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My Terror aus Düsseldorf lösen sich auf


Die Düsseldorfer Lokalmatadore haben offiziell verlauten lassen, das man in musikalischer Zukunft getrennte Wege geht. Das stößt natürlich nicht gerade auf großes Verständniss in der Düsseldorfer Fanbase.
Hier die offizielle Erklärung der Band My Terror:

Schröd(A) zum Ausstieg aus der Band:

„Ich schreibe dies sehr persönlich, als Statement.
Denn ich bin überzeugt,dass ich es vielen Menschen, der Bewegung und der Szene schuldig bin, meinen Austritt aus der Band zu begründen, mein Wissen und die Sichtweise um MyTerror darzulegen um hoffentlich verstanden zu werden. Möglichst reflektiert und objektiv. Primär aus meiner Sicht natürlich.
Ich hoffe es wird mir mit folgenden Zeilen gelingen…

Mein Dasein in der Band, was meine Zugehörigkeit zu autonomen (anarchistischen, antifaschistischen, DIY, weniger Hardcore-) Szene ungemein beschleunigte, ist längst unzertrennlich von mir und meinem Leben geworden.
Seit der Jahrtausendwende der Düsseldorfer alternativen (Musik-) Szene um „Family Ties“ (Umfeld der Bands wie Cho-Jin, Fidget, Pipelineclub, Straight und CDC) treu und fest verankert, wo Spass und Leidenschaft die meisten zusammen hielt, wurde ich 2005 ins Banddasein katapultiert.
Ein Sprung ins Ungewisse, wo ich von Null auf mir auch das Banalste an Grundlagen, Know-How und der Sprache aneignen musste und wollte.
In glücklicher Lage befindlich, alleine die Song-Texte zu schreiben und zu „performen“, vereint mit seit der Kindheit geprägten Sinn für Gerechtigkeit und Freiheit, mit teilweise ehrgeizigem Tatendrang, war es eine Frage der Zeit bis angeeignete Bildung, Aufklärung und Erkenntnis mit direkter Aktion des Anarchismus, Antifaschismus und teilweise der Vernunft in der subkulturellen Umgebung zusammenschmolz und tiefgreifende Veränderungen in meinem Leben und dem Dasein in der Band verursachte.
Dadurch sind unausweichlich gewisse Massstäbe in meiner Wahrnehmung und der Band-
bezogenen Aktivität entstanden.
Doch waren und sind es in erster Linie, und das möchte ich betonen, MEINE Massstäbe, welche des öfteren zu Spannungen in der Band geführt haben, obwohl seitdem MyTerror nur noch aus mir und Schmiddi bestand, jedem der in der Band sein wollte, wir es offen darlegten, wer wir sind, was wir wollen und welche Ziele wir in der Band haben.

Die subkulturelle Umgebung, welche, zumindest der harte Kern, mit Leidenschaft und Hingabe von Gleichgesinnten geformt wird und in der die meisten Gigs stattfanden, erlaubte MyTerror massgeblich die zahlreichen (Soli-) Auftritte ,gewisse Bekanntheit und Erfolg.Ich zähle dazu den Gewinn von „City Beats“ 2009 in Düsseldorf, Debüt-Album „Take Your Life Back“, zusammen mit Freunden (u.a. von Band What We Feel und antifaschistischer Bewegung Russlands) organisierten wir die Russland-Tour und die „Solution“ Split-EP von 2011.
Und:die Band, der Wille und die Essenz der letzten Jahre erlaubten mir die Planung und Organisation der überwältigenden „Separated“ Europa-Tour im März-April 2011.
Spektakulär,unvergesslich.
DIY

Fakten sind: seit dem Tourende besteht kaum noch Kontakt innerhalb der Band, Proben finden nicht statt, Gigs usw. zu planen ist fast unmöglich geworden, Zusagen für Konzertanfragen zogen sich ins banale, in unendliche Länge, mehrere längst zugesagte Konzerte und Festivals wurden teilweise am selben (!) oder am Tage zuvor abgesagt, Russland-Tour fiel flach u.s.w.
Der Auslöser, der Anstoss einer der schwierigsten Entscheidungen meines Lebens war die Absage des Counter Culture Festivals in der Schweiz am 2. September 2011.
Angesichts der Verantwortung dem Veranstalter, den Fans und der Szene gegenüber war es ein Schock und einiges an Erkenntnis für mich.

Ich blieb und bleibe konsequent.

Denn alles zusammengenommen bedeutet es für mich vor allem eins: die Stagnation.
Stillstand ist der Tod…
Stagnation is fucking death!

Mensch sollte aufhören wenn es am schönsten ist…-Bullshit.
Ich verlasse die Band am Höhepunkt der Möglichkeiten…-Tatsache.

Kein Schlusswort, aber meine Meinung und Schlussfolgerungen aus den letzten 6 Jahren:
Die soziale Revolution und Hardcore sind unzertrennlich. Entstand doch das Letztere durch Überzeugung und Aktivität der exzentrischer Weniger, die mehr wollten, die voran wollten.Kein Protest. Widerstand. Direct Action!
Deswegen , das meine ich tatsächlich ernst, wenn Hardcore eine Aufgabe hätte, dann wäre es die Erschaffung solcher Umstände, die den Hardcore an sich erübrigt. Selbstzerstörerisch, neutralisierend.
Nun, solche Umstände sind nicht eingetreten, leider.
Deswegen blicke ich optimistisch in die Zukunft und werde der aktiven Szene treu bleiben.Auch im Sinne vom Hardcore und DIY.
Wir sehen uns wieder!

Schröda, November 2011.“

p.s.: bleiben noch zwei Gigs in Kiel und Greifswald am 2.- und 3.12. …In der Hoffnung dass wir es packen…


Geschrieben von chinawild am 21.11.2011, 08:28 Uhr


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