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STAKEOUT - GESCHENK AN DIE WELT

STAKEOUT - GESCHENK AN DIE WELT

CD Volksmusike 28.07.2010
  4 / 10

Weitere Informationen:
http://www.myspace.com/stakeoutsucks


STAKEOUT kenn ich ja nun schon ein paar Jahre, wobei kennen vielleicht übertrieben ist.

Früher spielten Sie auch auf Konzerten die ich veranstaltet habe, aber schon seit Jahren verfolge ich deren Laufbahn nur noch am Rande. In Berlin stolpert man aber immer mal wieder über die Band. Sei es, weil sie mal wieder live spielen oder weil man Werbung von Ihnen sieht. Ist eigentlich das Graffitti “Das ist doch kein Wetter“ welches man überall in Berlin sieht Guerilla-Werbung von STAKEOUT?

Das Album hört also auf den Namen “Geschenk an die Welt“. Als Cover ist auf einer schäbigen Toilette ein Arm zu sehen, der eine Vinylscheibe in die Höhe reckt. Sehr symbolhaft, und so soll auch das Album sein, glaubt man dem Booklet. Dazu hat die Band nach eigenen Angaben unzählige Zitate aus der Punk-, Rock-und Popgeschichte in den Songs auf dem Album verarbeitet. Wenn man danach seine Ohren spitzt, fällt auf, dass der erste Song textlich sehr an den Song “Immer noch kein Plan“ der Abstürzenden Brieftauben erinnert und das Keyboard, welches das Intro des Songs “Märchenwelt A.D.“ spielt, erinnert extrem an das Keyboard-Intro des Songs “Black Wave“ von I walk the Line. Man merkt, die Band hört auch andere Musik. Das ist ja durchaus nicht schlecht, schließlich ist Kreativität besser als Stillstand.

Musikalisch bietet STAKEOUT genau das, was sie auch in ihren Anfangstagen geboten haben, Poppunk. Natürlich ist der Sound erwachsener als noch in den Anfangstagen, aber die Essenz ist immer noch die gleiche. Es ist der Sound der Mittelschicht-Kids, die wohlbehütet im Einfamilienhaus aufwachsen, in die Pubertät kommen und ein bisschen rebellieren wollen.

Aber natürlich nicht so viel oder zu extrem. Das wollen ja die Eltern nicht und das würde ja bei der Karriere stören, den Abi muss sein, und außerdem möchte man ja noch Chancen bei der Klassenschönheit haben. Aus dieser “Szene“ kommt auch die Band, zumindest macht das den Eindruck, und das schon seit Jahren.

Auch textlich wird man nie zu radikal, wobei Songs wie “Selbständiger Alkoholiker“ oder “Mein Sofa gegen das System“ durchaus Potential haben.

Ich weiß, das klingt jetzt nach Szenepolizei, aber gemach. Gehört STAKEOUT wirklich zur Szene? Ich sage Nein!!

Die Band macht das was sie können nicht schlecht. Es ist allerdings nicht der Sound einer Subkultur, sondern der Sound der auch den Eltern mal vorgespielt werden und der auch mal im Radio gespielt werden kann. Es würde mich nicht wundern, wenn die Band mit diesem Album einen kleinen kommerziellen Erfolg feiern würde.

Immerhin, STAKEOUT sind sich treu geblieben. Sie sind besser geworden, aber persönlich finde ich es bedenklich, wenn man als 30jähriger, Musik (fast ausschließlich) für Teenager macht.


Geschrieben von Frank am 27.07.2010, 00:00 Uhr


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