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KLABUSTERBERND - DORFREBELL

KLABUSTERBERND - DORFREBELL

CD Eigenvertrieb 19.04.2024
  8 / 10

Weitere Informationen:
https://klabusterbernd.de/
https://www.facebook.com/Klabusterbernd/


Als ich die Anfrage der Band erhalten hatte, das neue Album für ramtatta.de zu besprechen, dachte ich erst, es handelt sich um einen Rechtschreibfehler. Ich kenne die Band Klabusterbären aber KLABUSTERBERND? Wer ist das?

KLABUSTERBERND kommen aus Emsbüren, das liegt zwischen Nordhorn und Spelle oder für die ganz grobe Einordnung, die Jungs kommen aus dem Emsland.

Für was ist das Emsland berühmt? Kornbrennereien, Torf, trinkfeste Bevölkerung und Landwirtschaft und...ja, dann kommt nicht mehr viel.

Das Bandfoto von KLABUSTERBERND wurde klassisch, kernig auf einem Autobahnparkplatz aufgenommen. Im Hintergrund das Toilettenhäuschen.

Die Band begann bereits 2018 mit der Veröffentlichung von Singles. Wie es der Zufall so wollte, bekamen sie im bekannten DocMaKlang Studio in Osnabrück den Tipp, doch mal mehr aufzunehmen und ein erstes Album zu veröffentlichen.

Fünf Jahre später wird es nun so weit sein, am 19.04.2024 erscheint das Debüt-Album der Band aus dem Emsland, welches auf den Namen “Dorfrebell“ hört.

Die elf Songs sind erstaunlich hochwertig aufgenommen und erinnern mich an die Musik die ich vor mehr als 20 Jahren gehört habe. Ich denke sofort an die Heiligen Drei Könige oder an Xarecrows, an Müsli für alle oder Nihao. Aber auch die älteren Sachen von Planlos aus Düsseldorf fallen mir ein oder auch die Songs von Rogers.

Es ist eine kleine Zeitreise, die ich nicht erwartet hatte und die wirklich Spaß macht.

Es gibt catchy Pop-Punk zum Mitsingen und Pogen. Ja, die Musik macht wirklich Laune.

Das Songwriting geht selten die großen weltbewegenden Themen an. Es geht vielmehr um das was die Bandmitglieder (und sicher wir alle) schon mal erlebt haben. Ob es nun die unerwiderte Liebe ist, die Gerüchteküche in der so gerne und so viel gekocht wird oder

die latente Alkohol-und Feiersucht. Es sind Texte aus dem Leben mit dem Soundtrack der schwierigen Jahre zwischen 18 und 30.

Mit dem titelgebenden Song beschreibt die Band das, was viele Menschen fühlen, wenn sie gegen den Strom schwimmen auf dem Dorf. Das ist noch immer etwas anderes, als in der Großstadt. In die gleiche Kerbe haut “Möchtegern“, von einem anderen Standpunkt der nicht unbedingt Punk ist, aber mit Punk etwas zu tun hat.

Der kleine, heimliche Hit des Albums ist für mich “Hey Max!“.

In Zeiten von Selbstoptimierung, Proteindrinks und Fitnesswahn ein klasse Gegenpol.

Es war das Jahr 2008,

in der Silvesternacht.

Wer hat sich für´s neue Jahr,

´nen Vorsatz ausgedacht?

Kein Mensch hat sich was überlegt,

aber als die Frage kam,

kommt aus der Ecke, ganz spontan.

Ich fang jetzt mit dem Rauchen an.

KLABUSTERBERND haben mich mit ihrem Debüt überrascht und auch wenn es für alte Säcke wie mich eher eine Zeitreise ist, so ist das Gefühl, was die Songs transportieren eines was nicht nur alte Säcke kennen.

By the way, schon mal was von zweitem Frühling gehört?

Ich wünsche der Band, dass sie es schafft mit ihrem Debüt über die Grenzen von Nordwestdeutschland hinaus zu kommen.

So schön Bad Bederkesa, Westerstede, Sögel, Emlichheim und Geeste auch sein mögen auch die Großstadtrebellen hören gerne eure Musik.


Geschrieben von Frank am 07.02.2024, 11:58 Uhr


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