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Audio-CDs sind out - was kommt danach?
Die CD wird langsam alt: Schon mehr als 20 Jahre hat der Silberling auf dem Buckel. Doch wer die Nachfolge der Compact Disc antritt, ist weiter unklar. Mit der Super Audio Compact Disc (SACD) und der DVD Audio stehen zwei Kandidaten zur Auswahl.
Beiden gemeinsam ist, dass sie einen deutlich besseren Klang bieten als die CD. Ansonsten aber sind viele Fragen offen.
Die SACD sei die natürliche Nachfolgerin der CD, sagt Petra Siegfanz, Senior-Produktmanagerin bei Philips in Hamburg. Zusammen mit Sony und weiteren Herstellern setzt das Unternehmen auf dieses Format. Panasonic hingegen propagiert - ebenfalls gemeinsam mit anderen Herstellern - die DVD Audio. Und bei Panasonic in Hamburg heißt es natürlich, die DVD Audio sei die berechtigte Erbin der CD.
Die Plattenfirmen würden es wohl gerne sehen, wenn DVD Audio oder SACD schnell die CD ablösen, sagt Christoph de Leuw von der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift «Audio». Einerseits böten beide Formate einen Mehrwert, der sich womöglich teurer verkaufen lässt als CDs. Zudem besitzen die neuen Scheiben einen besseren Kopierschutz.
Die Super Audio CD basiert auf einer DSD genannten Technologie. DSD steht für Direct Stream Digital. Dabei wird ein 1-Bit-Analog-/Digitalwandler mit einer Sampling-Frequenz von 2,8 Kilohertz verwendet. Die Musik wird direkt als hochauflösendes digitales Signal aufgezeichnet. Während bei der CD Töne oberhalb von 20 Kilohertz herausgefiltert werden, reicht die wiedergegebene Frequenz bei SACD bis 96 Kilohertz. Auf diese Weise lassen sich analoge Töne besser nachahmen.
Die DVD Audio erreicht im Stereobetrieb eine Abtastrate von bis zu 192 Kilohertz und eine Auflösung von 24 Bit. «Hörbare Unterschiede im Klang zwischen SACD und DVD Audio gibt es nicht», urteilt de Leuw. Beide Standards ermöglichen außerdem Raumklang. Allerdings ist die DVD Audio multimedialer ausgelegt: «Sie kann durch ihr großes Speichervolumen zusätzlich Bilder und Texte aufnehmen», erklärt ein Sprecher von Panasonic in Hamburg. Dadurch lassen sich parallel zum Musikgenuss Standbilder und kurze Videoclips am Fernseher betrachten oder Interviews lesen.
Wenn man dies als Nachteil für die SACD werten möchte, so wird dieser dadurch ausgeglichen, dass sich eine SACD-Scheibe auch in einem herkömmlichen CD-Player abspielen lässt - sofern es sich um eine Hybrid-Scheibe handelt. «Mittlerweile werden die meisten SACD-Titel als Hybrid angeboten», sagt Petra Siegfanz von Philips. Diese Silberlinge besitzen dann neben der für SACD wichtigen High-Density-Schicht (HD) auch noch eine CD-Schicht. Eine Hybrid-SACD im CD-Spieler bietet dann natürlich auch nur CD-Qualität - für den vollen Sound braucht es einen SACD-fähigen Player.
Mit einer DVD Audio hingegen kann kein CD-Gerät etwas anfangen. Es muss ein DVD-Player her, der dieses Format lesen kann. Christoph de Leuw rät, sich nicht auf das eine oder andere Format zu verlassen: «Am besten kauft man sich einen Universal-Player, der alle Formate abspielt.» Mit guter Ausstattung und in guter Qualität sei so ein Gerät ab rund 800 Euro zu haben. Allerdings muss dabei der Rest der Anlage - zum Beispiel die Lautsprecher - ebenfalls eine gewisse Klasse aufweisen, damit sich das Mehr an Musik auch genießen lässt.
Wer mehr als Klassiker und aktuelle Gassenhauer auf DVD Audio oder SACD hören will, hat es im Moment noch schwer. Laut Petra Siegfanz sind als SACD derzeit rund 1900 Titel erhältlich. Mehr sind es auch bei der DVD Audio nicht. In der Wahrnehmung der Verbraucher fänden SACD und DVD Audio deshalb noch nicht statt, sagt de Leuw.
Am Erfolg von SACD und DVD Audio zweifelt der Experte aber aus einem anderen Grund: Es dürfte für einen neuen physischen Medienträger grundsätzlich schwer sein, sich durchzusetzen. «Die Medienlandschaft hat sich verändert. Vielleicht ist die Zeit eher reif für den Download oder das Streamen von Musik.» Auch die heute noch übliche Bezahlung für eine gesamte CD stehe in Frage: Die Leute hätten immer weniger Lust, für 20 Stücke zu bezahlen, obwohl ihnen nur drei Titel gefallen. Außerdem zeige sich zum Beispiel am Erfolg von Apples iTunes genannten Online-Musik-Shop, dass es vielen Kunden nicht um einen besseren Sound geht. Schließlich sind Download-Songs in ihrer klanglichen Qualität noch unterhalb der CD anzusiedeln.
Quelle: WEB.DE Portale
Weitere Informationen:
Sony Music - Super Audio CD
Philips - Super Audio CD
Panasonic - DVD Audio
Geschrieben von aaaaaprvdgrwwelt am 31.01.2004, 22:36 Uhr
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