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DEAF HAVANA „Old Souls“ ALBUM VÖ: 20.09.13 BMG Rights Management/RoughTrade
Hört man James Veck-Gilodi über seine Zeit mit Deaf Havana reden, vergisst man schnell, dass der Knabe erst 23 ist. Seine Band hat bereits das Sheperd’s Bush Empire ausverkauft, und auch die Massen des Sonisphere-, Slam Dunk- und Reading & Leeds-Festival hatten Deaf Havana im Griff. Apropos Reading: In der Geschichte des renommierten Festivals hat man noch nie so viele Zuschauer vor der Hauptbühne gezählt wie beim Auftritt der Opener von Deaf Havana. Im Juni supportete das Sextett Bruce Springsteen bei dessen Auftritt im Olympic Park von London.
Sieht ganz so aus, als hätten sich Deaf Havana von einer aus Spaß gegründeten Schülerband zu einem der hellsten Lichter im englischen Rock-Untergrund entwickelt – ohne dabei jemals die Charts aus dem Fokus zu verlieren.
Am 20. September erscheint das zweite Album der Band. “Old Souls” ist ein Manifest aus Pop und Rock. Ein Werk, in dem Streicher genauso willkommen sind wie E- und Hawaiigitarren, Mandoline oder Banjo. Sogar ein Gospelsänger hat die Band für „Old Souls“ gewinnen können.
Wer meint, Deaf Havana hätten damit an Druck eingebüßt, täuscht. Im Zuge ihres rasanten Wachstums hat sich die Band nicht nur musikalisch, sondern auch personell breiter aufgestellt. Mit den zwei neuen Mitgliedern hat auch der Sound der Band neue Sphären erklommen. Die erste Single von „Old Souls“, der am 13. September erscheinende Track „Boston Square“, sprengt die Gitter von den Boxen, mit stampfendem Schlagzeug und einem Riff, das sich tief vor The Who verbeugt. Wenn James Veck-Gilodi im Anschluss seine Stimme erhebt, hat man das Meer aus bouncenden Leibern und Fäuste reckenden Fans bereits vor Augen. Die Musik von Deaf Havana durchzieht ein neuer Optimismus. Nicht zuletzt ein Ergebnis der akribischen Produktion von Youth sowie der Gewissheit der Band, dass sie bereit ist für die großen Bühnen. Natürlich müssen die Fans der ersten Stunde deshalb nicht befürchten, dass James seine Melancholie vollends abgelegt hat. Im Gegenteil. Er ist immer noch latent unglücklich und betrübt, im Ausdruck seiner Niedergeschlagenheit aber wesentlich direkter und gewiefter. Sein Humor ist dabei noch immer so schwarz wie einst, wie man auch dem Song „Subterranean Bullshit Blues“ anhört. Der Titel des Stücks ist laut Veck-Gilodi dabei „die kurzmöglichste Zusammenfassung seines beschissenen Inhalts“.
Geschrieben von Frank am 13.08.2013, 21:42 Uhr
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