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CODE RED - The Art of Trinity
Habe die Scheibe in die Finger bekommen und erstmal begutachtet. Das offensichtlich Handgepinselte Artwork ziert in rot/schwarzem Design sowohl Cover als auch Booklet. Ein konsequentes, stimmiges Düsterdesign bestimmt die hochglänzende Papphülle; so solls sein, moderne Cover gehören heut dazu und zeigen das sich da mal einer Mühe gemacht hat, aber auch durch Investment auffallen möchte. Kunst will halt auch gut verpackt sein.
Als die 11 Tracks schwere CD Ihre erste Runde im Player gedreht hatte, kam sie erstmal stark System of a Down mäßig daher, was sich in Ergänzung mit dem Gesang sofort ändert. Heraus kommt eine interessante Mischung aus old und new schooligen Metal Ideen, die von direktem Gesang dominiert werden, der eine angenehm hohe Sprachverständlichkeit aufweist. Sänger Markus shoutet auch mal ganz gut ab, geht aber nie ins grunzige, sondern bleibt stets präzise dem Metalmilieu treu. In den soften Parts und Songs schwächelt er allerdings schon mal etwas...das liegt ihm wohl nicht so. Der Schuster sollte da doch lieber seinen emotional, fulminanten Zeilen treu bleiben! Das bezieht auch einige Hooklines mit ein. "Gut gedacht..." würde der Trainer beim Fußball dem zurufen, der gerad ein Tor vergeigt hat. Irgendwie fehlt da das "Roll", aber ist ja auch kein Rock, wenn das als Entschuldigung reicht oder liegt es einfach am Arrangement?
Musikalisch merkt man wie gesagt, das auf jedenfall die eine oder andere SoaD Idee mit drin steckt, Schlagzeuger Henna hat auf jedenfall ein Metronom an beide Beine gebunden und hackt seriös, mit gut gesetzten Betonungen und auf nicht zu aufdringlich Art seine Songs runter.
Die beiden Klampfen spielen, das was der Fan hören will, allerings sind schon einige coole Licks mit drinnen, die bei Metal ja oft das Salz in der Brühe sind. Solomäßig tut sich nicht viel zu den Drums, alles läuft präzise bis ins letzte, was auch gut Druck aus dem Klangbild rausholt, ein bisschen mehr Metalgejaul würde dennoch gut tun. Teilweise unterstreicht der Sound den Gesang wie ich meine Unterschrift und das gehört sich auch so. Schönes Ding!
Der Bass ist die einzige Soundaußnahme. In den spärlichen Solos ist man doch etwas überrascht über den rohen Sound, was allerdings nicht negativ zu sehen ist. Es scheppert halt und brummt nicht nur oder kickt und klickt. Das ist anscheinend das im Texter der Band erwähnte Trashelement in der Musik. Ich finds gut...
Also spieltechnisch gesehen hätte ich bei deren Label Lex Cargo auch nichts zu meckern, man will ja was verkaufen. Spätestens beim Vertrieb, der über Cargo läuft, also wenn die Scheibe dann produiziert ist, hätte ich doch mal überrascht die Nase in den Wind gehalten:
Ich mag interessant produzierte Platten, wie gesagt, beim in die Hand nehmen, dachte ich noch, da hat sicher einer die eine oder andere Mark reingebuttert, aber was den Sound aneght, da lief irgendwas schief. Der Gesang ist derart dominant, das er sich zu stark vom Klangbild abhebt. Hat da einer das Mastering vergessen, haben die Mischer den Song einfach zu oft gehört und es am Schluss nicht mehr gemerkt? Das ist ein unangenehmes Phänomen und kommt vor aber irgendeiner muß es doch gemerkt haben? Mal abgesehen davon das der Sänger stark auf die Power der Musik angewiesen ist, da er selbst sonst manchmal überrolt werden würde, wäre er nicht so laut, hätte er nicht als quasi "Superlead" ganz nach vorn gestellt werden sollen. Sein Jungs stehen mindestens 10 Meter hinter ihm!
Aussehen ist nicht alles, genau wie Marketing und MySpace, aber dennoch eine insgesamt gute Scheibe, die auch noch einen halben Extrapunkt bekommt, wenn meine Rat zu etwas mehr Experimentierfreude und Extravaganz auf der nächsten Scheibe beherzigt wird.
Link: Code Red
Vertrieb : Cargo Records
Geschrieben von Lamello am 31.05.2008, 00:00 Uhr
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