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MOST WANTED MONSTER - BIPOLAR

MOST WANTED MONSTER - BIPOLAR

CD DISTRICT 763 RECORDS 28.10.2011
  5 / 10

Weitere Informationen:
http://www.mostwantedmonster.com/
http://www.myspace.com/mostwantedmonster


 Ich hätte ja darauf kommen können, dass das was ich gerade höre, tatsächlich in der Verpackung zum Debütalbum von MOST WANTED MONSTER steckt. Darüber hab ich allerdings nicht nachgedacht. Hab mich von dem schön gezeichneten Cover in den Bann ziehen lassen. Ein kleines Kind, das seinen bunten Lutscher genießt und dabei in einer vollkommen falschen Umgebung steht. Der Raum in dem sich das Kind befindet ist dunkel, dreckig, heruntergekommen. Der Schatten des Kindes ist ein schwarzes Monster. Wird hier auf die menschlichen Abgründe in der Psyche des Kindes gespielt oder was das Kind werden wird, wenn es erwachsen wird? Oder ist es eine Horrorversion von “Wer hat Angst vor´m schwarzen Mann?“, ein Spiel was wahrscheinlich immer noch in den Sportstunden aller Grundschulen im Land gespielt wird.

Die Karlsruher Band MOST WANTED MONSTER hat sich im Jahr 2009 gegründet und in den letzten zwei Jahren wohl nichts anderes gemacht als Musik.

Es wurden Konzerte im In - und Ausland gespielt. Davon natürlich viele als Support von größeren Bands, aber alleine diese Möglichkeiten zu bekommen deuten schon dahin auf Können, Einfluss oder jeder Menge Glück zu Verfügen.

Die Musik der Band lässt sich als rockige, mal crossoverlastige Mischung aus Emo und Collegerock bezeichnen. Manchmal, wie beim Track Nummer 5 “Sins“ darf Keyboarder Marvin auch mal im Rampenlicht stehen. Der Song ist einer der wenigen Songs bei dem man auch mal hört, was das Bandmitglied an dem Kasten mit den Tasten macht. Es ist allerdings auch ein Song dem fast komplett die rockigen Elemente fehlen. Dieser wird trotzdem den introvertierten, weil in Weltschmerz aalenden, Jugendlichen dieser Welt gefallen.

Wie sowieso dieses Album sehr nach der großen (internationalen) Bühne schielt.

Die Aufnahme ist von der Produktion und die Songs von den Arrangements her, sehr gut. Es ist alles auf einem professionellen Niveau. Das hier die Ecken und kannten fehlen und bei dem Song “Fatality“ auch mal die Eurodance - Drumbeatmaschine angeschmissen wird, stört die Band anscheinend kaum.

Die Band schaut mit “Bipolar“ stark auf den Erfolg, der sich wahrscheinlich sogar einstellen wird, wenn sie sich diesem nicht verwehren. Für mich ist das allerdings nichts.


Geschrieben von Frank am 10.11.2011, 00:00 Uhr


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