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PFINGST FREITAG BERLIN FREAKSHOW, S.O. 36, 25.05.2012, DEMENTED ARE GO & GÄSTE

14.06.2012

Am Pfingstfreitag den 25.05.2012 lud das S.O. 36 in Berlin-Kreuzberg zur “Pfingst-Freitag Berlin Freakshow“. Dieser Tag, der vor dem Psychomania-Festival in Potsdam allen Psychobillys und Rockabillys das wohl schönste Wochenende in Berlin einläutet, gehört mittlerweile zum festen Programm dieser Subkulturen.

An diesem schönen sommerlichen Freitag war der Einlass ins S.O.36 allerdings schon auf die recht frühe Uhrzeit von 18.30 Uhr festgelegt worden. Die erste Band startete um 19.00 Uhr.

Es waren statt der OPTIC NERVES, die krankheitsbedingt kurzfristig absagen mussten, die Psychobillys von DEGENERATED aus Berlin. Diese noch recht junge Band startet seit den letzten Monaten in Berlin  durch und wird in diesem Jahr noch mit einigen Szenegrößen auf Deutschlands Bühnen für Furore sorgen. Die Band freute sich natürlich, diesen Abend eröffnen zu dürfen, spielte aber leider nur vor einer handvoll Zuschauern.

Nicht das die Band schlecht war, aber das angenehm warme Sommerwetter hielt die Kreaturen der Nacht vor dem Club. Dort konnte man perfekt den Abend beim leckeren Bier und anderen Getränken beginnen.

Schade für DEGENERATED, aber so ist das manchmal, wenn man das Los der ersten Band gezogen hat.

Die zweite Band waren THE HOWLING WOLFMEN aus Dresden. Die Band hatte allerdings auch ein schweres Los, kamen die Ticketinhaber doch nur sehr langsam in den Saal, eben aufgrund des schönen Wetters. So fingen die Dresdner vor ca. 100 Leuten an. Ihr Sound wusste auf Anhieb zu gefallen. Schöner Neo-Rockabilly mit Rock´n´Roll - Einflüssen der alten Schule. Elvis auf rotzig, könnte man den Sound beschreiben.

Dem anwesenden Publikum gefiel die Band. Auch wenn sich noch nicht groß bewegt wurde, so wurde doch anständig Beifall geklatscht und sich die Band interessiert angeschaut.

Langsam füllte sich auch der Club, so dass zum Ende der Show der Saal halb voll war.

Es war ein bunt gemischtes Publikum. Psychobillys aus Berlin, sowie dem In-und Ausland, Normalos und Punks von Jung bis Alt waren anzutreffen. Jetzt füllte sich der Club mit jeder Minute mehr, stand doch als nächste Band FRANTIC FLINTSTONES auf dem Running Order. Die Band gehört schon lange in der Psychobilly-Szene zu den ganz Großen und tritt auch nicht so häufig auf. In Berlin war die Band die letzten Male u.a. auf dem MyFest in Kreuzberg zu sehen, aber schon lange nicht mehr in so einem großen Club wie dem S.O. 36.

Als die Band die Bühne betrat war der Club fast zu ¾ gefüllt und das anwesende Publikum freute sich auf die Band. Sänger Chuck betrat mit seinen Jungs die Bühne und legte sofort los.

Die explosive Mischung aus Country und Psychobilly zündete auch an diesem Abend. Es bildete sich in kürzester Zeit ein ordentlicher Wrecking Pit. Die schon gute Stimmung stieg weiter an. Es wurde mitgesungen, getanzt und gewreckt. Die Band, insbesondere Sänger Chuck, war super drauf und so war die Show für mich eine der besten Auftritte seit Jahren von der Band. Die Band, die ihre Wurzeln in London hat, spielte ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Set. Songs wie “Champagne for all“ oder das “Yabba Dabba Family“ mit der Flintstones - Melodie wurden von allen im Saal gefeiert. Die gute Lichtshow und der sensationell gute Sound komplettierten den großartigen Auftritt der Band.

FRANTIC FLINTSTONES hatten die Meßlatte für die beste Band des Abends sehr hoch gelegt. Ob das DEMENTED ARE GO toppen kann?

Nach einer letzten, längeren Umbaupause betrat Sänger Sparky mit seinen Mannen die Bühne. Nun war der Club richtig voll und in der vorderen Hälfte des Saals stand man eng an eng. Dies löste sich auf, sobald die ersten Töne erklangen. Der Wrecking Pit nahm sofort viel Platz vor der Bühne ein, die ersten Reihen vor der Bühne standen dicht gedrängt und die Leute die nicht tanzen wollten wurden konsequent an die Seite gedrängt. Jeder hatte so schnell den Platz gefunden wo er die Band abfeiern konnte. Die Freaks der Nacht huldigten der verrückten Jungs auf der Bühne. Die Band gab auch allen Anlass dazu. Sänger Sparky sah in seiner schwarzen Hochglanzlack-Kleidung, lila Flattop und einer Spritze im Kopf aus, wie ein ganz übler Geisteskranker. Dann sang er noch Songs wie “Epileptiv Fit“ oder “Retard Whore“. Jeder normale Mensch würde sich spätestens jetzt abwenden, nicht aber so, die Besucher des Abends. Man hatte Spaß und genoss die Zeit in der DEMENTED ARE GO einen musikalisch in die Abgründe der menschlichen Psyche und Vorstellungskraft.

Es war eine fantastische Zeit, die wie immer viel zu früh endete, aber jeden mit dem Gefühl in die Nacht entließ, einen grandiosen Gig, ja einen grandiosen Abend gehabt zu haben.

Für viele Freunde der Nacht war der Abend allerdings noch nicht zu Ende, lud doch das Wild at Heart zur Aftershowparty, die auch stark besucht wurde.


Geschrieben von Frank am 15.06.2012, 00:00 Uhr


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