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The Shocks, Stroiners und Illegal in Perleberg

14.04.2008

Eine Reise in die alte brandenburger Heimat, ins idyllische Perleberg, stand an und neben den obligatorischen Verwandtenbesuchen sollte das Wochenende noch einiges mehr zu bieten haben. Die Shocks gaben sich in der Provinz die Ehre und um das Programm rund zu machen sollten noch zwei lokale Bands den Abend bereichern. Das hört sich verdammt gut an und ist ’ne gute Gelegenheit mal wieder zu sehen was in dem kleinen Städtchen in der (ziemlich genauen) Mitte zwischen Hamburg und Berlin so abgeht. Und eins vorweg: hier gab es eines der besten Konzerte, das ich in letzter Zeit gesehen habe. Nachdem wir gegen halb zehn eintrudelten war die erste Band des Abends schon voll dabei. Illegal aus Pritzwalk boten soliden, gröhligen, sehr Oi!-lastigen Sound, der schon mal Lust auf mehr machte und angenehm im Ohr blieb, nicht unbedingt herausragend aber alle in allem hörenswert. Der Organisator des ganzen Abends kümmerte sich auch um den Sound und der war von Anfang an hervorragend, knackig und ziemlich auf den Punkt, sehr schön. Vielleicht noch mal ein paar Worte zu dem Ort, wo das ganze stattfand, der war schon recht lustig, hatte ein bisschen was von Wohnzimmeratmosphäre. Das Ganze war im alten Schlachthof in der Betriebskantine in einem Haus mit dem Katasteramt und hatte den Charme der späten 70er Jahre, was die Einrichtung betrifft. Man, wo könnten die Shocks in passenderem Rahmen spielen? Aber es sollten zunächst noch die Wittenberger Stroiner ihr Liedgut zum Besten geben. Die anwesende Meute war in bester Laune und setzte sich schon bei den ersten Klängen der Band in Bewegung. erstaunlich viele Leute gingen gut mit und ein ansehnlicher Kreis Pogender sorgte für gute Stimmung bei den Stroiners, die ihr bestes gaben um dem guten Publikum musikalisch das Wasser zu reichen. Hat auch gut geklappt und war meiner Meinung nach auch ein guter Gig. Punkrock mit hohem Oi!-Faktor hieß auch hier das Geheimrezept und das kam überall gut an, der Saal war mittlerweile gut gefüllt und der Abend entwickelte sich prächtig in Richtung Höhepunkt. Was mir schon vor den Shocks auffiel war nicht nur die bunte Mischung im Publikum, vom Punk über den Normalo bis zum Skinhead und zurück, nein auch die durchweg geile Stimmung und kein arrogantes Rumstehen und Kopfnicken, wie es allzu oft in Großstädten der Fall ist, wo die Leute einfach satt sind (denk ich mir so). Als die Shocks dann die Bühne enterten (eigentlich gab’s keine Bühne, sagen wir mal den Platz wo die Instrumente standen) ging dann der Luzifer richtig ab. Von Anfang an füllte sich der Pogomob mit immer mehr Menschen an und alle hatten ihren Spaß, so dass auch ich mich nicht länger halten konnte und begann zu dem genialen 77er Punk der drei Berliner zu zappeln. Ein Konzert vom feinsten spielte sich dann ab, wo gekonnt alte und neue Songs gemischt wurden und mit enormer Spielfreude drauflosgerotzt wurde. Ich konnte keinen ausmachen, der nicht begeistert gewesen ist. Von mir aus hätte sie die ganze Nacht durchspielen können aber wenn’s am schönsten ist soll man Schluss machen und so war auch das Shocks-Konzi nach einer Zugabe vorbei und wir gingen noch schnell im Pub (der keiner mehr ist, sondern ’ne Scheiss Cocktail Bar) einen Absacker trinken. Alles in allem ein runder Abend, mit zwei guten und einer herausragenden Band, billigem Eintritt, viel Bier, Musik und Spaß. Ich freu mich schon aufs nächste Mal in Perleberg, hoffentlich im November mit ’ner weiteren Kracherband, wie ich munkeln gehört habe. Aber das sind noch ungelegte Eier.

Geschrieben von Jan am 15.04.2008, 00:00 Uhr


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