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LOVE A - MEISENSTAAT

Weitere Informationen:
https://de-de.facebook.com/makingloveathreatagain
LOVE A Meisenstaat. Das steht auf dem Cover der neuen Scheibe von LOVE A und ein Schelm ist, wer da nicht gleich an “Ameisenstaat“ denkt, der Platte mit der Knochenfabrik ihren (Szene-)Durchbruch hatten. Der Trend der Wortspiele und Anspielungen geht auch an LOVE A wohl nicht vorbei. Oder ist die Band Fan von Claus Lüer und seiner Band?
LOVE A diese Band, irgendwo zwischen untergehender Hamburger Schule, Studentenpunk und intelligenten Pöblern.
Waren die ersten beiden Alben “Eigentlich“ und “Irgendwie“ noch aggressiv und punkig wurde es mit “Jagd und Hund“ und “Nichts ist Neu“ ruhiger. Die Texte blieben nach wie vor auf hohem Niveau auch wenn sie teilweise kryptischer und holzschnittartiger wurden.
Nun steht also Album Nummer Fünf in den Regalen schaut uns aus einer dunklen Maske (oder ist es der Schädel eines Vogels?) düster an. Der Blick könnte auch vorwurfsvoll gedeutet werden und damit nähern wir uns schon dem Album als Gesamtkunstwerk.
Schon beim ersten Song “Frag nicht“ wird klar in welche Richtung die Reise mit diesem Album gehen wird.
Die Masse nervt, die Guten auch – zu elitär!
Ich sing´nicht mehr von Wut im Bauch, weil´s zu einfach wär´.
In diesen zwei Zeilen aus “Frag nicht“ ist schon so viel enthalten, dass Interpretation für mindestens eine halbe Doktorarbeit drin steckt. Diese Zeilen singt nur jemand, der etwas erlebt hat und sich Gedanken darüber im Einzelnen und über die große Welt im Allgemeinen gemacht hat.
Überhaupt das Gedanken machen, dass kann Sänger und Texter Jörkk Mechenbier sehr gut und sehr umfangreich.
Die Texte, oft eine mehr oder weniger lose Aneinanderreihung von Fragen auf die manchmal auch Antworten folgen, gehen den Weg der letzten Alben stilistisch weiter. Wobei, dass muss man ganz klar sagen, das Ganze ungewöhnlich düster daherkommt. Die Texte wurden in ein düsteres, manchmal fast avantgardistischen Musikgewand gepackt. Es macht fast den Eindruck als ob Jörkk die Hoffnung verloren...resigniert hat.
Vom Punk und dem Druck und der Wut hat sich die Band insbesondere musikalisch weitestgehend verabschiedet. Gewöhnliche Musik spielen sie deswegen noch lange nicht. Es ist ein ganz eigener Stil den die Band für sich gefunden und perfektioniert hat.
Beim Hören denke ich manchmal an Die Sterne in depressiv, aber auch das passt nicht ganz. Als Referenzwert akzeptabel aber der Pfeil trifft nicht ins Schwarze.
LOVE A und “Meisenstaat“. Kohl-oder Blaumeise? Schwanz-oder Beutelmeise? Ist das vielleicht gemeint, statt (A-)Meisenstaat?
LOVE A lässt mich mit diesem Album, auch nach mehrmaligem Hören, etwas verwirrt, fast verstört zurück. Ob ich es gut finde, kann ich gar nicht sagen. Es ist auf jeden Fall ein Album, welches tief geht und was bei dunklen Momenten einen noch tiefer nach unten ziehen kann. Es ist atmosphärisch dicht und schwer.
“Meisenstaat“ ist ein Album, was sich weigert nebenbei gehört zu werden. Das ist gut und richtig. Musik ist nicht zum Beschallen von Stille da, das zeigen LOVE A sehr eindrücklich mit diesem Album.
Geschrieben von Frank am 01.08.2022, 21:02 Uhr
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