relativ ausführliches Interview gemacht mit einem amerikanischen Blog, der heißt Nerd-Locker, die sind natürlich auch über die Affinität der Namen auf uns gestoßen. Liebend gerne würden wir da auch mehr drauß machen und im Ausland auch mal spielen. Skandinavien wäre für mich auch eine ganz tolle Nummer. Da ist ja auch in den letzten Jahren eine Menge Rock ’n roll hergekommen, vielleicht gibt´s da eine Möglichkeit, da sind wir sehr offen.

Eine Frage, die ein bisschen euren Background betrifft. Ihr habt damals, bevor es offiziell Nerd School gab, dieses Metal Messiahs Mitte Ding gemacht. Und dann irgendwie vor einem Beatsteaks Konzert gespielt? Wie kam es zu dieser Idee, bzw. zu diesem Namen?

Tom: Das ist eine ganz lange Geschichte… mit ganz viele Zufälle. Wir haben nicht vor einem Beatsteaks Konzert gespielt, sondern wir haben dort CD´s verteilt. Das waren die allerersten Anfänge, in denen Lars und ich nicht nur rungejammt haben, sondern auch erste Stücke gemacht haben. Myspace war damals so ein Ding auf das ich noch gar keinen Zugriff hatte. Ich bin da erst drauf gestoßen, als es in Berlin mal einen Myspace Secret Gig mit den Beatsteaks gab. Um da reinzukommen musste man bei Myspace mit den Beatsteaks befreundet sein. Dann hab ich das einfach mal gemacht und habe bei der Gelegenheit festgestellt, dass Myspace ein ganz dankbares Tool gewesen ist, um zwischen Lars und mir erste Demos auszutauschen. Lars konnte dann auch auf der Arbeit mit reinhören…

Lars (lachend): …schön auf der Arbeit…!!!

Tom: Also habe ich mal fix einen Band-Account aufgemacht, ohne natürlich irgendwelche Infos parat zu haben, die dafür wichtig gewesen wären. Also habe ich mir irgendwie die größte Grütze aus dem Hirn geschlagen, die mir gerade einfiel. Bandname? ...muss ja richtig knallen: Metal Messiahs Mitte! irgendwie Berlin Mitte und so. Hat dann auch relativ schnell viel Spaß gemacht, sich so ein völlig beklopptes Band-Alter-Ego zu erschaffen, kann ich jedem nur mal empfehlen! Bandfotos? ..einfach mal Google-Bildersuche „Trio von hinten“ oder „Rocktrio von hinten“ eingegeben, damit keiner von uns die Gesichter sieht(damals gab es grad noch einen Bassisten). Konzerte? ...klar! Rick am Ring, Rock im Park plus Hurricane und Southside, was ja nie jemand gleichzietig macht! Auf jeden Fall kam dann wenig später dieser Tag mit dem Beatsteaks Konzert und ich wollte dort hin und bin nachmittags um fünf schon mal am Lido vorbeigefahren und dort stand schon eine 200-Meter Schlange, bei Doors open um 9. Also es war klar, da war eigentlich nichts mehr zu machen. Dann ist mir aufgefallen, dass da eigentlich unsere komplette Zielgruppe steht und man müsste ja mal gucken, wie die so auf die ersten Sounds reagieren. Ich bin dann direkt durchgedüst zum nächsten Saturn, hab drei Doppelspindeln mit singleförmigen Rohlingen gekauft und hab dann mit dem Notebook von meiner Freundin und meinem innerhalb von einer Stunde ca. 70 Dinger gebrannt, einen kleinen Aufkleber drauf gemacht: My Secret Band: Metal Messiahs Mitte, und ab dafür! Und dann kam ich da am Lido an und die Leute standen alle hinter Absperrungen in einer Reihe und die haben mir die CDs aus der Hand gerissen. Umsonst nimmt man ja alles mit. Nach ein paar Minuten gab’s dann auch schon die ersten Tumulte, so dass die Securitys sagten, stell dich mal dahinten hin, wir wollen hier unsere Ruhe haben. Und dann waren da plötzlich ratzfatz 4-5 Fotoreporter vom Tipp und zitty um mich herum und ein Fernsehteam vom rbb und wollten wissen was es denn damit auf sich hätte. Da war eben nur dieser Verweis auf unsere Myspace Seite. Unsere Songs, meine Stimme und ein paar Fotos, und diese ganze Kombination mit Metal Messiahs, das aktuelle Beatsteaks Album war zu diesem Zeitpunkt Limbo Messiah, und dieser Gig führten dazu, dass sie Leute gedacht haben, das wäre ein Sideproject aus Beatsteaks, Ärzten und so weiß der Henker wem. Wir haben dann jeden Tag 300-400 Klicks und neue Freunde bei Myspace gehabt und das ging innerhalb von Tagen durch die Decke. Mit dem Endeffekt, dass 6 Wochen nachdem ich mir dieses Wort MetalMessiahsMitte überhaupt aus der Hirnrinde geschlagen habe es über 6000 Links im Netz gab und wir auf irgendwelchen Listen für Rock am Ring geführt wurden. Inoffiziell bestätigt in einer alphabetischen Reihenfolge zwischen Mando Diao und Marilyn Manson. Das haben wir natürlich erst mal belustigt mitgenommen und haben das auch ein bisschen weitergeführt. Die Leute fanden das auch recht unterhaltsam und wir haben versucht das dann mit einem großen Bang auch bei Rock am Ring aufzulösen. Dort gab es dann so ne Art Schnitzeljagd in der die Leute uns finden und enttarnen konnten. Der allergrößte Knaller war allerdings das wir später bei Rock am Ring Backstage Bela B. und Bernde von den Beatsteaks getroffen, einzeln nacheinander und hab den erzählt: wir haben da so ein Ding am laufen, da denkt jeder ihr seid in unserer Band. Und beide stehen uns so gegenüber und sagen: „Ja, hab ich schon gehört!“ Dass das selbst zu solchen Leuten durchdringt war faszinierend.

Eine Frage zu euren Videos. Sie wirken alle sehr schön und liebevoll gemacht. Sind die alle von dir selber entworfen, Drehbücher etc., Tom?


Tom: Nö, nicht unbedingt. Ich arbeite ja in dem Bereich, und dann entwickelt man natürlich auch Ideen, aber die entwickeln wir gemeinsam. Manchmal entsteht sowas aber auch ganz spontan. Man findet irgendeine coole Location und macht dort erstmal irgendwas ohne direkt zu wissen zu welchem Song das hinterher passen könnte, aber dadurch kommt dann reativ viel NERD SCHOOL bei raus. Aber manche Drehs planen wir natürlich dann auch richtig organisiert, aber da mit viel Flexibiliät Dinge spontan zu entscheiden geht auch.

Also das ist schon ein Ding zwischen euch beiden oder lasst ihr da auch andere mal mitmischen?


Tom: Also es wäre schon mal interessant, dass Leute, von denen wir auch glauben, dass die so einen eigenen künstlerischen Aspekt draufsetzen können, auch quasi freie Hand zu lassen. Da gibt´s auch Kontakte und Ambitionen, aber bisher war das noch alles DIY.

Lars: Also ich hätte auch nichts dagegen, wenn zum Beispiel Anton Corbijn sagen würde er hätte Lust, mal was mit uns zu machen...

Gibt es sonst noch etwas was ihr dringend loswerden müsst?


Tom: Nur dass wir uns wünschen, dass wir möglichst viel live spielen können. Ich glaube unsere Band lebt einfach davon, dass wir Leute auch live überzeugen können. Die Platte ist so ein Ding, aber ich glaube das Livespielen ist ganz ganz wichtig für uns und wir freuen uns einfach wenn Leute wiederkommen und wir die Gelegenheit haben möglichst häufig zu spielen.

Lars:
Es macht total viel Spaß in einem Club zu spielen, der eng ist, wo die Leute schwitzen, aber es ist auch faszinierend bei einem Festival auf einer großen Bühne mit entsprechender Technik zu spielen...

Tom: … wo 2000-7000 Leute stehen könnten, haha….

Lars: Es wird noch einiges kommen. Jetzt nehmen wir im Sommer noch ein paar Festivals mit, aber im Herbst und im nächsten Jahr wollen wir noch mal richtig durchstarten.

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