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ZAP – Nr. 155 - (Winter 2020/21 – 60 Seiten – 5€)

ZAP – Nr. 155 - (Winter 2020/21 – 60 Seiten – 5€)

Fanzine ZAP Hardcore Magazin c/o Michael Arndt, Untere Allee 3, 66424 Homburg, ZAPHardcoremagazin@gmail.com 18.12.2020
  4 / 10

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/zaphardcoremagazin/
http://nychc.de/


Bitte folgen Sie mir in den DeLorean und begleiten Sie mich „Zurück in die Zukunft“ 25 Jahre zurück....
Die Zeitmaschine schreibt nun das Jahr 1996, wir sind Anfang 20 und die Welt stand uns offen...
Und was benötigt man neben Bier und Mucke noch ?

Etwas zu lesen natürlich und es gab zu der Zeit reichlich Fanzines die uns mit neuen Bands und Geschichten versorgten. Wöchentlich flog irgendetwas ins Haus. Mal waren es große, bekannte, auflagenhohe Fanzines wie das PLASTIC BOMB, mal waren es kleine, DIY-kopierte schwarz/weiß Fanzines in Kleinstauflagen wie das OPEN END oder das PANZERKNACKER. Es gab aber auch größere Fanzines die mich irgendwie nicht ansprachen, wie das TRUST und das OX. Und mittelgroße Fanzines die mich glücklich machten wie RAUMSCHIFF WUCHERPREIS / SCUMFUCK und das ZAP.

Die großen Fanzines gibt’s auch heute noch, dank dem Internet nicht mehr in der hohen Auflage wie früher, aber es gibt sie. Die mittelgroßen und kleinen Fanzines sind im Laufe der Zeit vom Erdboden verschwunden, genauso wie unser kleines Zine damals, das VERBOTENE FRÜCHTE von dem es immerhin 20 Ausgaben gab.

Zum Ende des alte Jahrtausend drehte sich auch für Deutschlands führenden Hardcore-Punk Fanzine, das ZAP, zum letzten mal die Druckermaschinen. Kein deutschsprachiges Blättchen konnte in die großen Fußspuren des ZAPs treten, mit seinem politischen – leicht sexistischen – anarchistischen – Hardcore-Punk – Literaturstil. Ja, es traf mich damals echt hart !

So, nun wieder einsteigen in den DeLorean und die Zeituhr 20 Jahre vorstellen, Ende 2019, Auferstanden aus der Asche Homburgs ist das neue ZAP.... Ich hab es mitbekommen und trotzdem dem Phönix nicht so recht getraut. Vielleicht ist das ZAP nur ein Kuckucksei oder eine Elster und ihm nicht zu trauen.

12 Monate später..... ACAB steht groß auf dem neuen Cover des ZAPs (Nr. 155). Dazu ein Bericht über Rio Reiser. Bands vor Gericht (verklag dich doch) und ein Polizei-Spezial. Okay, ich wage es und bestelle das „Kampfblatt des internationalen Rotzlöffeltums“. 5,-€ wovon 1,40€ auch noch auf das Porto draufgeht, da bleibt am Ende des Tages für Dr. Moses nicht so viel über.

2 Tage später liegt das Fanzine auch schon im Briefkasten, weitere 2 Nachmittags später sind die 60 Seiten auch schon durchgelesen und ich bin etwas enttäuscht.

Ein netter Bericht zum anstehenden 25sten Todestag (26.August 2021) sowie zu seinen 3 Epochen (die Politische – die Poetische – der Ausverkauf) von Rio Reiser und ein Kurzinterview mit den Sleaford Mods und das war´s auch schon aus dem musikalischen Bereich der Ausgabe. Früher war das halbe Magazine gefüllt mit bekannten und unbekannten Hardcore und Punkbands und jetzt 2 mickrige Beiträge. :-(

Okay, Corona macht die Konzertberichte, die früher auch zu dutzenden im Magazine standen, unmöglich und somit auch die Interviews mit den Bands, vor oder nach ihren Auftritten, aber es gibt ja heutzutage auch noch andere Möglichkeiten Interviews zu führen. Nicht nur per Telefon oder per Brief, wie früher zu meiner Zeit war. Daher bin ich diesbezüglich etwas enttäuscht. :-(

Die weiteren Reportagen / Reisetouren / Statements und Co., die früher ⅓ – ¼ des Zines ausmachten, haben dementsprechend in der Nr. 155 deutlich die Oberhand. Dabei gibt es wie üblich gute und langweilige Berichte, aber das ist ja normal. Die meisten sind okay, wobei „Bands vor Gericht“, „wer wischt das Blut weg“ (ein Schach-Spezial !!!) und das Polizei-Spezial richtig gut sind.

Somit kommt das neue ZAP aber trotzdem nicht annähernd an die Qualität der vergangenen Tage heran, leider.


Geschrieben von Karsten Conform am 15.01.2021, 15:41 Uhr


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1 Kommentar

Avatar
Antifaschist (unregistriert)
Geschrieben am 06.06.2022, 19:08 Uhr
Wer das Zap gelesen hat, der weiß, daß der zur Suchtkrankheit und zu Gewaltphantasien neigende Borderliner Michael Arndt Antisemit, also ein typischer Deutscher, ist.

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