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BONSAI KITTEN & DEAFMEN am 09.04.2011 im Bassy Cowboy Club in Berlin

12.04.2011

Es war einer der ersten warmen Tage in diesem Jahr. Ein Tag der so warm war, dass man auch nach Sonnenuntergang noch gemütlich draußen bleiben konnte, ohne zu frieren.

Dementsprechend entspannt kamen wir um 22.00 Uhr im Bassy Cowboy Club, der sich unter dem Pfefferberg in Berlin Prenzlauer Berg befindet, an. Da unser freier Eintritt nur bis 22.00 Uhr galt, hatte ich ein bisschen Bedenken, aber wer wird schon kleinlich sein, wenn es um Rock´n´Roll und 5-10 Minuten geht?

Der Bassy Cowboy Club!

Da stehst du dann fünf, maximal zehn nach zehn an der Kasse und da sagen die, dass du voll zahlen musst. Angeblich wurde draußen Bescheid gegeben. Sicher das! Und ich war da gerade auf´m Mond oder was? Nach einigen Verhandlungen vereinbarten wir die Hälfte des Eintritts zu zahlen, was zwar immer noch Mist war, aber immerhin konnten wir uns einigen.

So kleinlich hab ich echt noch keinen Club erlebt. Da war es mehr als symptomatisch, dass sogar jemand von der Booking - Agentur Probleme an der Kasse hatte. Der Bassy sollte sich echt mal überlegen, wie sie mit Leuten umgehen, die dort Bands reinbuchen und Leuten wie uns, von der Presse, die darüber berichten und Band und Club bekannter machen.

Mit so einem Verhalten macht man sich keine Freunde!

Drinnen war es schon gut gefüllt. Eine Mischung aus Alternativen, Psychos, Normalos und Touristen bevölkerte den Club. Nachdem wir ein schönes Plätzchen gefunden hatten und ein Getränk zum runterkommen zu uns genommen hatten, fingen DEAFMEN aus Berlin auf der Bühne an, mit ihrem Sound das Publikum zu begeistern.

DEAFMEN spielten Country der dreckigen Sorte. Sollte wahrscheinlich mehr in die Richtung dirty Country Rock´n´Roll gehen, aber so richtig bekam die Band nicht die Kurve. Die Ansagen des Sängers waren ebenfalls nicht kreativ, aber vielleicht war er ja nur nervös.

Dem Publikum schien DEAFMEN allerdings zu gefallen. Die Combo spielte einen Stil der für richtig dirty zu clean und für richtig clean zu dirty war. Irgendwo zwischen kitschiger Countrymesse und whiskygeschwängertem Rockerclub, ist das zu Hause von DEAFMEN. Für eine halbe Stunde sind sie o.k., aber für mehr müssen sie noch eine Schippe drauf legen.

Mehr sollte und wollte die Hauptband des Abends BONSAI KITTEN bringen, die an diesem Tag auch die Veröffentlichung ihres Longplayers “Done with hell“ feierten.

Der sowieso schon volle Konzertraum war zwischenzeitlich noch voller geworden. Vorne postierte sich eine ansehnliche Gruppe junger Damen und dahinter und daneben standen dann vermehrt die Herren der Schöpfung. Die Band wurde ungeduldig erwartet.

Als BONSAI KITTEN die Bühne betraten, richteten sich alle Blicke auf die gut gebaute Sängerin Tiger Lilly Marlene. Diese betrat mit rotfunkelnder Paillettenmaske, einem Korsett mit rotfunkelnden Pailletten und roten Haaren die Bühne. Ein wahrlich heißer Anblick.

Die Band begann mit eher ruhigeren und älteren Stücken, was das Publikum zwar mit viel Beifall bedachte, aber so richtig Stimmung wollte noch nicht aufkommen. Das änderte sich erst, als die Band Songs ihres neuen Albums spielte. So langsam stieg die Stimmung und leider auch die Dichte der Fotografen. Es ist doch eine abartige Seuche, wenn jeder mit einer Handykamera mitfilmt und Bilder macht. Genießt die Realität Leute! Das ist allemal besser als diese in schlechtem Licht und mieser Tonqualität aufzunehmen.

Realität ist besser, als Pixelträume!

Erst kurz vor der ersten Zugabe war die Stimmung wirklich gut, so dass zu dem eigenen Sound der Band, zwischen Rockabilly, Psychobilly und Rock´n´Roll, auch das ein oder andere Tänzchen gewagt wurde.

In den Zugaben spielte die Band dann ihre kleinen Hits “Done with Hell“ ( leider heute ohne dem Gastsänger auf der CD, Köfte de Ville von Mad Sin ) und “Don´t mess with me“. Die eigenen Interpretationen von “Poison“ und “Too drunk to fuck“ durften auch nicht fehlen, wobei bei den Getränkepreisen noch beiderlei Geschlechter locker in der Lage gewesen waren, letzteres ausgiebig zu tun.

Im Kreuzberger Wild at Heart wäre die Party sicher besser gewesen.

BONSAI KITTEN haben einen guten Eindruck hinterlassen, wobei eindeutig noch Songs fehlen, die für eine ganze Stunde Spaß sorgen.

Der Bassy Cowboy Club hat sich an diesem Abend allerdings nicht mit Ruhm bekleckert, zu derbe waren die Getränkepreise und zu kleinlich die Türpolitik.


Geschrieben von Frank am 13.04.2011, 00:00 Uhr


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