Design wechseln

Start » Reviews » Stalins of Sound - Tank Tracks

Stalins of Sound - Tank Tracks

Stalins of Sound - Tank Tracks

CD Slovenly Recordings 18.05.2014
  7 / 10

Weitere Informationen:
http://stalinsofsound.com/
http://slovenly.bandcamp.com/album/stalins-of-sound-tank-tracks-lp


Nachdem die ganzen Hitler- und Nazi-Referenzen in Namen von Punkbands ihre Schockwirkung durch Abnutzung verloren haben, muss also ein anderer blutrünstiger Diktator herhalten. Zumindest erwartet jetzt niemand Kuschelpop, und so geht es auch gerade in den ersten Tracks der STALINS OF SOUND ohne Rücksicht auf Verluste los. Krachige Low-Fi-Gitarren, gegen die eine übersteuerte Stimme anschreit, das ist alles sehr punkig und wirkt roh, bedrohlich und ungeschliffen. Allein die Drum Machine geht in dem Rauschen unter, da hätte ein zumindest humanoider Trommler, der mit der gleichen Besessenheit wie der Rest der Band losrockt, dem Ganzen einen zusätzlichen Schub geben können. Habt ihr den nach Sibirien verschleppen lassen, oder was? Aber da bin ich ja mit meinen Ansichten ohnehin reaktionär, Drumcomputer vernichten Arbeitsplätze und nur SCHNUR oder KNORKATOR dürfen das.
Im Verlauf der 9 Stücke kommt der mechanische Beat etwa ab der zweiten Hälfte allmählich mehr zur Geltung, und da gibt es eine Drosselung der Aggression zugunsten Synthie-Trash mit viel Bliepsen und Gluckern straight outta Space Invaders. Das schafft die Abwechslung, um die nicht mal 25 Minuten nicht fade werden zu lassen, wobei ich noch eine Steigerung des entfremdeten Wutausbruchs vom Anfang der Platte gemocht hätte. So gefällt mir die Combo aus San Diego am besten, minimalistisch, einfach raus mit dem Krach und weiter.
Bleibt festzuhalten, dass unter dem ausgefransten Soundgewand gut geschriebene, auf den Punkt gebrachte Stücke stehen, wodurch diese Musik meiner Meinung nach erst funktioniert und sich durch das Gehör irgendwo in das Gehirn herein frisst. Wenn das Genosse Stalin wüsste!

Fun Fact: Albumtitel und -artwork beziehen sich auf einen Amoklauf mit einem gestohlenen Panzer, 1995, in der Heimatstadt der STALINS.

Geschrieben von King Kraut am 18.05.2014, 21:47 Uhr


Teilen:                    

Medien

http://youtu.be/XnUoUKEIGoo konnte nicht geladen werden

Kommentieren



Weitere interessante Reviews

FAREWELL SIGNS - dead body language

Es ist immer wieder erstaunlich, dass aus Bayern so geile Musik kommt, bei so schwierigen Voraussetzungen (CSU, Freie Wähler, Katholisch, Konservativ...) !!! Allerdings veranstaltet auch Pumuckl...

Weiterlesen

THE RIPTIDES - BURN AFTER LISTENING

THE RIPTIDES bringen ein neues Album heraus. THE RIP...wer? THE RIPTIDES waren mir bisher komplett unbekannt. Im Netz ist die Band nicht einfach zu finden. Man kann recht einfach auf eine...

Weiterlesen

CHURCH OF CONFIDENCE - (S)HIT EXPLOSION

CHURCH OF CONFIDENCE aus Berlin bringen ein neues Album heraus. Es ist ihr mittlerweile achtes Studio-Album und das erste Album von ihnen seit neun Jahren. Das Album “(S)hit Explosion“ ist...

Weiterlesen

ZOO ESCAPE - s/t

ZOO ESCAPE, da denke ich als erstes an die Flucht der dort eingesperrten Tiere, obwohl heutzutage ja ohne Zoos manche Arten gar nicht mehr existieren würden. Schwierig hier eine klare Position zu...

Weiterlesen

THE SEXY DRUGS - RECKLESS MEMORIES

Drogen können so viel bewirken. Drogen können Gefühle wecken, uns euphorisieren und uns berauschen. Drogen schaffen es, dass wir unsere Hemmungen fallen lassen und man kann mit ihnen in...

Weiterlesen

The Ratchets - Odds & Ends: Volume Two

Überraschung! Als ich diese Platte von den Ratchets zum Review erhalte, merke ich überhaupt erst, dass es nur eine EP ist. Mal sehen, ob ich länger für dieses Review brauche, als ein Durchlauf...

Weiterlesen