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Alge bedroht - Soli-Konzert vorerst abgesagt


Am heutigen morgen, dem 6. Oktober um 9 Uhr gab es eine Hausdurchsuchung des Geländes des Alge e.V. Ein Sondereinsatzkommando durchsuchte die Wohn- und Aufenthaltsräume und nahm das Haupttor des Geländes sowie einige weitere Dinge wegen Missachtung der Brandschutzverordnungen. Außerdem kappten sie die Stromzufuhr und beschlagnahmten Steine, Balken, Fahnen und Flaschen. Zu allem Überfluss rotten sich immer mehr Nazis rund um das Gelände zusammen. Ohne Strom muss jetzt leider auch das Soli-Konzert am 9.10. mit Nordwand und Tobsucht ausfallen.

Update vom 07.10.:
Das Soli-Konzert wird jetzt doch stattfinden. Zwar nicht in dem Räumen der Alge, dafür konnte man kurzfristig in das LIZ Magdeburg umziehen.

Update vom 08.10.:
Hin und her, vor und zurück und dann wieder... Jetzt ist das Konzert doch erst einmal abgesagt. O-Ton: "Leider sind wir aufgrund eines Missverständnisses zwischen dem LIZ in Magdeburg und der ALGE gezwungen das Solikonzert mit Nordwand und Tobsucht abzusagen. Wir holen das Konzert nach sobald wir eine Möglichkeit gefunden haben." Dafür gibt es am 9. Oktober eine Hausbesetzer-Party in der Alge.



Selbstbestimmung, Freiheit und ein Leben ohne Zwang und Diskriminierung all das will der A.L.G.E. e.V., ein nun schon seit 10 Jahren bestehendes Projekt in der Börde (Sachsen-Anhalt). Doch seit diesem Jahr steht die Alge vor dem aus und die Bewohner_innen auf der Straße. Der Pachtvertrag für das Gelände wurde im Sommer nun endgültig gekündigt und die Besucher_innen haben in Oschersleben und Umgebung bald keine andere alternative Anlaufmöglichkeit, in der sie sich vor faschistischen, homophoben und sexistischen Diskriminierungen sicher fühlen können.Das zeigt die Notwendigkeit eines autonomen Zentrums in Oschersleben. Die Alge (e.V.) muss erhalten bleiben damit die Jugend im perspektivlosen Oschersleben weiterhin eine alternative Gesellschaft leben und schaffen kann. Für ein autonomes Leben in Oschersleben und sonst wo, ohne Nazis, Sexismus, Homophobie und Antisemitismus. Alge muss bleiben für einen libertären und antifaschistischen Raum in Oschersleben und überall.





Geschrieben von aaaaaprvdgrwwelt am 06.10.2010, 22:05 Uhr


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3 Kommentare

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knox
Geschrieben am 11.10.2010, 16:05 Uhr
ALGE, das letzte Kapitel
Räumung heut früh um 9.00 Uhr.
Heut früh um 9.00 Uhr stürmten BFE-Einheiten die ALGE. Laut Räumungsbeschluß bestand durch die marode Bausubstanz Gefahr für Leib und Leben der sich dort aufhaltenden Personen. Obwohl es ja um die Sicherheit der Bewohner ging, aggierten die Bullen mit äußerster Brutalität, am Boden liegende und gefesselte Menschen wurde mehrmals mit Stiefeln ins Gesicht getreten.
Vor dem Gelände versammelte sich die "Elite" der Oschersleber Nazi-Szene um sich zu besaufen und zu feiern.
Wir blicken auf 10 erfolgreiche Jahre zurück, die nun von zwei Leuten die in Oschersleben das sagen haben, Bürgermeister Dieter Klenke und BEWOS Chef Hans Walker, beendet wurden. Durch Lügen in der Presse und übele Nachrede versuchten sie die ALGE bei den Bürgern der Stadt in Miskredit zu bringen, teilweise gelang ihnen das auch. Viele Bürger durchschauten aber auch die Hetze und haben uns in den letzten Tagen mit verschiedenen Solidaritätsbekundungen Mut gemacht.
Wir werden uns von diesen Leuten aber nicht unterkriegen lassen.

DIE LETZTE SCHLACHT GEWINNEN WIR!!!!

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Punk ist bissig, Punk ist laut, Punk ist Anarchie, Punk ist Chaos, ...


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knox
Geschrieben am 10.10.2010, 22:54 Uhr
ALGE Oschersleben, hinter den Barrikaden

Situationsbericht vom 08.10.2010
Seit heute Abend haben die Bullen die ALGE komplett abgeriegelt, viele Unterstützer_innen wurden nicht mehr auf das Gelände gelassen und mit Platzverweisen wieder weggeschickt.
Gegen 23.30 Uhr versuchte ein Mob von etwa 40 Faschisten die ALGE anzugreifen, wurden jedoch von den Bullen davon abgehalten. Mindestens einer der Faschisten, vermutlich der Oschersleber Patrick Schmidt, wurde verhaftet. Weitere Angriffsversuche der Nazis sind in dieser Nacht nicht unwahrscheinlich.
Die Menschen vor Ort sind bereit, die ALGE zu verteidigen.
Unterstützung in den nächsten Tagen ist trotzdem willkommen. Solltet ihr zu uns kommen wollen, dann seid kreativ, damit Euch die Bullen nicht wieder nach Hause schicken.

ALGE bleibt!!!!!!

Quelle http://de.indymedia.org/2010/10/291624.shtml

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knox
Geschrieben am 08.10.2010, 11:35 Uhr
Presseerklärung ALGE e.V. Oschersleben
Folgende Pressererklärung zu den durchgeführten Repressionmassnahmen geht heute an die lokalen Medien :
Presseerklärung des Vereins ALGE e.V. zur Hausdurchsuchung am 06.10.2010

Am 06.10.2010 kam es zu einer Hausdurchsuchung auf dem Gelände sowie in den Räumlichkeiten des Vereins ALGE e.V. Oschersleben in der Magdeburger Str. 36 durch die Polizei.
Die Durchsuchung wurde, laut Durchsuchungsbeschluss, in erster Linie mit dem Auftauchen diverser Graffiti in Oschersleben begründet. Weiterhin zog das zuständige Gericht den Aufruf zu einer angemeldeten Demonstration am 20.08.2010 und die im Internet veröffentlichte Forderung zum Erhalt der ALGE als Legitimation heran. Die Beamten suchten demzufolge Schablonen und Spraydosen mit denen die Sachbeschädigungen begangen wurden. Sie fanden eine Schablone, eine Spraydose und eine Flasche Abtönfarbe die bezüglich Motiv und Farbe allerdings nicht zu den gesuchten passten, aber trotzdem beschlagnahmt wurden.

Wesentlich problematischer war das Vorgehen der Mitarbeiter der BEWOS GmbH Oschersleben, während der polizeilichen Maßnahme. Sie entfernten das komplette Hoftor und zerstörten auch die Halterungen an den Torpfeilern. Laut BEWOS-Mitarbeiter Thomas Haborth würde das Tor den Brandschutz des Geländes gefährden, wobei er gleichzeitig seine Kollegen dazu veranlasste alle Feuerlöscher mitzunehmen derer sie habhaft werden konnten. Weiterhin nahmen die BEWOS-Mitarbeiter diverse Baumaterialien des Vereins mit.

Nach unserer Meinung verlässt die BEWOS-GmbH und ihr Geschäftsführer, CDU-Mitglied und Stadtrat Hans Walker, durch dieses Vorgehen den rechtlichen Weg. Herr Walker scheint selbst nicht an den Erfolg seiner, am 01.09.2010 eingereichten und rechtlich sehr wackligen, Räumungsklage gegen den Verein zu glauben und versucht nun mit illegalen Mitteln an sein Ziel zu kommen. Doch zu welchem Preis? Die Entfernung des Hoftores wirkt, auf die in jüngster Zeit immer provokanter werdende Neonazi-Szene Oscherslebens, wie eine Einladung um Randale zu machen. Unserer Überzeugung nach versucht Herr Walker genau diese gewaltbereiten Neonazis zu instrumentalisieren um an sein Ziel zu kommen. Das es bei einer eventuellen Auseinandersetzung zu Verletzten auf beiden Seiten kommen kann scheint er billigend in Kauf zu nehmen.

Der Verein ALGE e.V. hat daher rechtliche Schritte gegen die Geschäftsführung der BEWOS GmbH Oschersleben eingeleitet. Weiterhin fordern wir die sofortige Installation des Hoftores sowie die Herausgabe der entwendeten Materialien. Außerdem Verlangen wir das alle Provokations- und Diskriminierungsversuche von Seiten der BEWOS GmbH zu unterlassen sind, und statt dessen ernsthafte Verhandlungen, auf der Basis des von uns erstellten Finanzierungsplanes, zum Verkauf des Geländes Magdeburger Str. 36 an den Verein, zu führen sind.

ALGE e.V. Oschersleben

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