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THE COFFINSHAKERS - GRAVES, RELEASE YOUR DEAD
Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/coffinshakers
Es dämmert.
Schwere Wolken ziehen über mein Haus hinweg.
Dunkles Donnergrollen, das näher kommt.
Leute rennen schnell den Fußweg entlang.
Die Beschreibung der Wetterentwicklung vor meinem Fenster könnte für die Musik von THE COFFINSHAKERS nicht passender sein.
Die Band aus Schweden hat mit “Graves, Release your Dead“ ihr drittes Album veröffentlicht. Für eine Band die es seit 28 Jahren gibt, ist das nicht gerade ein großer Output. Das letzte Album ist ganze 16 Jahre alt. So lange existieren viele Bands nicht.
Sehr viele Monde sind aufgegangen und sehr viele Nächte sind vergangen. So wundert es nicht, dass auf diesem Album viele neue Einflüsse verarbeitet wurden. Ganz weit oben ist hier der Einfluss von Americana und düsterem Country zu nennen.
Beim ersten Hören, schon beim ersten Song ist mir ganz spontan Johnny Cash eingefallen. Das Gitarrenspiel und die Melodien erinnern beim Hören immer wieder an den Altmeister. Obwohl Sänger Rob eine ganz eigene, markante Stimme besitzt, erinnert diese ebenfalls hin und wieder an Johnny Cash. Ist keine schlechte Referenz und soll hier nur meine Assoziationen darstellen, keinesfalls soll das hier rüber kommen wie eine Band die sich den Bekanntheitsgrad von Johnny Cash zu nutze machen möchte. Das haben THE COFFINSHAKERS auch gar nicht nötig. Sie sind eigenständig genug und beweisen auf den zehn Songs des Albums, dass sie die Dunkelheit mit all ihren Facetten kennen und lieben.
Da trifft Americana mit Country auf Bluegrass und Dark Rock. Blues wird in den Arm genommen und mitgenommen. Auch ein wenig in die Gothic-Richtung wird geschielt. Das Ganze wird drei Mal geschüttelt, nicht gerührt und dann abgefüllt. Heraus kommt eine sehr vielfältige Mischung die von einer dunklen Aura getragen wird.
Hier und da ist es vielleicht etwas zu dick aufgetragen, aber wen stört das schon, wenn die Dunkelheit alles umschließt?
“Graves, Release your Dead“ hat einige Songs die auch als Filmmusik für düstere, hoffnungslose Western dienen könnten. Sie funktionieren aber genau so in kleinen Bars um 05.00 Uhr Morgens. Auf der Bühne stelle ich mir eine Inszenierung mit viel Nebel vor. Ja, es ist etwas unheimlich, etwas morbide, aber auch faszinierend.
Die Dunkelheit und der Tod faszinieren den Menschen schon seit Anbeginn seiner Geschichte. Diese Faszination kann man auf der neuen Platte von THE COFFINSHAKERS nicht nur hören sondern fast fühlen, so atmosphärisch dicht ist das dritte Album.
Für Liebhaber der dunklen Seite und für Träumer in Schwarz ist dieses Werk etwas ganz besonderes. Etwas wertvolles!
Geschrieben von Frank am 15.08.2023, 21:11 Uhr
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