Design wechseln

Start » Reviews » Violet - Reincarnation Of Fish

Violet - Reincarnation Of Fish

Violet - Reincarnation Of Fish

CD Office4Music 26.08.2011
  2 / 10

Weitere Informationen:
http://www.violetband.com/


Ich bin mir ganz sicher! Ich bin der Lieblings-Reporter der Administratoren. Diese Liebe bekam ich wieder mal deutlich zu spüren:
Wie Aasgeier kreisten die Reporter der Ramtatta-Redaktion über des neuen Albums der Band „Massendefekt“, hoffend, dass einer von ihnen der Hörer sein dürfte. Der Chef betrat den Raum und wandte sich zuerst mir zu. Seine Stimme ertönte, wie die eines Donners gleich: „Da ich dich BESONDERS gern habe, du eine TOLLE Arbeit machst, unglaublich LUSTIGE und KOMPETENTE Reviews schreibst und auch ÜBERHAUPT NICHT BETRUNKEN während deiner Arbeitszeiten bist, habe ich mich dazu entschlossen, dir nicht die Platte von Massendefekt zu geben, sondern dich mit „Violet – Reincarnation Of Fish“ zu beglücken. Viel Spaß damit!“. Frohen Mutes und mit einem gekonnten Wurf schepperte mir der Boss der Redaktion die E-Mail-Adresse an den Kopf, durch die ich an das besagte Material kommen sollte. Warum habe ich das boshafte Grinsen in seinem Gesicht nicht einfach übersehen können?...

Anhand der Einleitung kann man sich bereits denken, dass „Reincarnation Of Fish“ nun weniger zur Kategorie „Das finde ich toll!“ gehört. Mein Media-Player zeigt „Blues“ als Genre an. Ich kenne mich mit Blues eher weniger aus, aber DAS klingt ganz und gar nicht danach. Stattdessen muss ich ständig an „Mando Diao“ und „Nirvana“ denken. Nur, dass es sich hier um einen noch größeren Verschnitt handelt, als es die beiden Bands sowieso schon sind.
  Die Instrumente klingen seltsam. Teilweise sind sie viel zu leise oder haben diesen typischen „Clean“-Klang, den ich höchstens bei MTV oder VIVA-Chartstürmern zu Gehör bekomme. Nur selten höre ich mal eine verzerrte (oder auch nur ansatzweise aggressive) Gitarre, die mich jedoch durch den fehlenden Druck nicht wirklich aus den Socken haut. Würde man die Power, die hinter diesem Instrument steckt, nutzen wollen, dann würde die Sprengkraft nicht einmal dafür ausreichen, dass alten Männern der Hut hoch geht. Der Bass und das Schlagzeug haben so gut wie keine Bedeutung und sind daher nur als zweckmäßig zu verstehen. Denn mehr als kaum nennenswertem Gedudel konnte ich dem Album nicht abgewinnen. Die ganze Musikkulisse ist irgendwie ziemlich lahm und langweilig aufgebaut und verspielt schon einmal die erste Chance, mich als Zuhörer gewinnen zu können. Das sorgt dafür, dass ich bereits nach den ersten Sekunden schon genug habe und am liebsten auf die „Stop“-Taste drücken möchte...oder gleich auf das "Schließen"-Symbol.
Doch das „Beste“ kommt ja erst noch: Der Gesang. Dieser stellt sich traurigerweise als schlechter Witz heraus. Jeglichen Lebens und jeglicher Freude überdrüssig, jegliche Langeweile und jeden Trist gerade in die Arme schließend wagt es der Sänger tatsächlich die Instrumente mit seinen lyrischen Ergüssen zusätzlich zu bedienen. Murmelnd bahnt er sich mit seinen Worten einen Weg direkt an mein Herz und meinen Ohren vorbei und schafft es mich zu keiner Sekunde wirklich zu überzeugen. Besondere „Beachtung“ verdienen hier besonders die Lieder „Dressed In Suit“ und „If It Weren’t“, die eher mit "Rumdudeln und alles gegen seinen eigenen Willen herunterspielen" zu tun haben, als mit "Wir haben Spaß an unserer Musik". Wenn es dann mal „härter“ klingen soll, dann scheint sich auch kein gelungener Effekt einstellen zu wollen. Der (anscheinend) gewollte Rockstar-Bonus kommt einfach nicht authentisch rüber und vermittelt mir als Zuhörer, dass der Sänger eher damit beschäftigt ist seinem „unechten Gesang“ Ausdruck zu verleihen, als die tatsächliche Botschaft der Lieder rüber zu bringen. Es klingt leider sehr verstellt und verkrampft.

Positiv anmerken muss ich, dass die 10 Lieder nach kurzer Zeit vorbei sind. Dadurch stellt sich der "Befreiungs"-Effekt sehr schnell ein und man ist froh, dass man es geschafft hat. Meinen Geschmack trifft es überhaupt nicht und alles in allem wirkt das ganze Album unfertig und auch nicht wirklich „echt“. Selbst Fans würde ich davon abraten, da die CD auf vielen Wegen der Kunst zu enttäuschen weiß. Das gibt es sicher irgendwo in viel besserer Form zu hören. Ansonsten ist dieses Machwerk nur Masochisten oder Menschen mit einem ausgeprägten Sinn für Bösartigkeiten (also Administratoren) gegenüber anderen Leuten zu empfehlen.

Fazit: Von der Band und ihrem Album halte ich schlichtweg nichts. Außer Abstand.


Geschrieben von ChaosZx2 am 20.10.2011, 00:00 Uhr


Teilen:                    

Kommentieren



Weitere interessante Reviews

FAREWELL SIGNS - dead body language

Es ist immer wieder erstaunlich, dass aus Bayern so geile Musik kommt, bei so schwierigen Voraussetzungen (CSU, Freie Wähler, Katholisch, Konservativ...) !!! Allerdings veranstaltet auch Pumuckl...

Weiterlesen

POISÖNED SPEED - ROADKILL MUSIC VOL. 1

POISÖNED SPEED, frei übersetzt vergiftete Geschwindigkeit könnte heißen, der Spaß an der Geschwindigkeit ist mit Risiken verbunden. Viele Fahrer die ihr Leben an unschuldigen Bäume gelassen...

Weiterlesen

20 Years of Dreaming and Scheming

In dieser schnelllebigen Welt in der wir leben gehört vieles, was früher zum guten Ton gehörte, immer weniger dazu. Wer erinnert sich noch an den guten alten Sampler? Wer kennt noch kleine...

Weiterlesen

THEE HEADSHRINKERS - HEAD CHEESE

THREE HEADSHRINKERS, was so viel bedeutet wie drei Seelenklempner. Musik hat ja immer irgendwas mit Seelenklempnerei zu tun. Wie viele Menschen würden durchdrehen, wenn sie nicht Musik machen...

Weiterlesen

RADIOACTIVE TOYS - There´s enough for everyone

Neues Jahr, neue Musik. So starte ich mit RADIOACTIVE TOYS in das Jahr 2025. Das Spielzeug kommt nicht aus Mühlheim-Kärlich, Neckarwestheim, Brokdorf oder aus Lingen (Ems) sondern aus Köln....

Weiterlesen

SAFI - GROTESKE

Das dritte Album von SAFI hört auf den Namen “Groteske“ und genau so lässt sich das ganze Machwerk beschreiben. Ohne zu wissen was mich erwartet war schon der erste Track von...

Weiterlesen