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BETONTOD - GlaubeLiebeHoffnung

Weitere Informationen:
http://www.betontod.de
http://www.myspace.com/betontod
20 Jahre nach ihrer Bandgründung ist das neue Album der Rheinberger Punkrockband BETONTOD nun erschienen. Abgesehen von einigen in Eigenproduktion aufgenommenen Demoaufnahmen das nun vierte Studioalbum neben „Hier kommt Ärger“, „Stoppt und, wenn ihr könnt“ und „Schwarzes Blut“ und die Band setzt in Reinkultur fort, was sie schon mit ihrem ersten Album betonten: Einen Mix aus Punkrock, Rock und einigen Metal-Elementen.
GlaubeLiebeHoffnung heißt das gute Stück und ist gespickt mit 13 Titeln. Sauberste Aufnahmequalität und dicke Gitarren, das geht gut ins Ohr und erzeugt Druck. Das Augenmerk liegt eher auf (Deutsch-)Rock als auf Punk, zum Einen sucht man schnelle Nummern der Voralben wie „Schrei es heraus“ oder „Freunde in Grün“ vergeblich, zum Anderen haben die Lieder sicher nicht mehr so hohen Mitgrölcharakter (ich denke da an Lieder a la „Exzessiver Alkoholgenuss“), man könnte sagen, die Band sei hintergründiger geworden.
Man merkt also auch hier, dass sich Bands im Laufe der Zeit nun mal auch ein wenig ändern können, in diesem Fall hier sicher nicht zum Schlechten.
GlaubeLiebeHoffnung lässt sich größtenteils als Konzeptalbum bezeichnen, handelt es textlich zumeist von Emotionen und den im Titel genannten Gefühlen, gleich das erste Lied des Albums „Nichts“ ist hierbei schon programmatisch, beschreibt es ein Gefühl zwischen Resignation, Beklemmung und Melancholie. Diese Thematik wiederholt sich in diversen Liedern der Platte. Einige neue Facetten im Klangbild lassen sich erkennen, so erinnert mich die Ballade „Stadt ohne Licht“ durch den Einsatz von Streichen und der getragenen Stimmung fast schon an Subway to Sally oder das Lied „Ewigkeit“ an Wolfgang Petry (oder zumindest an einen Wolfgang Petry, wie er unter Drogen klingen könnte), da die Melodieführung und das Tempo, wie auch der Text wirklich stark an Schlager erinnert. Ist an dieser Stelle sicher so gewollt, unterstelle ich den fünf Herren von BETONTOD nun mal. Aber nicht nur textlich emotionale Lieder befinden sich auf dem Album, auch sind durchaus kritische Lieder darauf, wie das kapitalismuskritische „Club der Reichen“ beweist.
Das Album scheint also komplett ein Nachfolgewerk des Vorgängers „Schwarzes Blut“ zu sein, bis auf die wenigen neuen musikalischen Einflüsse, die GlaubeLiebeHoffnung aufweist, gibt es musikalisch nichts Neues und oft erinnern mich gewisse Gitarren- und Gesangsspuren schon an andere BETONTOD-Lieder, die Band ist also sehr ihrem eigenen (neuen) Stil verbunden, fast ein wenig zu sehr. Die CD kommt in hübschem Design verpackt daher, wie auch die neue Homepage der Band, wirkt sehr schick edel-seriös wie auch schon das Design von „Schwarzes Blut“, sicherlich massentauglicher als das unprofessionell wirkende Design von zum Beispiel „Stoppt uns, wenn ihr könnt“..
Derzeit wird der Band eine große Ähnlichkeit zu Bands wie den Böhsen Onkelz oder Frei.Wild nachgesagt. Ich denke nicht, dass den 5 Rheinbergern das gefallen dürfte und mir selbst gefällt es auch nicht. Zu solch einem Schluss kann nur jemand kommen, der Musikvergleiche auf den Sound von Gitarren und auf eine raue Stimme reduziert. Wer nur mal einen Blick auf die Hintergründe der Bands schaut, dem sollte doch sofort die Unterscheide auffallen, insbesondere bei den politischen Motivationen der genannten Bands.
BETONTOD sind vom deutschen Punkrock nicht wegzudenken und ihr neues Album ist auf jeden Fall hörenswert nicht nur für Punkrock-Fans. Überzeugt es mich zwar nicht in jedem Punkt, sodass ich in keine Hör-Euphorie verfalle, ist es alles in allem trotzdem ein sehr lohnenswerter Kauf.
Geschrieben von Chris am 11.03.2010, 00:00 Uhr
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