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Bollock Brother, Jolly Roger, Cashbar Club

05.04.2011

Haus der Jugend, 26.03.2011 Lina, Ca$hbar Club, Jolly Roger, Bollock Brothers

Die Bollock Brothers um ihren Sänger Jock McDonald waren nie die typische Punk-, eher eine Rockband mit großem ironischem Hintergrund.
1979 gegründet, wechselte ihr Line-up so schnell und regelmäßig, dass einem schwindelig werden konnte. Da passt es auch sehr gut ins Bild, dass mit „Faith Healer“ ihr größter Hit kein eigener Song, sondern eine durchaus gelungene Coverversion des Alex Harvey-Klassikers gewesen ist.
Seitdem sind 26 Jahre ins Land gezogen und noch immer bemüht sich Bandgründer Mc Donald um neue Erfolge. Diesmal im Düsseldorfer Haus der Jugend.
Den Start in den Abend trat die 16jährige Lina an, mir akustischer Gitarre und eigenen Folksongs.
Talentiert und tapfer, aber für einen Abend unter dem Motto „Laut und lustig“ sicherlich falsch gesetzt.

Der folgende Auftritt des Cashbar Clubs aus Düsseldorf hingegen traf das Ziel. Die Band um Fortunas DJ Marcus „Opa“ Haefs begeisterte durch Spielfreude, Engagement und eine passende Songauswahl. Mehrheitlich zwar Coverversionen, aber diese mit eigenem Stil und Verve vorgetragen. Sänger  Opa gefiel in der Rolle des tobenden Derwisches und unterhielt das Publikum mit launigen Ansagen, während die Band besonders durch ihre Aktionen und ihr Timing zu gefallen wusste.
Beim Cashbar Club forderte das Publikum auch mehrfach Zugabe, die aber durch den engen Zeitrahmen nicht mehr gegeben werden konnten.
Dieser Combo wäre zu raten, es mal mit eigenen Kompositionen zu versuchen.
Im Anschluss zeigten die Sieger des Düsseldorfer Citybeats, Jolly Roger, dass man sich in Düsseldorf um den Nachwuchs keine Sorgen machen muss. Etwas zu laut, aber druckvoll und voller Elan schafften sie es, auch das ältere Publikum für sich einzunehmen. Modern, aber ohne sich dem Zeitgeist anzubiedern zeigten die Vier, wie Punkrock heutzutage klingen kann.

Ohne Übertreibung kann man sagen, dass von dieser Band in Zukunft sicher noch einiges zu erwarten sein dürfte.

Bei den Bollock Brothers hingegen schieden sich die Geister.  Viele Zuschauer schon relativ früh zu Setbeginn die Stätte oder waren im Vorraum anzutreffen. Eine Mischung aus Rock, guten Ansätzen und teilweise unfreiwilliger Komik ließen zahlreiche Anwesende etwas ratlos zurück. Man konnte sich nicht des Gefühl erwehren, dass die „Bollocks“ um Sänger Jock ihre besten Zeiten hinter sich haben. Aber da die Düsseldorfer Fraktion den Abend musikalisch gerettet hatten und Mc Donald seinen Geburtstag auf der Bühne feierte, dürfte dies im Endeffekt zweitrangig gewesen sein.

Bericht: The Vox/Andreas Wagner


Geschrieben von chinawild am 06.04.2011, 00:00 Uhr


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