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COCK SPARRER + DISCIPLINE + VULTURE CULTURE am 28.09.2024 im Herforder „Kulturwerk“

28.09.2024

COCK SPARRER und DISCIPLINE in meinem Revier, herrlich…. und trotz mehreren guten Alternativen in Bielefeld, Paderborn und Hameln, war es klar, dass der Samstag dem Oi!-Punk gehört. Und als I-Tüpfelchen sollten auch noch die Lokalmatadore von VULTURE CULTURE die Party eröffnen, wie schon vor 30 Jahren als sie als Vorband von COCK SPARRER mit auf Europatour waren, u.a. im Bielefelder AJZ. Das habe ich damals aber nicht mitbekommen und so waren nicht 1994 diese beiden Bands meine ersten im AJZ, sondern 1995 WIZO, STEAKKNIFE, MUFF POTTER und PROPAGANDI

Auf jeden Fall war nun dieses Konzert schon Wochen vorher ausverkauft und ich freute mich wie Bolle darauf. Leider gab`s mit dem frühen Beginn 18:30 Uhr ein paar Komplikationen, so dass ich den Auftritt von VULTURE CULTURE nicht komplett sehen konnte. Aber die 20-30 Minuten waren schon mal ein sehr guter Start in den Abend. Neben eigenen Songs kamen auch ein paar Coversongs zum Zuge und Jörg & Dani feuerten das schon Halbvolle Kulturwerk (kurz KW), früher X, davor Kick und davor Rock Heaven und davor weiß hatte es auch noch `nen anderen Namen. Mein erstes Konzert war auf jeden Fall BAD RELIGION im Rock Heaven. Und wenn ich schon dabei bin olle Kamellen zu erzählen, dann will ich es nicht unerwähnt lassen, dass ich Mitte der 90er mit VULTURE CULTURE auf der Bühne gestanden habe. Wir waren mit NON CONFORM natürlich die Vorband…. Damals war bei VULTURE CULTURE noch Elke am Mirko, das hat nun Dani übernommen und hinter der Schießbude sitzt inzwischen Danny, der auch bei BLISS trommelt, mit dem ich vor 1 Jahr mit LOST ABEYANCE auf der Bühne stand. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Zurück zur neuen bunten Verpackung, VULTURE CULTURE hatten auf jeden Fall Spaß auf der Bühne und mit ihrem Punkrock haben sie garantiert neue junge Herzen im KW brechen können.

Mit DISCIPLINE kam dann mein erster Headliner auf die Bühne. Vor 10 Jahren habe sie an gleichem Ort und Stelle das letzte Mal gesehen, auch vor COCK SPARRER aber mit anderen Vorbands. Und ich liebe ja ihre Mischung aus Hardcore-Oi!-Street-Punk. Grade die Alben Mitte der 90er bis Anfang der 2000er (Bulldog Style, Nice Boys Finish Last, Love thy Neighbor und Saints & Sinners) waren für mich damals wegweisend. Auch wenn der alte Sänger anschließend in den Knast kam und seitdem auch nur 1 Platte erschienen ist, so meine ich doch das 2014 die Post damals im X abging. Jetzt 10 Jahre später ist es auf der Tanzfläche übersichtlicher geworden. Auch ich bin nicht mehr in der Pogomasse zu finden und so geht es anscheinend vielen der alten DISCIPLINE Fans. Die Knochen machen das nicht mehr mit und so war auch nur bei drei-vier Songs der alte Pogo-Spirit zu spüren und sehen. Als Ausrede muss man aber vielleicht auch den Sound geltend machen, der war unten im Pit nicht so pralle. Nach ihren 60 Minuten haben die 4 Holländer noch spontan `nen Coversong der TROOPERS gespielt. Da ich schon auf dem Weg zur Theke war, konnte ich mir den Song in Höhe des KW-Mischpults anhören und da war der Sound deutlich besser als zuvor im Pit.

Und dann wurde es voll im KW. Unglaublich wie es COCK SPARRER schaffen aus ganz NRW und NDS ihre Fans nach Herford zu bringen. Interessant aber auch, dass jedes 3 Autokennzeichen aus „Living In Paradise“ kam, habe ich so nicht erwartet. Und wenn COCK SPARRER nicht viel produktiver als DISCIPLINE in den letzten 10 Jahren waren, immerhin hatten sie in diesem Frühjahr das zweite Alben in der Dekade veröffentlicht. Und zumindest die Songs des neuen Albums „Hand on Heart“ waren dem Publikum bekannt und wurden eifrig mitgesungen. Hier war von der bekannten ostwestfälisch-lippischen Behäbigkeit nichts zu spüren. Je nach Song war mehr oder weniger die ganze Tanzfläche des KWs am pogen, moshen oder musste zumindest die entstandenen Wellen am schlucken. Und der Sound im Pit war super, jede/r fühlte sich gleich 10 Jahre jünger, ein Traum….. Und so spielen COCK SPARRER 75 Minuten durch ihre 52jährige Bandgeschichte. Songs aus den 70er von ihrem ersten Album „Cock Sparrer“, den 80er u.a. von „Shock Troops“ meines Erachtens ihr bestes Album. Den 90ern mit Sänger Collin McFaull Lieblingssong „Because You're Young“, bei dem auch das 60jährige Geburtstagskind Onkel Heini mit auf der Bühne stand, der dieses geile Konzert erst möglich machen konnte. Es ist einfach erstaunlich wie es die 5 Londoner ohne Schnick-Schnack mit ihren Oi!-Punk schaffen, tausende in Ekstase zu bringen, wo andere heutige junge „große“ Bands Pyroshows, Musik / weitere Instrumente vom Band, große Choreografie usw. benötigen. Man merkt es einfach, bei COCK SPARRER kommt es vom Herzen: DU, ICH, WIR ZUSAMMEN.

Fazit: Es war ein grandioser Abend, vermutlich wohl leider aber auch zum letzten Mal ☹


Geschrieben von Karsten Conform am 06.10.2024, 16:10 Uhr


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