» Übersicht
» Neuigkeiten
» Reviews
» Interviews
» Konzertberichte
» Links
» Suchen
» Kontakt
» Über uns
» Datenschutz
» Impressum
Masked Intruder - M.I.
Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/maskedintruder
http://www.fatwreck.com/band/index/106
Das Leben als Schwerverbrecher ist aufregend und romantisch, denn selbstverständlich sind auch schwere Jungs mal schwer verliebt. Soweit zur selbstgezimmerten Legende von Masked Intruder, dem neuesten Pop-Punk-Overkill von Fat Wreck Chords. Nun gibt es ja wirklich genügend Bands, die dieses Genre bedienen, und normalerweise höre ich spätestens beim melodramatischen Refrain mit Tempohalbierung weg. Süße Boys, die meinen, ihr glattgebügelter Herzschmerz sei Punk Rock, können gern weiterhin das Taschengeld der liebeskranken Girls abstauben, welche diese Ansicht teilen.
Masked Intruder wollen ganz klar ultramelodische Power-Pop-Pralinen backen, ohne sich dabei auf diese Weise lächerlich zu machen, und das gelingt ihnen sehr gut. Zumal sie wahrscheinlich gut gereifte Punk-Oldtimers sind, aber wer kann das bei den Masken schon erkennen? Also wird der humoristische Dreh des „Räubers der Herzen“ in dreizehn knackigen melodische Songs mit vielen uuuhs und aaaahs verwurstet, bis auch der gröbste Griesgram in verliebter Frühlingsstimmung ist. Der musikalische Bezug ist dabei sicherlich nicht bei den neuesten Emo-Poppern zu suchen, sondern mehr bei den RAMONES, die wiederum (bekanntlich) eine Turbo-Variante der BEACH BOYS und des Bubblegum-Pop fabrizierten. Musik für verliebte Teenies, mit vielstimmigen Harmonien zum Diabetes kriegen, unterlegt mit verzerrter Gitarre und knackigem Beat. Extra-Punkte gibt es für den kriminell guten Reim „You could have anyone and you know it – what can I say to you, I'm no poet“. So fühlt es sich also an, wenn man nach Jahren im Knast endlich wieder im Sonnenschein spazieren geht! Zwischendurch noch eine Doo-Wop Nummer, die zeigt, dass auch a capella kein Hindernis für die Gang darstellt. Nichts für trübes Grübeln, das Album braust ansatzlos durch und hinterlässt prächtige Stimmung. Wer ein Ding drehen will, sollte dafür diese Platte wählen.
Geschrieben von King Kraut am 04.06.2014, 12:55 Uhr
Kommentieren
Weitere interessante Reviews
APÉRO - Cold Drinks, Cool Snacks (Tape)
Eine interessante Band aus Hamburg und Sénas (das liegt zwischen Marseille und Avignon) habe ich nun auf meinen Ohren. APÉRO präsentieren mir ungewöhnlichen Minimal-Electro-Punkrock der...
SCHRENG SCHRENG & LA LA - CATCH & RELEASE
Search & Destroy kenne ich, aber was ist “Catch & Release“? “Catch & Release“ ist ein Begriff der aus dem Angeln kommt. Es bezeichnet, einen Fisch zu fangen und dann wieder frei zu...
RONG KONG KOMA - SMILE
Da fängt das Gitarrenspiel so leise an, dass ich fast dachte, meine Anlage wäre kaputt oder auch meine Ohren oder beides. Kaum, dass ich mich an den leisen Klang gewöhnt hatte, am entspannen...
DR. DREXLER project - Neoliberale Kackscheiße
Beim ersten Hören des Albums habe ich gedacht, dass ich in einer Zeitkapsel auf Reisen geschickt worden bin. Die Kapsel hat mich direkt in eine Zeit katapultiert in der NDW auf experimentellen...
BRAUSEPÖTER - FREI VON ALL DEM HIER
BRAUSEPÖTER...noch nie gehört! Wer ist das? Keine Ahnung? Ich hatte auch keine Ahnung, bis das Album in meinem Briefkasten lag und ich mir den beiliegenden Infozettel zu Gemüte geführt...
THE NO - DAS LEBEN IST SCHÖN
Was passiert wenn Musiker eine Band gründen, diese dann auflösen und doch wieder Bock darauf haben gemeinsam Musik zu machen, die wie die Band klingen darf die sie aufgelöst haben? Dann...
