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PUDER: - Puder - ALBUM VÖ: 20.01.12


Was ist Puder? Puder ist Glitter. Puder ist Glamour. Puder ist rau. Puder ist Zucker für die Seele ohne Soul zu sein. Puder ist Disco ohne Disco, aber mit Discobeats. Puder ist Pop. Puder ist tanzbar. Puder ist die Reduktion aufs Wesentliche. Puder macht Spaß.

“Puder“ ist das neue alter Ego der Hamburger Musikerin Catharina Boutari. Es ist Zeit sich neu zu erfinden – sagte es und machte sich in ihr breit. Catharina lächelte dankbar. Verabschiedete sich von allen und allem. Zog sich ein wildes Kleid an. Ging in die Wildnis und schrieb los. Jetzt sind 12 Songs fertig. Der Kopf neu gestylt. Etliche Gigs bereits gespielt. “Let’s Pop“ sagt Puder, schüttelt ihr Haupt zum Beat und fordert die Welt heraus. Denn die Welt braucht Puder. Und hier ist Puder.

So lautet die Kurzfassung einer längeren Geschichte.

Nach drei Album CDs, einer EP und der Pause, die die Geburt eines Kindes so mit sich bringt, fängt Catharina 2009 wieder an, Songs zu schreiben. Zum ersten mal im Leben ganz allein, ohne Band, die die Layouts im Probenraum fertig arrangiert und ohne deren musikalische Einflüsse, die ihr bis hier her immer so willkommen waren. Sie hat keine Ahnung wohin die Reise gehen wird. Hört viel Musik. Landet bei „Rappers Delight“ und anderem Oldschool Hip Hop der Achtziger Jahre, verguckt sich in die Soul Chorgesänge der Mädels von Ray Charles, entdeckt den Minimalismus der Band „Trio“. Besinnt sich auf ihre Liebe zu guten Popmelodien.

Und mit der Zeit schärfen sich die Konturen. Sie merkt, dass es ihr um die Tanzbarkeit der Grooves geht. Um ein Discofeeling, was nicht zwangsweise nur 4 on the floor Beats bedeutet. Um ein „so wenig wie möglich“ bei den Instrumenten. Was heißt, das sie anfängt Songs zu schreiben, die ohne Bass funktionieren oder nur mit Hammondorgel, Schlagzeug und Gesang instrumentiert sind. Deren Strophen mal nur aus Groove bestehen und deren Refrains mit dichten Chorsätzen gespickt sind.

Und mit noch einer Gewohnheit bricht Catharina. Bisher folgte der Songwritingphase immer die direkte Aufnahme einer neuen CD und dann erst der Livecheck vor Publikum. Diesmal sollte es umgekehrt sein. Seit März 2010 hat sie die neuen Songs, Stück für Stück, akustisch und mit Strom, solo und mit Band, immer wieder live gespielt. Bis sie ihre Essenz verstanden hat.

Erst ein Jahr später, im Juni 2011 geht es ins Rekorder-Studio in Hamburg und das Album „Puder“ entsteht in der Rekordzeit von etwas über drei Wochen. An ihrer Seite, als Produzent, ihr guter Freund Florian Sommer, der ihr in den Monaten vorher schon geholfen hat, die eigene Vision zu verdichten, indem er immer wieder zugehört, hinterfragt, reduziert und Ideen geliefert hat, aber vor allem, sie aufgefordert hat, nichts als sie selbst zu sein. Was Catharina manchmal mehr Mut kostete als ein Sprung mit dem Fallschirm.

“Puder“ wird vom gleichnamigen Titelsong eröffnet. Die Hammondorgel jault und brennt. Catharina singt „ und ich steh nicht und ich dreh mich, und ich tanze, ich beweg mich, meine Hände, meine Träume, meine Haut ist ihre Beute, Funken fliegen, ich erliege und die Crowd vor mir macht aah!“ in aberwitzigem Tempo auf einen Discobeat, der so stoisch gespielt wird, als sei er programmiert. Aus der schlichten Aufforderung Tanz! von „Puder“ wird ekstatisches Kopfschütteln in „Click Clack“. Der Keyboardsound „Dark & Dirty“ setzt sich mit seiner Hook im Gehirn fest und stiehlt dem coolen Bass für kurze Zeit die Show. Catharina singt über den Wahnsinn des Alltags und der Chor antwortet „shake it, shake it baby, baby shake it, schüttel Deinen Kopf“.

Bei “Meinen Kindern die Welt“ schleppt das Schlagzeug den Groove und die Orgel das Riff schwer wie 1000 Steine hinter sich her. Textlich mit Abstand der ernsteste Song des Albums, geht es hier um die Unfassbarkeit von Völkermord. Nachdem Catharina eine Dokumentation zum Thema im Fernsehen gesehen hatte, brauchte es Wochen, um die Sprachlosigkeit in Worte zu fassen. Der Refrain zitiert Peter Fox „Haus am See“. Allerdings nicht im Frieden, sondern im Krieg. Das Rhodes webt Wehmut in die Klagen des Backgroundgesangs.

Und dann kommt „Großstadtkonkubinen“. Die erste Single. Erzählt von der Großartigkeit des Stadtlebens. Swingt fein und atmet Seeluft. „Ich bin eine von uns, ich bin eine von vielen, ich bin eine von denen die nichts anderes wollen....die nie mehr gehen“ flüstert Catharina und trifft in ihrer Zerbrechlichkeit mitten ins Herz.

Überhaupt die Stadt. „Puder“ ist textlich eine sehr urbane CD geworden. Nächte auf Hochäusern (Sturm), Dramen an der Bordsteinkante: „Ich steh am Straßenrand, der Abgrund kurz vor mir, mein Land ist abgebrannt“ (Straßenrand), die Formel für’s Lebensglück (Heyoh!). Die Reise endet im hochenergetischen Song „Parolen“. Akustik-Club-Punk der treibt und fordert. Catharina skandiert mit leichter aber unerbittlicher Stimme „ Parolen, Parolen, nichts als dreckige Parolen. Du hast Parolen und ich hab ’nen Sack voll Gold. Parolen, Parolen, hohle Phrasen, alles nur gestohlen, Du stehst auf Silber und Du kriegst den Mund nicht voll“. Und verabschiedet sich mit jenem Groove der den Herzschlag des Albums bestimmt.

Nur um noch einmal zurückzukommen und ein kleines Spoken Word (Erde) als Epilog nachzureichen, das uns gut und gerne durch die Nacht bringt.

“Puder“ ist vielschichtiger als die bisherigen CDs. Strahlt zurückgenommene Größe aus, ohne die, manchmal sogar fast ruhelose, Energie von früher ganz zu verlieren. Und auch die kleinen, bubblegumbunten Momente sind noch da. Catharina hat ihren Weg gefunden. Die 12 Songs sind tanzbarer, energetischer, berührender, erwachsener Girl-Pop wie es ihn auf Deutsch bisher nicht gibt.

Live:

19.01.2012. Hamburg. Grüner Jäger. Pussy Club Royale

11.02.2012. Hamburg, Hafenklang

weitere Live Termine im April 2012

Web:

www.puder-musik.com

www.facebook.com/pudergirl


Geschrieben von Frank am 17.12.2011, 16:30 Uhr


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