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THE TOSSERS - the emerald city

THE TOSSERS - the emerald city

CD Victory Records 08.03.2013
  5 / 10

Weitere Informationen:
http://www.thetossers.com


Boston hat die DROPKICK MURPHYS, Los Angeles hat FLOGGING MOLLY und Chicago hat THE TOSSERS. So steht es zumindest im Infoblatt und während die ersten beiden Bands sicherlich jeder kennt, muss ich gestehen dass ich von THE TOSSERS noch nie etwas gehört habe. Aber nun habe ich das 13tes Album des Sextetts, wenn man mal die EPs und Splitplatten mitzählt, welches zum 20sten Bandjubiläum der Säufer, Wichser und Vollidioten, THE TOSSERS mal frei übersetzt, auf dem Markt kommt. Warum die Band aus Chicago Ihr Album ausgerechnet „The Emerald City“ genannt hat, ist mir jedoch ein Rätsel, bekannterweise trägt Seattle diesen Beinamen („Die Smaragdstadt“). Die Skyline auf dem Cover sieht aber nach Chicago aus, incl. smaragdgrünen Wasser => „St. Patrick´s Day“ lässt grüßen. Mit dem „Willis-“ und „Trump-Tower“ auf dem Coverbild erkenne ich die beiden höchsten Gebäude der USA, bevor sie das neue „One World Trade Center“ in diesem Jahr von den beiden Top-Positionen verdrängt hat. Und die beiden Towers stehen, wie auch der „Aon Center“ der auch auf dem Coverbild zu sehen ist, in Chicago. Aus Seattle kenne ich nur die „Space Needle“ und die ist ganz eindeutig nicht zu sehen.
Und „The Emerald City“ soll nun der Soundtrack zu meinen „St. Patrick´s Day“ sein ? So steht es zumindest auf dem Aufkleber der CD. Daran muss ich leider erst einmal stark zweifeln. Schon beim ersten Song „The Rover“ hört sich der Einsatz der Violine, die von Rebecca Brooke M., der einzigen Lady bei THE TOSSERS gespielt wird, irgendwie unharmonisch an. Oder kommt das von der Tin Whistle, einer Art Pfeife die typisch für die Irische Musik ist, die von Aaron Duggins gelegentlich im Song zu hören ist ? Diese hörbare Disharmonie hört man auf jeden Fall heraus und passt einfach nicht. Auch der zweite Song „Here´s to a drink with you“ leiert nur so vor sich hin. Der Song hört sich an wie ein typischer Shane MacGowan Song auf viel zu viel Alk. Erst mit dem dritten Song „Emerald City“ kommt der typische irische Folk-Punk raus und kann mich etwas begeistern. Wobei Chicago nicht Seattle ist und es kann ich jede Stadt diesen Spitznamen haben. Für mich ist Chicago immer noch Chi-City. „Wherever you go“ der vierte Song könnte auch von den POGUES sein, das Album wird langsam besser….
Aber mit den DROPKICK MURPHYS zu werben, so wie es auf dem Aufkleber zu sehen ist, ist völligst unangebracht. Den auch den meisten der weiteren 10 Songs fehlt dafür der „Kick“. THE POGUES würden deutlich besser als Vergleich zu den TOSSERS passen und oh Wunder, die stehen auf dem Aufkleber auch drauf. Und in POGUES Manier wird auch viel Wert auf den Whiskey und dem Bier gelegt, der Bandname scheint Programm zu sein. Im Großen und Ganzen handeln die 14 Songs also über Alk, sowie Freundschaften und Feierlichkeiten, wie der „St. Patrick´s Day“, aber der muss ja auch auf einer Irish-Folk-(Punk-) Platte zwangsläufig zu hören sein. Einzige Ausnahme ist der Song „USA“, in dem Tony Duggins sehr kritisch über die Kriegsmacht USA singt. Gefällt mir !
Ein fetter Pluspunkt geht auch ans Booklet. Die Texte mit ein paar guten Bildern gemischt und anmutig gestaltet, fertig ist ein gutes Booklet.
Fazit, nach schwachem Start legt das neue Album der Amis deutlich zu. Mir persönlich sind die 40 Minuten aber zu gemächlich, es fehlt mir über weite Strecken die Power und so gefallen mir nur wenige Songs richtig gut.

Geschrieben von Karsten Conform am 14.07.2013, 23:01 Uhr


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