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RESIST TO EXIST - Festival 2012, Berlin-Marzahn

01.10.2012

Auch wenn so vieles dagegen sprach, das RESIST TO EXIST auch 2012 wieder stattfinden zu lassen, ließen sich die Veranstalter um Thommäs und sein Team nicht unterkriegen, und so wurde auch 2012 wieder große Punkrockparty in Berlin gefeiert. Trotz eines immensen Schuldenberges vom Vorjahr, einem (gezwungenermaßen) Geländewechsel und dem ganzen bürokratischen Drumherum, konnte das ganze Festival wieder auf die Beine gestellt. Nicht zuletzt, war das den vielen Soliveranstaltungen zum Erhalt des Resists und den motivierten, sympathischen Helfern auf dem Festival zu verdanken. Das komplette Resist über war ein positive Stimmung auf dem Festivalgelände und es waren so gut wie keine aggressiven, rumprollenden Arschlöcher oder rechtsoffene Gestalten zu sichten. Dafür war das Publikum eine bunte Mischung an Subkultur, der augenscheinlich an diesem Wochenende jegliche Art von Szenespalterei fremd war, und so eine angenehme, friedliche Festivalatmosphäre habe ich ehrlich und ohne hier zu übertreiben die letzten Jahre nicht mehr erlebt. Auch die Securitys waren alle sehr angenehm und keine vom Leben benachteiligten Stresser. Die Jungs am Einlass haben ihr übriges dazu beigetragen, dass ungebetene Gäste draußen blieben und die Stimmung mehr als friedlich war! Dafür haben sich geschlagene 9 Stunden Anreise im Bandbus der Dorks mehr als nur gelohnt und schon bei der Ankunft sind wir ganz gemütlich und völlig stressfrei empfangen worden. Nach kurzem Lagecheck wurde dann auch gleich mal der Bierstand in Beschlag genommen, und nach Festellung eines unschlagbar fairen Bierpreises von 1,50 Euro war mir dann völlig klar, dass das ein hartes Wochenende werden würde, wenn man zudem am Sonntag auch noch spielen soll ;-) Im Übrigen ist mir ja im Nachhinein dann auch noch zu Ohren gekommen, dass alle Besucher dem Resist to Exist den besten Bier- und Bowleumsatz seit Bestehen des Festivals verschafft haben. Respekt, habt ihr euch alle ja für `nen ordentlichen Solisuff ins Zeug gelegt. Bereits am Samstag musste ein Nachschub an Bier und Bowle herbeigeschafft werden ;-). Neben dem hervorragenden Drumherum wie Bowlestand, verschiedenen Verpflegungsständen mit breiter Auswahl von vegan bis fleischig, wurde dem gemeinen Punkrocker-Ohr auch musikalisch eine wunderbare Mischung geboten bei der wirklich kein Genre des Punkrocks zu kurz kam! Nach dem wir Freitag im Stau standen, haben wir leider Frei Schnauze!, die ich vom letztjährigen Force Attack in guter Erinnerung hatte, verpasst. Dafür haben wir es aber noch rechtzeitig zu MISSBRAUCH geschafft, die wie immer pogotauglichen, sehr skalastigen Deutschpunk ablieferten. Gibt`s nix zu meckern! Nach einem kurzen Nickerchen und ein paar Kreativ-Hosenpausen später war ich dann wieder fit für die Bands des späteren Abends. So kam ich am Freitag noch in den Genuss von RANTANPLAN, den Ska-Punkern aus Hamburg, die eine energiegeladene Show auf der Bühne ablieferten, auch wenn ich dann auf Dauer doch eher die rotzigere Deutschpunkschiene bevorzuge. So konnten dann mal wieder ALARMSIGNAL bei mir punkten, die wie immer absolut mitgröhltauglichen D-Punk zelebrierten. Irgendwie am Rande hab ich noch FAHNENFLUCHT mitbekommen, aber dann gingen mir auch schnell die Lichter aus, die Autofahrt war einfach zu hart! Dafür kann ich mich an so manche Perle des Samstags erinnern, los ging`s bereits Mittag mit unseren Freunden aus der Oberpfalz, von MORBUS VITA, die allerfeinsten, schnellen Hardcorepunk ablieferten! Dass vor der Bühne nicht so viel los war, lag einfach an der frühen Spielzeit und war ganz sicher nicht der Band geschuldet. Ich bin mir sicher, dass man von den Jungs in den nächsten Jahren noch mehr hören wird! Genial wie immer waren am Samstag auch ABSTURTZ aus dem hohen Norden, musikalisch haben die Jungs einiges auf dem Kasten und sind für mich eine der besten Bands aktuell im Deutschpunkbereich. Schön auch mal wieder KASA zu hören, die mir mit ein paar schönen Songs aus den vergangen Jahren in Erinnerung geblieben sind. Danach kam dann eine Überraschungsband namens DOGSFLESH aus England, bei der ich überhaupt nicht verstand warum da nicht mehr los war vor der Bühne, schneller Punkrock mit nem Hauch Rock`n Roll, der ein bisschen nach einer Mischung aus Anti Nowhere League und Motörhead klang. Absolute Partylaune und Bombenstimmung war dann bei NORDWAND angesagt, kannte die Jungs bisher nur von ihren Aufnahmen und fand`s einfach nur Hammer, für immer Kategorie Gay! Freu mich auf`s nächste Konzi mit euch. Sehr geile Stimme auch der Sänger von TELEKOMA, der scheint ja die ganze Welt weg zu rotzen. Aber die Band des Samstags waren dann definitiv BRUTAL POLKA aus Israel, ihren Musikstil kann man nicht wirklich beschreiben, man muss es einfach gehört haben und die Bühnenshow ist einfach der Wahnsinn. Gesungen werden ironische und sehr amüsante Texte auf Englisch, die Jungs beherrschen wie kein anderer ihre Instrumente und als Krönung gab es dann zum Abschluss der Show ein zerstörtes Keyboard und der Schlagzeuger wurde einfach mal so mitten in den Pogo gefahren, wo er dann sein Können unter Beweis stellen musste! Wahnsinns Band und lustige Leute, die sich des Nachts dann auch noch blind mit uns verstanden! Einige Promille mehr Intus und schon mit leichten Ausfällen des Sprachzentrums zu kämpfen, gelang es uns aber trotzdem die Jungs spontan zu einer "Trousers Break" einzuladen ;-) Und nach einigen Pfeffis mehr, hatten wir dann auch komplett verdrängt, dass uns am Sonntag ja noch was bevorsteht. Ziemlich verkatert gab es dann am Sonntag ein Böses Erwachen bei allen DORKS und meiner einer suchte dann auch noch bis Mittag seine Stimme. Zum Glück hab ich den Arsch von Stimme dann doch wieder gefunden und dann ging`s auch schon Schlag auf Schlag. Da standen wir also da, genauso wie an den anderen beiden Tagen, mit all den Chaoten mit denen wir die letzten beiden Tage schon gezecht hatten, und es war wieder die selbe geile Party, nur der Unterschied war, wir waren diesmal nicht unten im Pogo, sondern die Band und mussten die Meute zum Pogen zu bringen. Was uns dann tatsächlich auch noch gelang, nach 3 Tagen Festival. Dass es dann auch gänzlich ausartete und Berlin wohl jetzt eine hosenbefreite Zone wird, schlug dem Fass dann komplett dem Boden aus. Wir hatten auf jeden `ne Menge Spaß und waren nach unsrem Gig wieder recht fit. So kamen wir noch in den Genuss einiger feiner Bands, wie PIPES AND PINTS - den Dudelsack-Punkern aus Tschechien, den ARGIES, 44 LENINGRAD und den nur noch geilen KOTZREIZ, die einen Punkrockhit nach dem anderen lieferten. Schöner Abschluss für den Sonntag, schade dass einige Leute schon am Morgen abgedampft sind. Wer`s verpasst hat, ist selbst schuld. Denn auch die Aftershow-Party hatte es noch in sich, mit Mucke vom Band zwar aber für die flüssige Versorgung war im Übermaß gesorgt. Das Orga-Team hat das Beste daraus gemacht, dass die Stadt als Auflage ein Ende von Live-Musik um 20 Uhr wollte! Scheiß drauf, trotzdem geile Party mit netten Menschen!

Und am Ende dieses Festivals gab es wirklich nur positives zu vermelden: Unzählige Menschen die in ausgelassener Stimmung die Hosenpause zelebrieren und somit dem Gefühl von Freiheit ein klein wenig näher gekommen sind und zudem das gute Gefühl für die Veranstalter, mit einem kleine Plus an die Planung für`s Resist 2013 rangehen zu können. Ermöglicht haben das nicht einfach nur Einsparungen, sondern das Entgegenkommen der Bands und der große Durst und die Feierlaune aller Festivalbesucher! Großartige Umsetzung des DIY-Gedanken! Und genau dieser Zusammenhalt und die Unterstützung von allen Seiten wird ein RESIST TO EXIST auch in 2013 ganz bestimmt wieder möglich machen!!! Ein geniales Festival fernab des Mainstreams und jeglicher kommerzieller Interessen braucht auch diesmal wieder eure Unterstützung, ohne die die Umsetzung nicht möglich ist. Und eine Möglichkeit zur Unterstützung findet sich auch ganz bald: Wer aus der Berliner Ecke kommt, sollte auf jeden Fall zur Soliparty am 19.10.12 im K9 in Friedrichshain gehen - Für ein Resist in 2013 !!! Für Infos einfach dem Link zum Flyer folgen:

Flyer

für alle weiteren aktuellen Infos zum Resist to Exist geht doch einfach hier hin:

http://resisttoexist.de/

oder via Hackfressenbuch:

https://www.facebook.com/resisttoexist


Geschrieben von DrunkenDork am 02.10.2012, 00:00 Uhr


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