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Die Dorks

27.09.2014

Weitere Informationen:
http://www.diedorks.de/
https://www.facebook.com/DieDorksPunk


Bei 5-Sterne-Menü und Bier gaben mir die Dorks im Backstage vom Rülps in Kircheim ein ausführliches Interview. Eine Premiere, denn hier war erstmals die komplette Band im Gespräch. Sie hatten viel zu erzählen. Über das neue Album, die Hintergründe zu den Songs, die heutige Punkszene allgemein, besetzte Festungen im Osten,einen kleinen Schwank aus Lizals Karriere als Volksmusiksängerin und was denn nun an einer Sissy Brandl Reunion dran ist...Geführt hab ich das Interview zusammen mit Denni Mutant, der extra für die Releaseparty ein Dorks-Bier brauen lassen hat...

Geschrieben von MC GAudibuizn am 18.11.2014, 20:04 Uhr


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Gut, ihr habt heute im Rülps in Kirchheim die erste Releaseparty und morgen in Berlin die Zweite?

Lizal: Ja, weil wir so über die letzten Jahre viele Freunde im Osten gesammelt haben und da kam uns als wir die Platte aufgenommen haben die Idee: Warum nicht zwei Releasparties machen? Eine in Bayern und eine eben im Osten  bei unseren Kumpels. So hat jeder was davon,  die Fans haben keine so weite Anreise zum Gig und das Tommyhaus war da auch gleich Feuer und Flamme für das ganze…

Ihr habt ja ein neues Album rausgebracht, das ganz anders klingt als die bisherigen. Das war ein ganz großer Schritt nach vorne. Habt ihr da im Studio anders gearbeitet?

Lizal: Ja, da war eigentlich ich so der Hauptantrieb, weil ich gesagt hab ich mag nicht mehr beim Stummer Franz aufnehmen (Anm. d. Verf.: Hier wurden bisher alle Platten aufgenommen) . Das war zwar bisher eine gute Zusammenarbeit, aber ich habe gesagt man kann aus den Aufnahmen mehr rausholen, damit man den Gesang besser versteht und damit man das ganze einfach professioneller angeht als sonst. Und dann sind wir eigentlich auf den Lukas Haidinger gekommen. Der Lukas hat Erfahrung in sechs eigenen Bands, die mehr so aus dem Hardcore und Metalbereich sind und hat schon sehr viele Sachen aufgenommen. Die Arbeit mit ihm hat dann richtig gut funktioniert.

Wastl: Der Franz hat Liveaufnahmen gemacht und das hat geklungen wie in den 80er und 90er Jahren…

Lizal: Da fehlt zum Teil auch der Gitarrendruck bei  den alten Sachen, das ist einfach nicht so wie wenn ich die Band live vor mir sehe…

Wastl: Wir konnten bei den neuen Aufnahmen auch viel besser mit Frequenzen arbeiten, weil jeder auf eine einzelne Spur aufgenommen hat und das dann zusammengefügt wurde. Die ganzen Details wie zweistimmige E-Gitarren oder die Basedrum kommen jetzt viel besser zur Geltung

Bons: Wir haben auch mit Click aufgenommen.

Pascal: Du hast halt jetzt sehr viel Möglichkeiten. Wenn du in der Gruppe aufnimmst hast Du auf dem Schlagzeugsound immer ne Gitarre mit drauf und keine Möglichkeit noch irgendetwas zu ändern. Du kannst halt jetzt die Snaredrum lauter oder leiser machen. Da hatten wir jetzt mehr Möglichkeiten die Sachen im nachhinein abzumischen.

Lizal: Ich sag halt auch, auch wenns Punkrock ist. D.I.Y ist alles cool und so ich find Bands hammergeil, die alles selber aus eigenem Antrieb machen, aber die Aufnahmen die man selber bezahlt müssen nicht zwangsläufig grottig sein. Weil Punk und Musiker sein scheidet sich meines Erachtens nicht und dass man sich weiterentwickelt. Es ist wichtig, dass man nicht stehen bleibt.

Das war für jeden warscheinlich auch eine ganz andere Erfahrung

Wastl: Freilich, das war viel schwieriger

Lizal: Das war sehr anstrengend. Das waren 7 Tage und das waren die heftigsten Tage des ganzen Jahres, kann man sagen. Du bist einfach fertig hinterher. Du bist nur da drin und spielst 12 Stunden.

Maddin: Für wens richtig heftig war, war für den Bons

Bons: Eigentlich war das Härteste fürs Lizal, aber ich hab diesmal alle Songs an einem Tag eingekloppt für 70 Minuten Spielzeit. Das heißt ich hab zwischen 11 und 12 Stunden gespielt.  Was für unsere Songs schon enorm ist, weils relativ zügig war für unsere Verhältnisse.

Lizal: Was dann auch den Vorteil hatte dass wir dann einfach soundtechnisch besser waren, weil wir das an einem Tag aufgenommen haben. Weil da muss man dann mühsam die Drums wieder nachstellen und minimal kann das sein, dass man einen anderen Sound hat. Auf einem Album sollte das Schlagzeug dann schon gleich klingen, finde ich.

Wastl: Das ist körperlich und emotional natürlich Streß im Studio.

Pascal: (weint)

Maddin: Ich muss sagen, es waren die besten Aufnahmen die wir je gemacht haben, weil ich das Dasein des zweiten Sängers friste und ich diesmal die Chance hatte, dass ich mich besser höre. Für mich war es leichter und schöner.  Aber ich bin ja die Ausnahme in der Band.

Pascal: Du hast halt sehr viel Möglichkeiten, wenn Du in der Gruppe aufnimmst, Du hast auf dem Schlagzeugsound immer ne Gitarre mit drauf und keine Möglichkeit noch irgend etwas zu ändern, wenns live ist. Du hast halt weniger Möglichkeiten die Sachen abzumischen.

Denni: Bei den Gitarren, da hört man eine gute Spur Metal und Rock mit raus und auch die Drums sind heftiger. Ihr habt Euch auch in den Proben weiterentwickelt, oder?

LIzal: Wir sind aber auch besser eingespielt aber das ist glaube ich wenn man das über die Jahre macht, dann ist das ein ganz normaler Prozess wenn jeder da an sich arbeitet. Dann kann sich das auch entwickeln und dann wird’s automatisch besser.

Wastl: Ich muss sagen Lizal treibt uns schon kräftig an. Sie schreibt überwiegend die Texte und die Melodien. Ein paar Texte sind auch vom Maddin gekommen.

Maddin: die besseren Texte…(grinst)

Wastl: Beispielsweise 'Mit Bier gefüllte Deutsche' ist ein politscher Antinazisong oder Flaschenpfand ein schönes Trink-Nenacover und vom Donald unserem Comiczeichner ist auch etwas gekommen. Auf jedenfall kommen die meisten Sachen von der Lizal und treibt uns da im Proberaum schon fleißig an.

Lizal: ich arrangier dann auch größtenteils. Probier das mal aus, manchmal hat man da auch eine Vorstellung im Kopf. Die nicht immer gleich auf Anklang stößt, aber das ist ja ganz normal. Aber ich bin auch begeistert, wenn von den anderen kommt: "Hey ich spiel jetzt hier da und da nen Basslauf!". Passi kann z. B. wunderbar improvisieren, dass kann ich z. B. garnicht. Ich nehm mir dafür wirklich wahnsinnig viel Zeit dafür, dass des so 100% perfekt ist und er improvisiert, und so ergänzt sich das.

Was sind eure Lieblingssongs auf der neuen Scheibe?

Pascal: 'Alzheimerarmeefraktion' und 'Photosynthese'

Bons: Ich tue mich da ganz schwer, eigentlich gefallen mir alle

Maddin: 'Gib mir dein Wort' und 'Alzheimer Armeefraktion'…'Mit Bier gefüllte Deutsche' ist auch nicht schlecht aber man soll sich nicht selber loben.

Wastl: Meine Lieblingssongs sind 'Dreckige Saat' und 'Schmutz unserer Straßen'

Lizal: Ich muss sagen, dass ich keinen Song scheiße finde, anders als bei den Vorgängealben. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann ist das 'Schmutz unserer Straßen' und 'Gib mir dein Wort'. Die haben mich eben zu dem Zeitpunkt als ich sie geschrieben habe am meisten berührt. Bei 'Schmutz unserer Straßen' die ganze Gentrifierzung in den Städten und bei 'Gib mir dein Wort' einfach ein persönliche Geschichte.


Denni: Wie ist das mit dem Albumtitel 'Duschen auf Staatskosten' ist das auf das Ereignis in Wien zurückzuführen oder habt ihr den Song eher geschrieben?

Lizal: Das war Zufall. Dass war davor. Den hab ich im Dezember geschrieben. Über nacht ist mir das eingefallen. Das wär doch voll die geile Idee wenn man da in Badeklamotten, irgendwie so…Genau wegen Hamburg haben wir geredet…wenn man da in Badeklamotten auf die Demo gehen würde.

Wastl: Wir waren auf dem Schanzenfest...

Lizal: Nein, das war schon ein Jahr davor. Da haben wir in Halle gespielt und über nacht ist mir dann eingefallen, da hab ich dann zu einem gesagt Du wenn…In Hamburg war doch das mit der Gefahrenzone….wenn man da in Badeklamotten auf die Demo geht...und so hab ich dann den Text geschreiben. So war das. (lacht)

Wastl: Dass sich die Leute da mal mit Badehaube und Duschgel mit Hochdruck reinigen lassen...(lacht)

Gut, bei Lebensphilosophie hört man eigentlich so ein biserl raus, so dass die Szene faul geworden ist. Dass der Aktionismus ein wenig verloren gegangen ist.

Maddin: Oh ja, stimmt leider!

Lizal: Ja, des ist definitiv so. Ich fühl mich da schon eher als Einzelkämpfer, gerade bei uns unten. Ich meine wir wohnen jetzt über 100 km von hier weg und machen eine Releaseparty in München, weil es bei uns unten einfach nix mehr gibt. Wenn dann ist es höchstenfalls Poppunk mit vorzeigbaren Texten, aber es ist keine Szene da. Wenn man auch mal sagt: "Komm fahr'n wir am Wochenende irgendwo hin!"…"Ja das ist ja soweit!" Und wenns grad 50km sind. Du kannst die Leute zu nichts mehr mobilisieren. Es kommt ja noch nicht einmal einer beim Proberaum vorbei. Man muss schon sagen es ist irgendwie tot.

Bons: man muss natürlich auch sagen, dass heute im Rülps fast nur bekannte Gesichter da sind. Es ist schon so. Es ist einfach eine Hassliebe. Da ist bei normalen Konzerten wenig Publikum da, aber wenn die Leute Highlights geboten kriegen, das Spektakel drumrum einfach hochgeputscht wird, dann kommen auch Leute. Die sind einfach zu faul hinter dem Ofen hervorzukommen. Mit Otto Normalverbraucherpunkrock lockst Du heute keinen mehr.

Lizal: Gerade wenn du in einer Band bist, da kriegst du es halt noch mehr mit. Die sind zu faul, dass sie selber was machen. Da krieg ich Anfragen: "Hey ihr spielt doch da und da, kannst Du uns da nicht reinbringen?" Da sag ich: "Komm, beweg deinen Arsch mach selber was. Du musst selber zu den Leuten hingehen. Du musst dich auch mal blicken lassen wenn ne Band Release feiert usw., dann supporte ich Dich auch. Aber wenn du Dich nirgends blicken lässt ist das automatisch, dass du da irgendwie keinen Anschluss findest. Weil bei Dir daheim im Kaff wird’s nicht sein."

Wastl: und wenn man das alles politisch sieht, gab es früher wesentlich mehr Demonstrationen, wo's halt rund gegangen ist. Und heutzutage durch diesen Überwachungswahn haben viel Angst und bewegen sich nicht. Und vielen reicht es eben auch, dass sie da auf Facebook ein bischen ihren Senf dazugeben. Und die wollen nicht mehr auf die Straße gehen. Es ist früher viel mehr besetzt worden, früher war der Widerstand viel größer. Mit dem ganzen NSU Skandal...wir haben ja Gründe, dass wieder zu politisieren und zu wehren gegen den ganzen Scheiß, der passiert. Oder NSA war ein großes Thema oder das Freihandelsabkommen. Es gibt viele Themen die das ganze Volk betreffen und die keinen interessieren.

Es regt sich keiner mehr drüber auf. Allen geht es einfach viel zu gut, Das ist ganz traurig, dass selbst in der Punkszene, in der es eben in den 80er und 90er Jahren heftigen Widerstand und kreativen Ideen gegeben hat. Selbst da reicht: "Ich geh einmal im Monat auf ein Konzert. Ich betrink mich jedes Wochenende und ich zieh mir eine Nietenlederjacke an!" Aber das reicht uns halt nicht. Also diese oberflächliche Mode. Beim C&A kauf mich mir jetzt meine Nietenlederjacke färb mir meine Haare grün und bin ein Superpunk. Das reicht uns halt nicht. Wir haben da einfach viel mehr Lebeneinstellung, viel mehr…

Denni: Ihr seid auch viel in Ostdeutschland unterwegs, merkt man da unterschiede zwischen Bayern und so?

Pascal: Also im Osten gibt’s halt wesentlich mehr. In jedem vierten Kaff hast du da ne Location. Wenn du in Bayern ein großes Konzert hast, dann kommen die Leute von 100km Umkreis. Im Osten kommen sie vllt. aus einem Umkreis von 20km. Optimal, der Laden ist trotzdem voll.
Du hast ne wesentlich größere Szene, du hast wesentlich mehr geboten. Du hast wesentlich mehr Läden, wesentlich mehr Möglichkeiten und zum Teil auch wesentlich coolere Leute.

Lizal: es ist halt einfach alles ein bischen offener und mit weniger Stock im Arsch als bei uns in Bayern. Jeder kommt her und unterhält sich, es ist halt einfach zwangloser. Man hat weniger Regeln, keine Sperrstunde und so..alles ganz locker da oben, und da machen die Konzerte auch Spaß.

Wastl: Auch politisch, da geht’s einfach ganz anders zur Sache zwischen links und rechts. Da gibt’s besetzte Häuser, die geheime Eingänge haben und die verriegeln sich mit Stacheldraht verbarrikadieren.

Lizal: Und die sind auch nicht so verwöhnt, in Marzahn z. B. auf der Demo wo wir gespielt haben. Ich mein das war schon interessnat sich da mit den Anwohnern zu unterhalten, die eben auch gesagt haben es ist nicht einfach mit den Rechten da in Marzahn und allgemein ist es im Osten auch mit den Jobs nicht so einfach aber trotzdem die nehmen's so wie es ist. Die sind halt lockerer drauf und es ist schon gut, dass wir da viel Connections haben.

Passi: Ich weiß noch wo wir da mal gespielt haben in nem Laden den sie selber  Video überwachen. Da wo einfach mal 30 Baseballschläger neben der Tür stehen, die man jederzeit mit Stahl verriegeln kann und wenn du dann nachfragst, dass jedes zweite Wochenende ein Naziüberfall mit irgendwelchen Faschos ist. Es war ein gutes Gefühl da drin auch noch zu schlafen und wenn jeder zweite ausgeschlagene Zähne hat. Dann zeugt das davon, dass die wirklich nen Kampf haben.

Wastl: ...aber auch den Mut haben, nicht nur den Mut sich im Backstage in München einmal im Monat volllaufen zu lassen. Sondern sie bewegen was.

Lizal: Das ist ein ganz anderes Ding, von dem manche Leute bei uns manchmal gar keine Ahnung haben. Eben wie bei 'Schmutz unserer Straßen'. Da wars halt eben auch so, wir haben da geredet, auch mit den Leuten mit den ganzen Hausprojekten, die schließen müssen. Die haben dann zum Teil 80jährige Omas aus ihren Wohnungen rausgezerrt, weils geräumt wurde. Das verwöhnte Pack bei uns hat da gar keine Ahnung davon was da zum Teil läuft. Das soll sich jeder ein wenig befassen damit, oder auch mitreden können. Berlin ist für viele ein Traum. Aha, wenn ich da hochgeh', gibt es halt auch Probleme, und es war uns auch wichtig die Thematik in einen song mit reinzunehmen.

Wastl: München weiß ich auch wie krass die Mieten sind. Da regt sich bei uns trotzdem keiner auf über diesen Kreislauf. In anderen Ballungsräumen läuft da politisch viel mehr. Wir kommen viel rum, wir haben da viel Geschichten gehört, viele Menschen persönlich getroffen. Ist halt ein geiler Text auf jeden Fall.

Jetzt kommen wir nochmal aufs Label zurück. Ihr seid ja bei SN-Punx. Da lässt darauf schließen, dass ihr sehr zufrieden mit dem Label seid.

Lizal: Gabs eigentlich nie irgendwelche Diskrepanzen. Oder das irgendwas nicht gepasst hätte, dass man uns da irgendwie abzocken will oder so...

Bons: Man muss dazu sagen, wir haben nicht mal einen geschriebenen Vertrag mit SN Punks. Das ist alles per Handschlag ausgemacht.

Lizal: eine Hand wäscht die andere, wir zahlen das Studio. Er die Pressung.

Bons: Es passt alles wir sind terminlich super dran. Auch wenns teilweise auf den letzten Tag geht. Bei der 'Tyranno Plauzus Fett' war's am selben tag noch da. Es passt immer alles. Wir haben keine Nachteile. Keine enorme Warteliste oder irgendwas zu erfüllen. Das ist menschlich und alles super.

Maddin: Es ist halt einfach darum gegangen, dass wir nichts unterschreiben müssen wo wir irgendwelche Rechte abtreten mussten oder unsere Pflichten müssen erfüllt werden. Da und da müssen spielen so und so oft…

Bons: Auch Samplerbeiträge das bleibt alles in unserer Hand. Unsere Musik haben wir zur freien Verfügung und was wir damit machen und nicht machen.

'Fear of the Dork', zeugt ja auch davon, dass ihr ziemlich große Iron Maiden Fans seid. Erstens trifft das auf alle zu und auf wem seinen Mist ist das gewachsen?

Pascal: eigentlich auf meinen. Ich bin auf die blöde Idee gekommen: "Komm wir covern jetzt einfach mal einen Iron Maiden Song".

Wastl: Also vier von fünf hören Heavy Metal

Pacal: Ich glaube wir haben ihn zwei oder dreimal gespielt mit Originaltext und irgendwann ist dann Lizal mit nem neuen text angekommen. Fanden wir cool und so haben wir dann den deutschen Text gespielt. Erst war geplant, dass wir ihn nicht auf das Album nehmen. Aber irgenwann kam er so geil an, dass wir gesagt haben: "Komm den nehmen wir jetzt einfach mit aufs album rauf."  Man muss dazu sagen, wir haben jedes Album irgend einen Spaßtrack rausgebracht, sei es 'Die politische Ballade' , sei's der 'Xaver'. Lustigerweise hat Bruce Dickinson einen Monat später in einem Interview gesagt, dass Punkrockgitarristen scheiße sind, und nur neidisch sind auf die Metalgitarristen. Hamma uns dacht, basst. (lacht)

Wastl: Wir hören jede Musik, wenn die Message stimmt und wenn die Musik geil ist. Uns gefällt auch K.I.Z. oder is egal...und bei Heavy Metal ist es halt auch so. Solange das kein Heavy Metal von irgendwelchen Scheiß Grauzone Abdriftern ist.

(Geplänkel)

Denni: Wo wir grad beim Donald sind, der macht alles für Euch...

Donald: Es reicht schon dass ich auf Facebook der sechste Dork bin.

Maddin: Es reicht einfach wenn ich sag, dass der Donald mittlerweile einer von den besten Freunden der Band ist. Gerade wir sind in der Band Persönlichkeiten, die gerade auf Freundschaft sehr viel wert legen. Donald macht unsere Covers und er schreibt manchmal Texte.

Pasi: Du bist das sechste Rad am Wagen.

Denni: Ihr seid doch noch recht undergroundig, aber ihr tourt recht viel. Mehr als irgendwelche Profibands. Wieviel Konzerte macht ihr so im Jahr.

Lizal: Im Schnitt schauen wir, dass wir so zwei Wochenenden pro Monat zusammenkriegen. Den Rest halt mit der Arbeit, weil jeder Schichtdienst hat, das so zu koordinieren dann. Also sind wir schon gut unterwegs. Manchmal zwei Tage am Stück.

Wastl: 4 Konzerte am Stück, mal 12

Maddin: Macht 500

Pasi: Minus drei sind 227.

Maddin: Adam Riese (grinst)

Lizal: Ich glaube, dass manche gar nicht soviel Bock haben soviel zu touren. Wir kennen auch Bands die sagen, dass das denen zuviel wär.  Ich muss hier raus.

Bons: Es gilt ja auch der Spruch. Willst du was gelten mach dich selten. Das ist besonders bei uns in Bayern um so wichtiger weil da kommen Leute wirklich von 100km her, wenn wir dann auch mal in Passau spielen. Da sind immer die gleichen Leute, wenn wir da mal 4-5mal spielen sagen die Leute: "Hey Alter, die Dorks geb' ich mir nicht mehr die hab ich jetzt schon gesehen."

Wastl: wir sind ja selber ne Band die nicht nur immer im heimischen Jugendzentrum spielen will. Es ist geil, aber wir müssen raus.

Maddin: Du willst ja was sehen.

Man munkelt ja, dass es eine Sissy Brandl Reunion geben soll. Was ist da dran?

Lizal: Nein, da ist nichts dran!

Pascal: Die Facebookseite mit 23.000 Likes ist in Wahreit von mir. Sissy Brandl war auf der Alm ist in sich gegangen...

Wie bist du damals in das Mileu reingerutscht?

Lizal: Ja ich war da halt im Schulchor und da haben die halt schon zu meiner Mutter gesagt dass ich Talent habe. Meine Mutter hört nur Volksmusik oder Schlager oder sowas. Da hab ich immer gesungen auf ihre Platten. Und meine Mutter hat mich da zu einem Talentwettbewerb gefahren und da war gleich einer drin, dieser Püter und der war Jury mit Bernd Meinunger, der auch mit Ralph Siegel was macht. Die haben mir halt da nen Song geschrieben und dann war ich da drin in diesem Grand Prix, das ging eigentlich ganz einfach…

Maddin: Lizal is so musikalisch, sie hat schon geschrieen als sie auf die Welt gekommen ist. (lacht)

Donald: Da kannst so leicht abrutschen in dieses Mileu.

Was war dort dein traumatischstes Erlebnis?

Lizal: Koks und Nutten. Die waren alle gut drauf die haben alle gut gebechert und warscheinlich irgendwas gezogen. Keine Ahnung. Ich war da noch jünger, ich hab das nicht so mitgekriegt wo die alle am Scheißhaus waren. (lacht)

Wastl: Auf ner Privatparty haben die nicht mal Happy Birthday gesungen hast du uns erzählt, weil dann rauskommen hätte können. Weil jeder Angst hatte dass man ihn mal in echt singen hört anstatt vom Band. Das ist natürlich schon sehr traurig.

Lizal: Nein, das war in Hof an dem Esstisch und da haben sie sich alle schon angeschaut, weil sie gefressen haben wie die Schweine und im Endeffekt hatten sie dann Schiss: "Huch, dass könnte ja morgen in der Zeitung stehen."
Und der andere war voll der Alkie, der hat nur gesoffen, von Judith und Mel, das war so ein Schlagerduo, der war total kaputt. Richtig halt Punkrock eigentlich. Eigentlich waren die genauso asozial. Es ist interessant das mal zu sehen, es ist alles gestellt und nicht echt.

Wastl: Schau uns an, wir sind die Kreuzung daraus.

Dann wünsch ich euch noch viel Spaß, beim Konzert gleich und in Zukunft und bedanke mich natürlich für das ausführliche Interview. Was habt ihr in Zukunft noch vor?

Wastl: Saufen

Lizal: Saufen und live spielen

Maddin: Und in den Club 27 eintreten

Pascal: Also ich würd gern dem Donald in den Arsch ficken

https://www.youtube.com/watch?v=gPHucKjkXlc 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


1 Kommentar

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Frans Stummer (unregistriert)
Geschrieben am 20.10.2016, 10:26 Uhr
Hallo, ich mag die Dorks nach wie vor und hab auch kein Problem damit, daß sie woanders aufnehmen. Ich denke jedoch, daß deren Entscheidung, die ersten drei Scheiben bei mir aufzunehmen aus verschiedenen Gründen richtig waren. Einer ist, daß nacheinander aufnehmen ein vielfaches kostet - d.h. das hätte sich die Band (die inzwischen ja deutlich routinierter ist) damals nicht geleistet. Mit Click aufzunehmen wäre auch damals unmöglich (und IMHO) nicht sinnvoll gewesen. Sie haben ja musikalisch ein paar große Schritte gemacht, das was sie heute aus dem Ärmel schütteln, wär damals nicht möglich gewesen, egal wie viel Zeit reingesteckt wird. Ich muß an der Stelle widersprechen, wo es heißt, daß man die Snare nicht lauter oder leiser machen könne, weil ja alles auf allem mit auf der Spur ist. Auf einer Snare-Spur sind 95% Snare, 4,5% Hihat und dann lange nichts. Na klar kann ich die lauter oder leiser drehen, ohne daß die Welt zusammenbricht. Auf den Gitarrenspuren ist so gut wie nichts anderes zu hören und selbst auf den Overheads sind vor dem EQ 93% Drums, nach dem EQ nochmal weniger. Wer möchte, kann bei mir in die Backups hören und sich selbst eine Meinung bilden oder ich kann mal 30 Sekunden der Multitracks auf nen Server stellen, wenn jemand weiter weg ist. Was man nicht kann, ist an Stellen wo vorher ein dichter oder lauter Part war, nachher was weglassen. DAS fällt auf, stimmt. Eine Live-Aufnahme steht und fällt halt damit, was die Band abliefert. Das, was die Dorks in dieser Phase ausgemacht hat, haben die Aufnahmen eingefangen, ihre Konzerte waren ja nicht umsonst gut besucht und die Band eine Garantie für einen guten Abend.

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