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KUMPELBASIS - DER LUXUS UNTER WILDEN TIEREN

Weitere Informationen:
http://de-de.facebook.com/kumpelbasis
http://www.myspace.com/kumpelbasis/
KUMPELBASIS haben ihr zweites Album raus gebracht!
Was? Erst ihr zweites Album? Die Band gibt es doch schon ewig.
Stimmt, KUMPELBASIS haben für ihr zweites Album zehn Jahre gebraucht. Länger, als viele Band überhaupt existieren. Die Kreuzberger haben es langsam angehen lassen, waren aber in Berlin immer präsent. In den einschlägigen Clubs der Stadt haben sie immer mal wieder gespielt und in den letzten zehn Jahren versucht, immer etwas Geld zu haben, den sonst würden sie tot sein. Was rede ich da? Nun, ich zitiere etwas frei den bekanntesten Song der Band aus Kreuzberg. Der Refrain von “Hundstage“ dürfe das bekannteste sein, was man außerhalb der Stadt von der Band kennt. “…lieber tot sein, als wie ohne Geld…“.
Von Experten wird dieser Song als Soundtrack der 00er Jahre gehandelt. Manchmal muss man Songs nur aus der Versenkung rausholen um wieder mal zu merken, dass der Song gut ist. Dieser ist gut. Auch wenn er für mich die ketzerische Coverversion des Slime - Songs “Alptraum“ nicht vollends egalisieren kann ( der Song ist in neuer Version als letzten Song ebenfalls auf dieser CD zu hören ).
Diesen Song zur Kifferhymne umzubauen ist wie…da fehlen mir die Worte.
Schauen wir mal was “Der Luxus unter wilden Tieren“ zu bieten hat.
Ein kryptischer Titel, der im ersten Song “Zyprinus“ weiter geht. Ein Song den man in Ruhe lesen muss um ihn zu verstehen. Realismus abstrakt, würde ich mal sagen.
Etwas einfacher ist “Dunkle Bilder“ zu verstehen. Den wundervollen Refrain möchte ich keinem verheimlichen.
“…und die Bilder werden dunkler,
jeden Tag ein bisschen mehr.
Auf deinem Skateboard steht ein Blumentopf,
das ist schon ganz schön lange her“
Jeder, der Freunde an den Alltag, Karriere oder an die Familie verloren hat, wird diese Zeilen so empfinden, als wären sie für ihn geschrieben.
Die Texte der Band sind, wie man unschwer erkennen kann intelligent, beobachtend und aus dem wahren Leben, der Realität. Manchmal sind sie vielleicht sogar etwas zu real, von der Wortwahl recht kurz gehalten, so dass die Texte im ersten Moment sperrig wirken könnten. Dann sollte man eben noch mal die Lyrics lesen und den Song noch mal hören. Man kommt schon rein.
Mit dem Song “Der Tag“ wagen sie sich wieder in Reggae-Gefilde vor. Klingt aber besser als bei “Alptraum“, vor allem textlich geht es in Richtung Peter Fox ( “Haus am See“ und “Schwarz zu blau“) und “Zu Heiss“ von Farin Urlaub. Coole Nummer, hätte ich von der Band gar nicht erwartet.
Die weiteren Songs gehen ebenfalls gut in die Gehörgänge. Sie erinnern hier und da an Bands wie Terrorgruppe, The Bottrops, Die Skeptiker und Dritte Wahl.
Besonders “Keine Zeit“ geht extrem in Richtung Die Skeptiker oder neue Dritte Wahl. Als ob Eugen oder Gunnar mit singen würden.
Extrem Richtung Terrorgruppe geht dann “Sag bloß nicht deutsch (zu mir)“. Ein Supersong gegen den neu aufkeimenden Nationalismus. Wie sagte Archi von der Terrorgruppe mal so schön “Verhindert deutsches Leben“.
Je öfter man das Album hört, desto vielschichtiger öffnet es sich einem. Wie eine Blume am Straßenrand, die den ganzen Tag über versucht mit ihrer Pracht gegen Abgage und Dreck anzukämpfen. Auch das gibt es in Berlin, und so kommt mit “Berlin“ noch eine, allerdings fast rührende Hommage an diese Stadt. Wenn ich mal aus dieser Stadt wegziehen sollte, werde ich diesen Song, weit über die Stadtgrenzen hinaus, hören.
Mit “Der Luxus unter wilden Tieren“ hat sich Kumpelbasis fast mit mir versöhnen können.
Deutschpunkrock, made in Kreuzberg, anders und mit Tiefgang, that´s KUMPELBASIS.
Übrigens sind KUMPELBASIS auch auf der “25 Jahre Franken “ - Feier in eben dieser Kreuzberger Institution mit The Bottrops und Radio Dead Ones am 09.07.2011 zu sehen.
Geschrieben von Frank am 08.07.2011, 00:00 Uhr
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