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RAT CITY RIOT&Punch up Pogos,Wild at Heart Berlin

12.11.2008

Es war Sonntag. Ein schlechter Tag für ein Konzert. Vielleicht der schlechteste Tag der Woche für ein Konzert. Darauf konnten RAT CITY RIOT aus San Diego jedoch keine Rücksicht nehmen. Ihre Tour war gut geplant, und fast an jedem Tag hieß es für die Band, die Bretter betreten, die die Welt bedeuten.
So war gegen 21.30 Uhr im Kreuzberger Wild at Heart auch nicht viel los. Als ich den Club betrat, war er noch sehr leer. Ein paar Leute saßen an der Bar, aber das war´s auch schon.
Als gegen 22.00 Uhr die Bands eintrafen, gab es erstmal ein Wiedersehen mit meinem tschechischen Lieblingsfreund und Tourbusfahrer Mr. Tchichiman. Er fuhr die Band aus den USA, und sah ziemlich angeschlagen aus. Am Samstag ging es nach dem Konzert noch hoch her, und der Schlaf kam, wie so oft auf Tour, zu kurz.
Leider hatten die Berliner Streetpunker von BITE THE BULLET kurzfristig abgesagt, so dass mit PUNCH UP POGOS die Ersatzband den Club einheizen durfte. Glücklicherweise hatte die Band auch ein paar Fans mitgebracht, sonst wäre im Wild at Heart wirklich Totentanz angesagt gewesen. PUNCH UP POGOS aus Elstal in Brandenburg gaben sich Mühe ein Set zu spielen, was begeistern sollte. Mühe alleine reicht oft nicht, so auch hier. Die Band spielte ein paar schöne Poppunksongs, drehte dann das Ruder, und spielte ein paar Hardcorepunkstücke nur um dann ein paar Ska-Punk Stücke zu trällern. Es war zu unausgegoren. Keine Ahnung wohin die Band will. Glaube das weiß die selber noch nicht. Den eigenen Fans schien das aber zu gefallen. Mich konnte die Mischung nicht begeistern, und auch die Leute nicht, die wie ich, wegen RAT CITY RIOT da waren.
Als dann gegen 23.00 Uhr die Jungs aus San Diego die Bühne betraten, waren alle Besucher des Wild at Heart vor der Bühne. Mit gutem Willen waren es 50. Echt traurig. Das aktuelle Album der Band hat super Kritiken bekommen, und trotzdem nur 50 Leute. O.k., es war Sonntag, aber man kann auch mal Montag früh ins Bett, und dann ist der Schlafmangel wieder ausgeglichen.
RAT CITY RIOT machten aber keine langen Gesichter, sondern gaben sofort Gas. Sänger Noah hüpfte sofort nach dem Betreten wieder von der Bühne und überließ diese seinen Mitstreitern. Er selber tanzte, hüpfte und sprang vor der Bühne wie ein Derwisch herum, und animierte das Publikum mitzugehen. Noah gab unglaublich Gas. Das Publikum ließ sich auf Noah ein, und so stieg die Stimmung von Song zu Song. Der Sound war richtig gut. Die Band erinnert vom Stil her an BORN TO LOSE, wobei sie noch etwas kantiger sind. Wuchtige, raue Stimme, gepaart mit fettem Gitarrensound und einem druckvollen Schlagzeug, dies zeichnet den Punkrock von RAT CITY RIOT aus. Es war eine tolle Stimmung vorne. Nach der Vollendung ihres Sets rief das Publikum so enthusiastisch “Zugabe“, dass sich die Band nach kurzem Überlegen bereit für die Zugabe machte, und die sollte es in sich haben. Nachdem zwei Songs gespielt wurden, begann die Band ihren letzten Song. Es war ein Coversong. Er klang noch nicht mal schlecht. Er klang sogar ziemlich gut. RAT CITY RIOT spielte ein Cover von “Looking for Freedom“ von David Hasselhoff. Hätte nie gedacht, dass sich eine Band je daran versucht.
Auch wenn es ein Sonntag war, die Band hat sich auf alle Fälle gelohnt, und ich hoffe, dass sie sich nicht davon abbringen lassen, noch mal nach Deutschland und ins Wild at Heart in Berlin zu kommen. Wer nicht da war, hat was verpasst.

Geschrieben von Frank am 13.11.2008, 00:00 Uhr


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