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FUCKING FACES, THE SKAATONS, ZAUNPFAHL, ALARMSIGNAL & ABBRUCH am 23.04.2011 in Berlin im H.O.F. 23

26.04.2011

Die Osterfeiertage sind alljährlich Tage, denen man entgegenfiebert. Sei es um religiöse Quatschveranstaltungen zu besuchen, um im Park anzugrillen oder eben auch um vier Tage Spaß zu haben und wegzugehen. Für den Ostersamstag bot sich in Berlin eine Veranstaltung im H.O.F. 23 in Weißensee, präsentiert von Puke Music an, die mit großem Line-Up lockte.

Ab 18.30 Uhr wurden die Türen aufgemacht. Als ich gegen 19.15 Uhr ankam, war vor der Tür schon einiges los, man traf sich, begrüßte sich, trank sein Wegbier noch leer und ging dann ganz relaxt in den Club. Drinnen spielte die junge Berliner Deutschpunkband ABBRUCH vor vielleicht 60-80 Leuten. Das war zwar in dem großen Raum nicht viel, aber bei dem schönen sonnigen Osterwetter draußen, auch nicht schlecht. ABBRUCH spielten ihr Set gekonnt und mit Humor. Die Fans, die die Band seit ein paar Jahren begleiten, hatten ihren Spaß, wobei man bei ABBRUCH keine großen musikalischen Sprünge erwarten kann. Es wird solider Deutschpunk geboten, der textlich und musikalisch aber noch ausbaufähig ist. Dafür hat die junge Band aber auch noch Zeit.

Als zweite Band des Abends machte sich ALARMSIGNAL aus Celle bereit. Die Band macht seit zehn Jahren die Bühnen unsicher und hat es sogar in den Verfassungsschutzbericht von 2010 von Niedersachsen geschafft. Ist natürlich eine tolle Werbung, aber wer sich den Verfassungsschutzbericht mal zu Gemüte führt, wird entweder lachen oder nur den Kopf schütteln vor so viel Beschränktheit. Kommen wir aber wieder zum Auftritt zurück.

Die Band fing vor vielleicht 100 Leuten an, wobei es bei jedem Lied mehr wurden. Die Band machte zwar am Anfang den Eindruck, als ob sie gerne vor mehr Leuten gespielt hätte, aber das änderte sich bis zum Mitte des Sets. Es wurden ja mehr Leute und die Stimmung stieg bei den Anwesenden minütlich. Die Band brachte ihre Songs gut rüber. Deutschpunk in Richtung Rasta Knast beschreibt die Band am besten. Leider driftet die Band bei ihren Songs musikalisch manchmal in Albernheiten ab was in meinen Augen Minuspunkte bringt und Stadionrockgeklatsche von Jungpunks brauch ich auch nicht. Wenn man diese Momente allerdings ausblendet, bekommt man ein sowohl textlich als auch musikalisch ordentlich Brett einer engagierten und korrekten Band präsentiert. War mein erstes Mal ALARMSIGNAL, und ich muss sagen, es war gut. Der etwas dünne Sound konnte da auch wenig kaputt machen, allerdings sollten sich die Soundleute mal überlegen wie viel Verantwortung sie haben und wie viel von ihrem Können abhängt.

Nach ALARMSIGNAL ging es erstmal an die frische Luft. Im Saal war es mittlerweile recht warm und auch relativ voll. An dem Abend waren vielleicht 200-300 Leute da. Hätten mehr sein können, aber die die da waren hatten eine Menge Spaß.

Als dritte Band machten sich nun ZAUNPFAHL aus Teterow warm. Das anwesende Publikum war schon warm und erwartete die Drei ungeduldig.

Die letzten Konzerte von ZAUNPFAHL sagten mir nicht wirklich zu, da das Publikum arg jung war und die Songs die gespielt wurden, textlich mich nicht überzeugten. Dies war an diesem Abend anders. Die Band spielte eine gute Mischung zwischen älteren und neueren Songs, so dass sie die Stimmung weiter heben konnten und auch mir wieder gefielen. Es wurde kräftig gepogt und gefeiert, so dass es eine wirklich geile Zeit war. Zumindest ganz vorne war der Sound auch fetter, was super passte. ZAUNPFAHL sind mittlerweile eine feste Größe im Deutschpunk, auch wenn sie in ihre Musik viele Stile einfließen lassen.

Als zweitletzte Band betraten nach ZAUNPFAHL die Hamburger von THE SKAATONS die Bühne. Die Band spielt in meinen Augen Skapunk für den Nachwuchs. Die Band macht das was sie kann nicht schlecht und der Erfolg der Truppe ist durchaus erklärbar. Sie sind live besser als auf Platte. THE SKAATONS kommen aber (momentan) noch nicht mal ansatzweise an die wirklich großen Skapunk - Bands wie Sondaschule heran. Von den internationalen Größen mal ganz zu schweigen. Dem Publikum gefiel die Show der Hamburger allerdings und so wurde enthusiastisch getanzt und mitgesungen.  Ich genehmigte mir an der frischen Luft lieber noch ein kühles Blondes um dann bei der letzten Band wieder dabei zu sein.

Als letzte Band des Abends betraten FUCKIN FACES die Bühne. Die Band die schon Musik zusammen machte, als einige der Besucher noch von Mutti gewickelt wurden, brachte ein routiniertes Set rüber, was zu überzeugen wusste. Vor kurzem hatte ich die Band noch im Lindenpark in Potsdam gesehen und da waren sie relativ schlecht, was vor allem am Gesang lag, der ganz mies und undeutlich rüber kam. Das war an diesem Abend besser und auch insgesamt machte die Band einen besseren, zufriedeneren Eindruck. FUCKIN FACES nahmen einen mit auf eine Deutschpunkzeitreise die textlich leider immer noch aktuell ist, die Band hat somit vor 15-20 Jahren mit ihren Texten Allgemeingültigkeit erreicht. Es war ein klasse Abschluss eines angenehmen Osterpogo - Abends.

Spätestens zum 20jährigen Jubiläum von NO EXIT wird der H.O.F. 23 wieder besucht werden, dann wird es sicherlich auch voller, vielleicht sogar ausverkauft werden. Tickets für dieses Wochenendhighlight erhält man u.a. bei Puke Music im Friedrichshain ( http://www.pukemusic.de/ )


Geschrieben von Frank am 27.04.2011, 00:00 Uhr


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