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TOXOPLASMA - KÖTER

Weitere Informationen:
http://www.toxoplasma.de/
https://myspace.com/toxoplasmapunk
Wie fängt man die Review einer Platte einer Band an, die in ihrer Gründungszeit Punkrockgeschichte geschrieben hat und danach 20 Jahre lang kein Album veröffentlicht hat? Ist da nicht schon das reine Schreiben der Zeilen Blasphemie?
Also erstmal muss man sagen, dass ich nicht mehr mit einem Album der Band um Wally gerechnet habe, auch wenn sich in letzter Zeit die Gerüchte verdichteten, dass es ein neues Album geben wird. Nun ist es also draußen und muss sich natürlich in vielerlei Hinsicht vergleichen lassen. Einmal der Vergleich zu den alten Scheiben von TOXOPLASMA und dann den Vergleich zu den Deutschpunk-Scheiben der Jetztzeit.
Die Band hat sich 1980 gegründet und einen entsprechenden zeitlichen Background. Das merkt man der Band an. Die Aufnahme ist fett, jedoch nicht übertrieben sondern eher als kräftig zu bezeichnen. Die sägenden Gitarren, der aggressiv, leicht keifende Gesang von Wally und das treibende Schlagzeug geben den Songs die Härte die sie brauchen. Und schließlich hat Wally höchstpersönlich das Album produziert. Der weiß wie die Band klingen muss. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Der Gesang hätte vielleicht etwas deutlicher herausgearbeitet werden können, aber das wäre wahrscheinlich auf Kosten der Aggressivität gegangen. Das wäre letztendlich kontraproduktiv gewesen. Punk lebt von Aggressivität.
Die Texte der Band sind so wie man sie von TOXOPLASMA erwartet. Hart, direkt, die Missstände nicht anprangernd sondern anschreiend und die Wunden der Gesellschaft nicht zeigend sondern aufreißend. Von der Rhythmik her sind die Texte wie die Texte der alten Alben. Daran wurde nichts geändert. Die Themen behandeln ebenfalls nichts Neues, es geht um die Themen die viele Deutschpunkbands auch schon besungen haben. Es ist allerdings die Interpretation der Themen, die einen dennoch aufhorchen lassen. Es ist ja eigentlich auch schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. Und manchmal ist das auch gut so, bringt doch jeder die Missstände etwas anders zur Sprache. Die Sprache von TOXOPLASMA ist eine Ergänzung die sich lohnt und die wichtig ist!
Was über dem Album schwebt ist die Sozialisierung der Band. Diese fand zu der Zeit statt, als die Mauer noch stand, die 68er die Gesellschaft versucht hatten umzukrempeln, die Hausbesetzungen ihren Höhepunkt hatten und die Altnazis immer noch was zu sagen hatten. Man mag mir verzeihen, aber ich finde die Band ist in gewisser Weise in den ´80er und ´90er Jahren stehen geblieben. Das zeigt sich am Design des Covers, an der Farbwahl und natürlich auch an den Texten der Band.
Ja, natürlich kommt TOXOPLASMA aus der Zeit und es wäre auch komisch, wenn sie klingen würde, wie eine junge Punkband deren Mitglieder gerade 20 Jahre sind. Möchte daher meine Anmerkung keinesfalls als Kritik sondern als Feststellung verstanden wissen.
TOXOPLASMA bringen mit “Köter“ eine Platte raus, die sicherlich wie ihre bisherigen Platten auch, in 20 Jahren noch mit allgemeingültigen Texten aufwarten kann.
TOXOPLASMA bringen mit “Köter“ eine Scheibe raus, die viel sagt, noch mehr ist und in Zukunft auch was sein wird.
Ich verneige mich vor Wally und seinen Bandmitgliedern.
Die Veröffentlichung gibt es auch als limitiertes Farb-Vinyl und die CD-Erstauflage kommt mit exklusivem Neon-Sticker (Hell Yeah!).
Geschrieben von Frank am 01.11.2013, 13:34 Uhr
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