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Michael Schenker Temple of Rock // Eventhalle am Westpark, Ingolstadt


Ich hab mich heut super, super spontan dazu entschlossen, nach Ingolstadt zu rasen um mir Michael Schenker reinzuziehen. Genauer gesagt dürfte da bereits die Vorband die ersten Noten angeschlagen haben als ich mich in meine Kiste gesetzt hab. Geschwindigkeitsbegrenzungen gingen mir perifer am Arsch vorbei, ich war im Namen des Rock'n Roll unterwegs. So kam ich dann, verschont von staatlich angeordneter Wegelagerei pünktlich in der Eventhalle an.

Die Crew war schon emsig dabei die Backline umzubauen.
Ich hab mir derweil was zu trinken geholt und bin mal durch die Menge spaziert und hab mal geschaut ob ich da jemanden kenn. Es war tatsächlich keiner von den bekannten Ingolstädter Musikernasen da. Sind scho a komisches Volk die Ingolstädter wenns ums Konzerte besuchen geht. Vom Publikum her war das heute eine Ü30 Party. Hauptsächlich mittelalte Rock- und Metalfans und ergraute Musikfreunde, aber es waren auch ein paar sehr junge mit Kutte dabei. 

Nach einem mystischen Intro kam ein Weltstar des Rock'n Roll auf Bühne. Die Flying V umgeschnallt, super drauf jagte Michael Schenker die ersten Töne von "Doctor Doctor" aus seinem Marshallstack. Gleich die erste Nummer der Überhit von Ufo's Phenomenon, was von der Menge begeistert gefeiert wurde. Ich liebe diesen Song. Sein sphärisches, schwimmendes Intro, die langezogene mehrstimmige Gitarrenmelodie, den shufflenden Rhytmus und natürlich den catchy Refrain. Wenn man genau hinhört haben sich frühe Iron Maiden sehr stark an Ufo orientiert. Vor allem am Drumming. Da lag es wohl sehr nahe, dass Maiden diesen Song mal gecovert haben.

Weiter gings mit der Nummer "Where the wild wind blows" was umgekehrt von Maiden ist und auf der neuen Scheibe "The Final Frontier" drauf ist. Das dürfte das Ying und Yang sein, von dem Sänger Doogie White zwischen den Songs gelabert hat. 

Es ist ein Erlebnis Michael Schenker live und hautnah an der Gitarre zu erleben. Er orientert sich seit jeher eher an klassischer Musik als an Bluesmusik. Auch sein Spiel ist faszinierend. Ultra präzise und dabei mit mächtig dicken Eiern.

Danach kamen Songs wie "Armed and Ready" "Natural Thing" und "Victims of Illusion" oder "Rock'n Roll Symphony" von Schenkers Soloprojekt  "Michael Schenker Group", das er nach dem Weggang bei den Scorpions und Ufo gegründet hatte.

Und dann das grandiose "Love Drive" und "Coast to Coast" von den Scorpions. Von denen hat Schenker übrigens den Basser Francis Buchholz und der Drummer Herman Rarebell mit an Bord. Vor diesem Team kann man nur den Hut ziehen. Tight wie ein Schweizer Uhrwerk und swingend, dass man sich unweigerlich dazu bewegen muss. Rarebell erinnert mich sehr an Phil Rudd von AC/DC. Furztrocken ohne viel Schnörkel aber immer schön *bash* auf den Punkt.

Mit Ufos "Let it Roll" und "Shoot" gings dann weiter. Sehr geil.
Bei Shoot, posierte Schenker nochmal extra für die mit den Fotoapparten und den Smartphones an der Seite. Und dann gings so weiter im Set, bis zu "Rock you like a Hurricane. Sänger Doogie gab bei dem Hit das Micro ins Publikum und einer von den jungen Kuttenträgern durfte für ein paar Sekunden Rockstar sein. Das wird er wohl so schnell nicht mehr vergessen. :-D

Sänger Doogie White, war auch schon für Ronnie James Dio und Rainbow aktiv und hat mich mehr als überzeugt. Seine volle Kopfstimme und seine ausdrucksstarke Bühnenperformance. Weltklasse!

Der letzte Song war dann der Ufohit "Rock Bottom". Jetzt gings nochmal richtig ab. Und da die Crowd, die Band nicht ohne Zugabe gehen ließ, gabs noch "Blackout" und "Lights out" obendrauf.

Ich bin richtig froh mich heute für das Konzert entschieden zu haben und empfehle jedem, der sich für Rock interessiert, sich Temple of Rock mal reinzuziehen. Im Endeffekt ist es ein Querschnitt aus Schenkers Lebenswerk. Ufo, Scorpions, MSG. Das ist  Rock'n Roll Geschichte! ;)


Geschrieben von MC GAudibuizn am 10.11.2014, 01:04 Uhr


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2 Kommentare

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schenkerfan (unregistriert)
Geschrieben am 23.11.2014, 21:49 Uhr
Ist dir Hans Ziller im Publikum entgangen?

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Torsten (unregistriert)
Geschrieben am 13.11.2014, 19:20 Uhr
Sehr guter Bericht. Volle Zustimmung. Das Konzert war der Hammer. So nah dran war ich noch nie an Michael Schenker.
Du hast übrigens meine Hand fotografiert.  =D
Gruß Torsten


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