PÖBEL & GESOCKS,BERLINER WEISSE & DRUNKENBOIS

Das erste Konzert in diesem Jahr welches ich in Leipzig besucht habe. Das Conne Island ist immer eine Reise wert, und bei diesem Line Up musste ich nicht lange überlegen.
Nachdem wir schön standesgemäß mit einem Mercedes vorfuhren, mussten wir uns noch anstellen um in die heiligen Hallen zu kommen. Trotz großer Menschentraube vor dem Einlass kamen wir recht fix rein. So standen wir also in dem Saal in dem heute die Party steigen würde. Die ersten gerstensafthaltigen Getränke wurden konsumiert, und die Jungs von BERLINER WEISSE begrüßt. Bevor es langweilig wurde, liefen mir die Jungs von Pöbel & Gesocks leicht angeschlagen über den Weg. Sie hatten schon zwei Konzerte, und dabei etliche Biere hinter sich. Gitarrist Trevor hatte kaum geschlafen, war jedoch freundlich und herzlich wie immer.
Als der Saal dann voll war, fingen DRUNKENBOIS an. Was die Band bot war mittelmäßiger Proll – Oi. Es wurde ins Mikro gegrunzt und dabei so was wie Oi mit Streetcore gespielt. Böse Zungen könnten behaupten, es war Musik der Brunftzeit der Hirsche. Viele Menschen im Publikum kannten die Band, und denen gefiel es. So wartete ich auf die nächste Band.
BERLINER WEISSE aus Berlin. Auf diese Band hatte ich mich schon gefreut, denn diese Band spielt nicht nur richtig klasse Oi der prolligen Sorte, sondern macht auch eine gute Show. In Berlin hab ich diese Band schon öfters gesehen, und da waren immer so 100 – 200 Leute schwer begeistert. Was ich allerdings im Conne Island erlebte, sprengte jeden Rahmen. Der ganze Saal tobte und feierte die Band tierisch ab. Das war unglaublich, zwischen Punks und Skins zu stehen und fast jeder sang die Songs der Band mit. Der Band sah man an, dass sie selber mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatten, und sich sehr freuten. BERLINER WEISSE kamen mit ihrer Musik sehr gut an. Druckvoll und mit Texten aus dem Leben ist die Band in meinen Augen eine der besten Bands aus diesem Bereich. Sänger Toifel stachelte das Publikum mit seinen Ansagen immer mehr an. Durch die Ansagen wird der Band oftmals Sexismus vorgeworfen. Und wenn man “ 10 nackte Friseusen “ anspielt, macht man sich in der PC – Fraktion sicher auch keine Freunde. BERLINER WEISSE, das kann man mit Fug und Recht behaupten machen Party – Oi, allerdings mit mehr Druck als Pöbel & Gesocks, und vielleicht auch mit einem höheren Prollfaktor. Politik hat bei der Band nix zu suchen. Allerdings hat die Band natürlich eine politische Meinung, wie sicher jeder Mensch sie hat.
Nach dem Auftritt von BERLINER WEISSE war ich am zweifeln ob das die Band aus Dinslaken noch toppen kann. Zu Mal viele Leute noch vor der Tür Luft schnappten als Willi Wucher und Co. anfingen. Nach und nach kamen die Leute wieder in die Halle, und so wurden noch mal gut 90 Minuten Ballermann Rock´n´Roll zelebriert. Willi war, wie der Rest der Band auch, alles andere als nüchtern. PÖBEL & GESOCKS stellten sogar einen neuen Song vor, der allerdings etwas unter ging. Willi kommentierte dies mit “ Wir machen jetzt nur noch solche Songs! “. Reaktion Publikum: Schweigen.
So wurde mit den Evergreens wie “ Bück dich Fee “,“Pöbel & Gesocks“, “ Asozial“
und “ Küssen wo´s nicht schmeckt “ weitergemacht, was das Publikum mit ausgelassenem, bierschwangeren Pogo dankte.
Am Schluss des Sets sah man Willi an, dass er ziemlich fertig war. Trotzdem wurde noch “Palmen“ dargeboten, wo, wie immer, einige Mädels aus dem Publikum die Band unterstützten. Das war schön anzusehen, und auch die Band freute sich, über den Einsatz. Nach zwei Zugaben verließ die Band die Bühne, und das Licht ging an. Zu sehen waren in diesem Licht hunderter glücklicher Gesichter. Es war ein Abend, wie er besser hätte kaum sein können.
Noch im Nachtbus wurde der Schlachtruf “ Pöbel & Gesocks…Oi,Oi,Oi “ mehr als einmal den mitfahrenden Gästen entgegengebrüllt.

Geschrieben von Frank am 05.04.2008, 00:00 Uhr