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Deep Purple - In Concert '72

Weitere Informationen:
http://www.deeppurple.com/
https://www.facebook.com/officialdeeppurple
Deep Purple die kennt man doch!
Zumindest der Jahrhundertsong 'Smoke on the Water" dürfte allen bekannt sein. Unzählige Gitarristen haben sich in ihren Anfangstagen die Finger an dem Riff verbogen. Außer diesem Song hat die Legende aus England noch viele andere Klassiker auf Lager, mit denen sich jeder, der sich für Rockmusik interessiert mal etwas genauer auseinandersetzen sollte.
Zusammen mit Black Sabbath und Led Zeppelin gelten Deep Purple als die unheilige Dreifaltigkeit, die dem Metal den Weg bereitet hat. Viele stilprägende Elemente der Band findet man bei den Metalbands der 80er wieder, seien es das Gitarrenriffing, die hohen kreischenden Gesangspassagen, der Drumstil oder der Einfluss von Klassik und Kirchenmusik.
Auf dieser Livescheibe ist die legendäre MK2 Besetzung zu gange und zeigt die Band auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft. Im Rahmen einer BBC Show wurde dem Publikum ausschließlich neues Material vom bald darauf erscheinenden Album 'Machine Head' vorgestellt. Lediglich 'Strange Kind of Women' und das Little Richard Cover 'Lucille' bilden Ausnahmen.
Das Album wurde 1980 schon einmal veröffentlicht, doch diesmal wurden die originalen Bänder noch einmal neu gemixt und gemastert. Außerdem handelt es sich hier um die ungekürzte Fassung.
Es macht richtig Spaß der Band beim Spielen zu zuhören. Sie sind von Anfang an in einem Flow, wie man ihn bei den meisten Bands heute vermisst. Dazu noch dieser Mördergroove und diese extatischen Jams. Der Sound der Platte ist rauh und organisch. 70s Sound eben. Die Instrumente sind furztrocken, ganz ohne Effekte abgenommen und hier und da gibts charmantes Übersteuern.
Los gehts mit einer kurzen Ansage von Mike Harding vom BBC, ehe Deep Purple mit 'Highway Star' loslegen. Wow, was für ein Feuerwerk schon am Anfang. Rohe Energie. Besonders hervorheben möchte ich Ian Gillans leidenschaftliche Gesangsperformance und die Rhythmusfraktion, treibend und lebendig aber zählgenau wie ein Schweizer Uhrwerk. Herrlich, diese schnellen Wirbel von Ian Paice. Im Mittelteil setzt John Lord dann mit einem grandiosen Orgelsolo ein, ehe Ritchie Blackmoore sein virtuoses Gitarrensolo draufsetzt. Sehr geile Darbietung des Songs, der in der Studioversion etwas gezähmter wirkt.
Jemand im Publikum kam wohl frisch aus der Badewanne und hatte sein Quitscheentchen dabei, was die Aufnahme zwischen den Songs bis zum Schluss begleiten wird. Ob es eine Anspielung auf den quitschenden Gesang von Ian Gillan war, wird wohl Spekulation bleiben. ;)
Weiter gehts mit 'Strange Kind of Women'. Eine Geschichte über einen Mann, der eine furchtbar schreckliche Frau erobert, die er dann heiratet und die ihm dann drei Tage nach der Hochzeit stirbt. Der Song ist ein bluesiger Shuffle, sehr rhythmisch und ordentlich groovend. Im Zwischenteil gibt die Gitarre eine Melodie vor und der Gesang versucht diese zu wiederholen.
Dann folgt 'Maybe I'm a Leo". Rhythm Blues, nichts besonderes.
Danach wird 'Smoke on the Water' zum Besten gegeben. Der Song wurde hier zum ersten Mal vorgeführt. Gut, der Einstieg ist etwas holprig, und der Song ist nicht ganz so tight und druckvoll wie man ihn kennt, aber richtig geil wird es wenn die Band am Ende des Songs ein bischen jammt.
'Never Before' ist eine eingängige und beschwingte Nummer, mit einfachen Melodien. Mir gefällt der Übergang in den langsamen Zwischenteil sehr gut. Dann geht es mit 'Lazy' weiter, das John Lord mit einem magischen Orgelintro einleitet, bei dem man die Ruhe im Raum förmlich spüren kann, ehe der Rhythmus einsetzt und Blackmore das bekannte Singlenoteriff anstimmt und mit Lord einen virtuoses Solofeuerwerk hinlegt.
War der Song mit über 9 Minuten Spielzeit schon sehr in die Länge gezogen, sprengt das hektische 'Space Truckin' mit 22 Minuten alles. Der wilde Refrain in dem Ian Gillan mit seinem hohen, schreiendem Organ den Zuhörer auf einen wahnsinnigen Trip mitnimmt, ufert zu einem tranceartigen spaceigen Jam aus. Wenn sich darauf einlässt ist man in dem Moment gedanklich ganz weit weg.
Als Zugabe wird Little Richards "Lucille" dargeboten und als Bonus gibt es die Soundcheckversion von 'Maybe I'm A Leo'.
Die Platte ist nicht nur für Fans der Band ein Pflichtkauf. Auch der gemeine Musikfan wird daran seine Freude haben. Die Aufnahme erreicht zwar die Klasse das Referenzwerks "Made in Japen" nicht ganz, kann sich aber durchaus daran messen lassen.
Einziger Kritikpunkt ist die Aufmachung. Das Cover gefällt mir garnicht. Sieht mir zu sehr nach Ramschartikel aus, was die CD definitiv nicht ist.
Also wenn Euch klassischer Rock gefällt, nichts wie ran an den Speck! ;)
Geschrieben von MC GAudibuizn am 28.06.2014, 15:26 Uhr
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