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EUGEN B.
 
			
			
	Weitere Informationen:
			https://www.dieskeptiker.com/
https://www.facebook.com/DieSkeptiker
Hinter EUGEN B. Steckt niemand anderes als Eugen Balanskat, Kopf und Sänger von der Punk-Institution Die Skeptiker.
Hier geht es allerdings nicht um Die Skeptiker, sondern um seine erste Solo-Veröffentlichung die in meinen Augen eine Art Lebenswerk darstellt. Lebenswerk deshalb, weil es mit 21 Liedern, geteilt in Rock-und Symphonic-Album etwas darstellt, was es so meines Wissens noch nicht gab. Neben diesem Alleinstellungsmerkmal ist zu hören, dass in den 21 Liedern extrem viel Leidenschaft und Herzblut drin steckt. Hier konnte Eugen das machen, was ihn bei Die Skeptiker vielleicht gebremst hat oder schlichtweg nicht zu Die Skeptiker passte.
Die Review des Werkes “Innenfrost“ ist bei ramtatta.de unter dem folgenden Link zu lesen:
https://www.ramtatta.de/s/reviews/f/details/id/9879/
Wer “Innenfrost“ einmal gehört hat, bei dem bilden sich bestimmt einige Fragen heraus, die ich versuche mit diesem Interview zu beantworten
Geschrieben von Frank am 29.08.2023, 19:01 Uhr
F: Das Werk “Innenfrost“ umfasst insgesamt 21 Songs. Wie war der 
    Entstehungsprozess von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung?
E: Das kann man so ohne weiteres gar nicht beantworten, Musikstücke 
    habe ich seit Jahren immer mal geschrieben. Manches geht in völlig
   andere Richtungen, die ich jetzt gar nicht näher erläutern möchte. Ich 
  benötige außerdem immer Instrumentalisten, die meine Grundideen spielen 
   bzw. ausarbeiten mit ihrem Know How. Selber beherrsche ich kein 
   Instrument, Ideen werden nur mit einem Master-Keyboard und Computer 
  festgehalten, und der Computer muss mir dann geraderücken, was mir  
  selber an spielerischer Fähigkeit fehlt. Klingt irgendwie blöd, kommen aber 
  auch ganz nette Sachen dabei raus. Des weiteren benutze ich so Sample 
  Gitarren für die Sounduntermalung, das klappt für Demos  schon mal ganz 
  gut. Heutzutage gibt es ja von allen Instrumenten, von Profis eingespielte 
  Samples, die man benutzen kann. Die Idee zu einem Song oder einem   
  Arrangement muss man natürlich trotzdem selber haben. Es ist also nicht 
  so, dass der Computer alles macht, man muss ihm schon eingeben, was 
  man haben will zum Schluss. 
  Für einen Gitarristen ist es aber sicher besser Gitarren Sounds im Demo zu 
  hören, als Klavierklänge.
  Wenn mir eine Melodie einfällt schreibe ich einen passen Text, und später
  wird das Ganze dann vertont.
  Letztens habe ich auf Facebook gesehen, dass die Gesangsaufnahmen mit 
  Marleen von Bonsai Kitten (Anm. des Redakteurs: Singt bei drei Songs auf    
  “Innenfrost“ mit) schon drei Jahre her sind. Das war also ein langer Weg, 
  aber nun bin ich happy, mit dem Ergebnis. 
  Na und dafür, dass es so lange gedauert hat, sind es ja auch gleich zwei 
  verschiedene Alben geworden, die mir beide gut gefallen.
F: Wie kam es zu der Trennung der Kompositionen in ein Rock-und ein
    Symphonic- Album? Welche Kriterien galten für dich für die Einordnung?
E: Das hat sich irgendwie ganz harmonisch ergeben, weil ich eben rockige
    Titel hatte und unter anderem auch Klavierstücke, von denen ich dachte, 
    dass sich die nicht gut vermischen lassen. Des weiteren fand ich 
    dermaßen Gefallen an der Instrumentierung von Klavier und Cello bis hin 
    zur Orchesterbegleitung, dass in mir schnell der Wunsch reifte, davon noch 
   mehr zu wollen, für eine andere Scheibe sozusagen, denn es war dadurch 
   immer weniger geeignet, aus meiner Sicht, vermischt zu werden, mit den 
   rockigeren Stücken.
   Gillian Bane, die Mitkomponistin und Instrumentalistin des Symphonic 
   Albums, hat in mir ganz schnell den Wunsch nach mehr, von unserer 
   Zusammenarbeit entfacht. Ohne sie hätte es das Album so nicht gegeben, 
   was ich sehr schade fände, da ich diese Scheibe wirklich sehr mag. Sie ist 
   komplett anders als die Sachen von den Skeptikern, oder auch das 
   Rockalbum, was aber auch gut ist, denke ich.
   Der Erste Titel auf dem Symphonic Album „Wir zogen fort“, ein Stück mit 
   Metal-Gitarren und Orchestersound hätte durchaus auch auf dem 
   Rockalbum vertreten sein können, aber wegen des opulenten Orchesters 
   und des ruhigen Ausklangs am Ende mit Gitarre und Cello, war es für 
   mich dann doch eher ein Stück, für die Platte ohne Rocksongs. 
   Die Gitarre-, den Bass- und das Schlagzeug-Arrangement übernahm dabei 
   Dominik Glöckner, der auch sämtliche Titel auf dem Rockalbum im 
   Alleingang einspielte.
   Zwei Titel des Symphonic-Albums wollte ich eigentlich für die Skeptiker 
   nehmen „Vergeigt“ und „Leckgeschlagen“, konnte es aber nicht abwarten, 
   bis wir mit der Band soweit sind, eine neue Produktion von Die Skeptiker zu 
   veröffentlichen. Also bat ich Gillian mir mal testweise jeweils eine 
   Orchesterversion als Begleitung mit zu komponieren und einzuspielen und 
   war vom Ergebnis dann so angetan, dass die beiden Stücke natürlich mit 
   auf´s Symphonic Album kamen. Ich bin sehr erfreut darüber, wie gut die 
   orchestrale Begleitung funktioniert und finde, das hat Gillian ganz toll 
   hinbekommen. Das hätte ich so alleine nie zu Wege gebracht, denn sie 
   kennt sich mit der Komposition orchestraler Sachen sehr gut aus, was mich 
   und die Platte mit ihr total bereichert hat.
F: Auf dem “Symphonic Album“ hast du dich für einen kräftigen Rock-bzw. 
    orchestralen Metal-Sound entschieden. Wie kam es dazu?
E:Metal ist es eigentlich nur im ersten Stück, ansonsten läuft das ja komplett 
   mit orchestraler Begleitung, oder reduzierter mit Klavier und Cello durch. 
   Aber es stimmt schon, bei „Leckgeschlagen“ im Intro beispielsweise, wenn 
   die fetten Bläser dazukommen, hat man auch so eine Metal-Anmutung. 
   Opulenten Orchestersound finde ich durchaus großartig und wenn man das 
   noch mit E-Gitarren mixt, wie bei „Wir zogen fort“, dann geht es fast nicht 
   mehr fetter vom Sound her. Das ist eine Stilistik, die ich durchaus auch sehr 
   spannend finde. 
   Die Skeptiker werden und sollen immer punkig bleiben, aber auf meinen
   Solopfaden kann ich ja jede beliebige Richtung einschlagen, wenn mir da 
   was anderes Gutes einfällt.
F: Du hast vor kurzer Zeit auch einen Gedichtband mit dem Namen 
    “Innenfrost“ veröffentlicht. Siehst du dich generell mehr als ein Lyriker oder 
   als ein Songschreiber?
E: Meine Hauptstärke liegt sicher im Textbereich, kompositorisch bin ich eher 
    mäßig begabt. Ich verfertige immer nur Musikstücke, wenn mir eine 
    Melodie einfällt, zu einem Text, oder einfach nur so. Das ist nicht permanent 
   oder eher selten, weshalb es auch ein Weilchen dauert, bis bei mir ein Titel 
   gereift ist.
   Vorrang hat fast immer der Text, zu dem ich dann eine Begleitung suche.
   Manchmal fällt mir auch eine Melodie ein, zu der ich spontane Worte singe, 
   die dann zu einem sinnvollen Ganzen ausformuliert werden.
   Texte zu schreiben fällt mir leicht, Musik zu schreiben ist für meine
   musikalischen Fähigkeiten bedeutend schwerer oder schwer, obwohl mir 
   das auch große Freude bereitet. Ohne Unterstützung durch gute 
   Instrumentalisten hätte ich da ein kleines Defizit. Es macht aber auch große 
   Freude, mit anderen guten Leuten zusammenzuarbeiten und sich 
   gegenseitig zu inspirieren.
   Gedichte schreibe ich schon seit meiner Kindheit, das geht mir gut von der 
   Hand, aber bei der Vertonung dieser bin ich dann oft auf gute 
   Instrumentalisten angewiesen.
F: Einige Songs auf “Innenfrost“, besonders auf dem Rock-Album, passen in
    meinen Augen auch gut zu deiner Band DIE SKEPTIKER. Was sind da die
    Kriterien die du angesetzt hast, warum ein Song auf “Innenfrost“ kam und 
    nicht auf ein neues Album von DIE SKEPTIKER?
E: Es gab verschieden Gründe dafür, ein Soloalbum anzudenken, einerseits 
    die Klavierstücke, die ich mir bei einem Skeptiker Konzert nicht vorstellen 
    kann und dann noch der Aspekt, dass von jemandem in der Band einige 
    Texte, als für ihn nicht machbar abgelehnt wurden. Da mir Texte sehr 
    wichtig sind und es Themen gibt, die ich unbedingt in musikalischer Form 
    darbringen wollte, kam ich auf die Idee mit der Soloscheibe. 
    Letztendlich ist aber auch klar, dass aus einer solchen Diskrepanz
    Konsequenzen erwachsen müssen. Ich hatte nie vorgehabt eine Soloplatte 
    zu machen, das war quasi nur eine übergangsweise Notlösung. Nun sind 
    es aber durch die tollen Leute, die ich im Rahmen dieser Produktion 
    kennenlernen durfte sogar zwei Alben geworden.
    Hätten wir diverse Titel, wie eigentlich geplant oder angedacht, mit der Band 
    verwirklicht, hätte es nie ein Soloalbum gegeben. Jetzt sind wir umbesetzt 
    und ich habe zwei Schallplatten, über die ich mich trotz der ungewollten 
    Ausgangssituation sehr freue.
F: Viele Songs auf “Innenfrost“ erinnern mich vom Text an Songs aus den
    20er Jahren. Inwieweit war diese Ära oder auch andere Zeiten für dich 
    Vorbild und Orientierung beim Schreiben der Songs?
E: Das ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, ich habe über 100 CDs von
    Künstlern aus dieser Zeit, den von dir genannten Zusammenhang sehe 
    ich da nicht. Na klar gab es nicht nur so was wie „In der Bar zum Krokodil“ 
    oder den sehr berühmten kleinen grünen Kaktus , sondern auch 
   ernsthaftere Themen, aber die Verwandtschaft von der du schreibst, kann 
   ich nicht nachvollziehen, habe aber auch kein Problem damit, falls andere 
   Hörer das selbe Empfinden vielleicht teilen werden.Ich habe mich bewusst 
   an Niemandem oder irgend etwas orientiert, sondern schöpfe Themen aus 
   meiner Erlebniswelt und Phantasie.
   Ein Vorbild für was auch immer habe ich nicht, weder in der Musik noch 
   was Texte anbelangt. Was aber nicht heißen soll, dass man frei wäre, von 
   unbewussten Einflüssen.
F: Deine Stimme ist in meinen Augen sehr besonders, voller Volumen und
    Kraft. Wie hast du es gelernt deiner Stimme so viel Volumen und Kraft zu
    geben?
E: Ich hatte Gesangsunterricht bei einem Privatlehrer vor langer Zeit, bis ich 
    mir den nicht mehr leisten konnte, der mich sehr weitergebracht hat, ganz 
    im Gegensatz zu einer vorherigen 2,5 jährigen Ausbildung an einer 
    staatlichen Musikschule, die komplett unergiebig war.
   Es werden tägliche Gesangsübungen absolviert, damit die Stimme 
   geschmeidig bleibt, Ausnahmen sind nur bei Krankheit oder großer 
   Heiserkeit erlaubt, da darf man keinen Schlendrian einreißen lassen, wenn 
   man das lange betreiben möchte.
F: In den Songs höre und fühle ich oft Sehnsucht, sei es durch Texte oder die 
   Musik. Was möchtest du dir selber in den nächsten Jahren noch erfüllen? 
   Arbeitest du auf etwas ganz bestimmtes hin?
E: Ich befinde mich, mit nunmehr 64 Jahren, in meiner letzten Lebensrunde 
    und möchte noch ein paar Facetten mehr aufzeigen, als nur den 
    „Politbrüller“, bevor ich die Segel streichen muss. 
    Die Band macht mir riesigen Spaß und wird betrieben so lange es die Kraft 
    zu lässt, aber es gibt eben noch andere Sachen, die ich gerne in die Welt 
   entlassen möchte, bevor es irgendwann vorbei sein wird.
   Das war ja auch der Aufhänger einen Gedichtband zu veröffentlichen. 
   Für das nächste Jahr plane ich die Herausgabe eines zweiten Buches, und 
   wenn es die Zeit zulässt, werde ich eine Bandbiographie schreiben. 
   Es wird von fremden Autoren zu viel Unfaires und Haarsträubendes 
   geschrieben, so dass ich der Welt noch mal meine Sicht der Dinge und der 
   historischen Ereignisse und Episoden darlegen will, als Korrektiv - 
   zur objektiveren Meinungsbildung.
   Vor der Biographie werden wir aber endlich auch wieder an einem neuen
   Album für Die Skeptiker arbeiten.
F: Wird es Live-Konzerte geben, bei denen du die Songs von “Innenfrost“ 
    spielen wirst?
E: Ich werde der Band vorschlagen, einige der Stücke für die angedachte
    Frühjahrs-Tour 2024 aufzubereiten, was aus meiner Sicht durchaus 
    machbar ist, um diese dann ins Programm der Skeptiker mit aufzunehmen. 
    Mal sehen wie wir da gemeinsam durchkommen. 
    Versprechen will ich da nichts, aber wir werden daran arbeiten.
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