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Die Kinder Der Toten Stadt: Zum ersten Mal auf der Bühne


Ein bewegender Abend im Frankfurter Papageno Musiktheater, der mit einer Laudatio von Schirmherrin Iris Berben beginnt, unglaublich ergreifende 90 Minuten Theater bietet und mit einem begeisterten Applaus der 200 Besucher endet – unter ihnen Gäste wie die Zeitzeugin Edith Erbrich, Sängerin Anna Maria Kaufmann, der Frankfurter Bürgermeister Uwe Becker und Sänger Peter Heppner. "Die Kinder der toten Stadt" ist ein Theater-Projekt, das bundesweit allen Schulen zur Verfügung steht. Durch den Ansatz, mit Kindern und Jugendlichen an einer Musikdrama-Inszenierung zu arbeiten, werden ganz neue Wege in der Erinnerungs-Pädagogik beschritten.

5. April 2019. Ein reduziertes, Beklemmung erzeugendes Bühnenbild. 25 großartige, zumeist junge Akteure, die alle nahezu ununterbrochen auf der Bühne agieren. Ein perfekt eingespieltes intensiv musizierendes 5-köpfiges Kammermusikensemble. Es ist Hans Dieter und Niklas Maienschein als Regie-Team gelungen, die Uraufführung von „Die Kinder der toten Stadt“ in ihrer Dramatik, in ihrer musikalischen Brillanz und in ihrer erzählerischen Klarheit zu einem hoch emotionalen, unvergesslichen Theaterereignis zu machen.

Bereits im vergangenen Herbst hat sich das Frankfurter PAPAGENO Musiktheater die Rechte für die Uraufführung dieses einzigartigen Musiktheaterstücks gesichert, das vom Schicksal der Kinder im Konzentrationslager Theresienstadt erzählt. Es trägt den Untertitel „Musikdrama gegen das Vergessen“.

Geschrieben wurde das Stück von Thomas Auerswald, die Musik stammt vom Paderborner Komponisten und Musiker Lars Hesse, das pädagogische Konzept von Dr. Sarah Kass, Leiterin des Deutschen Instituts für Erinnerungskultur (DIFEK). Die bereits 2018 erschienene Albumproduktion zu den "Kindern der toten Stadt" entstand u.a. unter Mitwirkung von Iris Berben, Michael Schulte, Peter Heppner und Willi Hagemeier in den Paderborner LAVA Tonstudios.

Der Inhalt basiert auf wahren Begebenheiten: Im Juni 1944 besucht eine Delegation des internationalen Roten Kreuzes das Ghetto Theresienstadt, um sich davon zu überzeugen, „dass es den Bewohnern gut gehe“. Auf Anweisung der SS wird das komplette Ghetto „aufgehübscht“. So gibt es plötzlich Kaffeehäuser mit reich gedeckten Tischen, einen Musikpavillon, Sportveranstaltungen und viele andere Inszenierungen. Ein Komponist wird beauftragt, ein musikalisches Kinderstück mit den gefangenen Kindern vor den Gästen aufzuführen. Die Beteiligten haben die Hoffnung, dass die ausländischen Gäste ihr Schicksal zum Besseren wenden können. Ein fataler Irrtum! Wenige Monate nach der Aufführung werden fast alle, die an der Aufführung teilhatten, nach Auschwitz gebracht...

Getragen werden die 90 Minuten, die ohne Pause konsequent durchgespielt werden, von einem einzigartigen Ensemble. Der Jüngste, Filip Niewiadomska in der Rolle des „Benjamin“, ist erst 10 Jahre, der Älteste, Kammersänger Hubert Bischof als „der Erzähler“, bereits 80 Jahre alt. Aber es sind gerade die Kinder und Jugendlichen, die ihre tragischen Rollen mit Bravour singen und spielen.

In den Hauptrollen Carolin Kascha als „Hannah“ und Lino Kalich als „Albert“. Sie bewegen das Publikum vom ersten Moment an, denn sie spielen das Schicksal ihrer Figuren mit atemberaubender Tiefe und gesanglich auf einem hervorragenden Niveau. Das gleiche gilt für Julian und Lia Winkelmann als „Michael“ und „Lisa“. Mit großer Spielfreude zeigen beide in jeder Szene einen bemerkenswerten Nuancenreichtum. Atemberaubend klar ist die Stimme der elfjährigen Frida Killmer als „Dana“ – und noch beeindruckender auch ihre Präsenz in jeder Szene. Und dann gibt es noch den umwerfenden 15köpfigen Kinderchor, der gerade in den dramatischen, bewegenden Liedern, die mit einer zum Teil sehr anspruchsvollen Mehrstimmigkeit geschrieben sind, den Zuhörern den Atem nimmt. „Die Kinder sind wunderbar,“ sagt Hans Dieter Maienschein, „und es macht riesige Freude, mit ihnen zu arbeiten.“ Sie alle sind nicht nur einfach in einem Ensemble, sie sind ein riesengroßes Team geworden.

Gesangscoach für die jungen Interpreten der oft anspruchsvollen Songs ist Star-Sopranistin Anna-Maria Kaufmann, die die Motivation für ihre Unterstützung so beschreibt: „Jede Form von Respektlosigkeit oder Missbrauch ist inakzeptabel, besonders wenn Kinder beteiligt sind. Es gibt keine Worte, um zu beschreiben, zu erklären oder zu entschuldigen, was während des Holocaust passiert ist. Leider sind viele Leute heutzutage unwissend und wollen nicht glauben, dass so etwas möglich war.“

„Ich bin beeindruckt von der Idee, das Thema Holocaust den Kindern und Jugendlichen durch das Theater näherzubringen," bekennt auch Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. Und die Schirmherrin, Schauspielerin Iris Berben, die bereits die Studio-Gesamtaufnahme unterstützt hat, sagt: „Theaterdirektor Hans-Dieter Maienschein gebührt der große Respekt, ein derart anspruchsvolles und aufwändiges Projekt an seinem Haus zu stemmen." In ihrer Laudatio bekräftigt sie die Wichtigkeit des Themas und der Idee, das moderne Musiktheater als Medium zu nutzen.

„Die Kinder der toten Stadt“ ist nicht nur für professionelle Bühnen, sondern vor allem auch für Schulbühnen gedacht. Verfolgt wird hierbei der pädagogische Ansatz, älteren Kindern und Jugendlichen einen intensiveren Zugang zum Thema Holocaust zu ermöglichen. Informationen dazu finden Lehrerinnen und Lehrer auf www.DieKinderDerTotenStadt.de.

Der Premiere folgen weitere Aufführungen zunächst am 12. und 19. April sowie am 3. Mai 2019. Die Vorstellungen finden statt im Papageno Musiktheater am Palmengarten, Palmengartenstraße 11a, 60325 Frankfurt/M. Karten sind bereits über den Vorverkauf erhältlich. Tickethotline: 069 13 40 400 oder www.frankfurt-ticket.de

Geschrieben von aaaaaprvdgrwwelt am 08.04.2019, 22:25 Uhr


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