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BROILERS & BUSTER SHUFFLE am 27.10.2010 in Berlin im Huxley´s Neue Welt

01.11.2010

Ein Tag nach meinem Geburtstag gab es mit dem Konzert von BROILERS aus Düsseldorf für mich ein ordentliches Geburtstagsgeschenk. Besonders mit ihrem aktuellen Album hat die Band sich in noch mehr Herzen gespielt. So war es kein Wunder, dass das Konzert frühzeitig vom kultigen S.O. 36 ins Huxley´s nach Berlin-Neukölln verlegt wurde. Platz für 1600 Leute, mein letztes Konzert der Band war im Kato in Berlin, da war es mit ca. 400 Leuten ausverkauft. So steil gehen manchmal die Karrieren, wobei BROILERS es definitiv verdient haben.

Der Beginn war auf 20.00 Uhr angesetzt. Ich traf eine gemütliche halbe Stunde davor ein. Kaum hatte ich einen Schritt über die Schwelle getan, traf ich auch schon auf das erste bekannte Gesicht. Das sollte sich diesen Abend noch einige Male wiederholen. Es war klasse zu sehen, wie viele Freunde und Bekannte die Band auch gut finden. Natürlich waren wir nicht alleine. Es war nicht ausverkauft aber 1300 Leute waren es bestimmt. Das Publikum war bunt gemischt, von Skinheads, Punks, Emos und natürlich auch die breite Masse die von Vorstadtrebellen bis zu (gefühlvollen) Discogängern reicht. Masse vs. Subkultur.

Eine Mischung die mich am Anfang des Abends noch skeptisch machte, aber im Laufe des Abends muss ich sagen, dass das Publikum sehr gut war. Man hatte zusammen Spaß, so wie es sein soll.

Pünktlich um 20.00 Uhr eröffneten BUSTER SHUFFLE aus UK.

BUSTER SHUFFLE sind seit kurzem auf People like You Records. Das wird wohl auch der Grund sein, warum die Band mit BROILERS auf Tour war. In UK soll die Band wohl richtig abgefeiert werden. Im Hulxey´s wurde nicht viel gefeiert. Die Band bot eine eigene Mischung aus Ska, Indie - und Alternative - Rock mit klassischen Rock´n´Roll Anleihen. Das klang zwar verdammt gut, wie überhaupt an dem ganzen Abend der Sound perfekt war, aber riss niemanden mit. Neben der Musik lag das sicher auch an der Band, die wenig Interaktion zeigte und nicht aussah als ob sie wirklich viel Spaß hatten. Sie rissen ihr Set runter, und fertig. Sehr seltsam war auch, dass Sänger und Keyboarder Jet Baker sein Instrument quer zur Bühne gestellt hatte und somit nicht das Publikum anschaute sondern seinen Gitarristen. Ob das seiner Schüchternheit geschuldet war oder ihn eine Portion interessanter machen sollte, wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben. Die gut 30 Minuten vergingen trotzdem recht schnell, und am Schluss tanzten sogar ein paar Leute. Trotzdem war es insgesamt sehr ruhig.

Die Masse freute sich auf BROILERS. Diese ließen sich nach der Umbaupause noch ein paar Minuten Zeit, kamen dann aber auch auf die Bühne. Sofort stieg die Stimmung an. Die Band wurde lautstark empfangen. Die ersten Songs wurden fast ohne Pause ins Publikum gehauen. Dieses bedankte sich mit viel Beifall, Pogotanz, Begeisterung und einer großen Bewegung gen Bühne. Der Band sah man an, dass sie Spaß hatten und sich wohl fühlten. Der Sound kam perfekt aus den Boxen und so wurde auch lautstark mitgesungen. Bei den Chören, von denen auf dem aktuellen Album “Vanitas“ einige zu finden sind, wurden ebenso lautstark mitgesungen, was eine Gänsehaut erzeugte.  Teil der Fans zu sein, die schlichtweg begeistert waren, so wie man selber, war ein tolles Gefühl. Jeder der dabei war, wird mir beipflichten können.

Die Band spielte neben vielen Songs der “Vanitas“ auch einige ältere Songs, mehr als ich dachte und sogar neue Kompositionen fanden sich auf der Setliste.

Viel zu schnell ging die Band wieder von der Bühne. Es gab dann zwar noch zwei Zugaben, aber nach gefühlt 45 Minuten verabschiedete sich die Band aus Düsseldorf endgültig. Gefühlt war es viel zu kurz, aber die Realität zeigte, dass die Band knapp zwei Stunden gespielt hatte.

Es war ein wirklich tolles Konzert von einer Band die sich auf großen Bühnen mittlerweile wie zu Hause fühlt. Der Erfolg sei BROILERS gegönnt. Musikalisch und textlich sind sie eine der besten deutschsprachigen Bands. Ob man das jetzt Rock, Oi oder Emo-Oi nennt, sei jedem selber überlassen. Darauf kommt es aber auch nicht an. BROILERS sind BROILERS genauso wie DIE ÄRZTE, DIE ÄRZTE sind und genau deswegen haben Bands wie diese so viele Fans, auch wenn ich BROILERS und ÄRZTE sicher nicht auf eine Stufe stellen will.


Geschrieben von Frank am 02.11.2010, 00:00 Uhr


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