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Die Ärzte - Hannover 03.07.2012

30.07.2012

Hannover 03. Juli: Die Beste Band der Welt sollte uns noch mal zeigen, dass „das Ende ist noch nicht vorbei“ ist (blöder Satz, aber so steht es nun mal auf der Eintrittskarte). Da es mitten in der Woche war, sind wir leider etwas spät losgekommen Richtung Hannover und hatten unterwegs auch noch zu viele Haltestellen, plus einen kleinen Umweg, weil ich die richtige Ausfahrt verpasst hatte. Was bedeutet dieser Satz ? A. Er ist sehr lang und hat verdammt viele Kommata B. Ich musste selber fahren C. Ich konnte kein Bierchen trinken (don´t drink & drive!) D. Wir haben die Vorband nur zur Hälfte gesehen. Dabei war die Vorband SATOR aus Schweden echt gut. Die spielen allerdings auch schon seit fast 25 Jahren zusammen, haben in der Zeit allerdings auch nicht wirklich viel veröffentlicht und so kannte ich vorher auch nicht einen Song von denen. Wenn ich mit verbundenen Augen vor der Bühne gestanden hätte, hätte ich drauf gewettet, dass Lemmy von MOTÖRHEAD zusammen mit Mike Ness von SOCIAL DISTORTION und Joey RAMONE auf der Bühne stehen würden. Aber es waren SATOR mit zwei Sängern, die sich die Songs so aufteilen, dass sie sich eben wie MOTÖRSOCIALRAMONESDISTORTIONHEAD anhörten. Die Schweden kamen damit sehr gut beim Hannoveraner Publikum an und auch mir gefielen sie richtig gut, dass ich mich noch vor Ort selber in den Arsch gebissen habe, dass ich es nicht früher in diese beschissene TUI Arena geschafft habe. Nun aber zu den ÄRZTEN und die fingen auch gleich mit den ersten beiden Songs vom neuen Album „Auch“ an, sprich „Ist das noch Punkrock?“ und „Bettmagnet“, um anschließend mit „Tamagotchi“ noch einen dritten Song vom neuen Album nachzulegen. Und auch wenn das neue Album erst 10 Wochen auf dem Markt war, ich hatte das Gefühl das jede/r die Songs bereits in und auswendig kannte und 11.000 Zuschauer mitsangen. Danach gab es aber erstmal die alten Songs zu hören, wobei Bela Hummeln im Arsch hatte und sich immer wieder vom Schlagzeug trennte um etliche Meilen auf der Bühne hin und her zu marschieren. Ganz anders Rod, der sich wie immer kaum bewegt und Farin, der sich an dem Abend auch stark zurück hielt. Bei dem üblichen Instrumentenwechsel mussten sich allerdings auch die beiden mal bewegen J Als Bassist war ich natürlich von Rod´s Bassanlage völligst beeindruckt. Die möchte ich auch haben….. Aber Rod bewachte sie wahrlich wie ein Wachhund und ließ sich von seinen eigenen Basssound unter (!) dieser Bassanlage berieseln. Mittlerweile war das Gedränge in den ersten 50 Reihen auch nicht mehr so extrem, dass wir uns nun auch weiter nach vorne trauten, bis in die 20-25 Reihe. Und von dort hatte man auch einen herrlichen Blick auf die Wall of Deaths, die sich immer wieder vor und neben uns bildeten. Allerdings ist das Publikum in Hannover ziemlich zahm….. Brav geht man auseinander….. Und dann passiert nix…. Zumindest in 75% der Fälle passierte nix bis der Song zu Ende war und die zwei Wände artig wieder verschmelzten. Ansonsten gab es aber nix zu meckern, die Stimmung war sehr gut, die Songs waren gut und es wurde lange, sehr lange gespielt. Vielleicht war Bela zu viel auf der Bühne unterwegs und zu viel am quatschen, aber damit hat er nur das kompensiert, was Farin an dem Abend zu wenig geleistet hat. Was mir ansonsten noch positiv auffiel, war die wechselnde Hintergrundgestaltung, die Würfel-unter-der-Decke Displays und die zwei seitlichen Großbildleinwände auf denen nicht einfach nur ein Bild geschmissen wurde, sondern mit viel Liebe zum Detail entsprechende Bilder geradezu zeremoniert wurden. Allerdings bei so einen Eintrittspreis darf man ja auch etwas erwarten…. Oder.. ? Bei der zweiten Zugabe kam der Graf mit einer Klampfe und ´nem Zylinder auf den Kopf alleine auf die Bühne, um auf ´nen Barhocker den Song „Der Graf“ zu spielen. Im Hintergrund dazu ein Vollmond und eine Großstadtskyline. Oh ja, das ging ins Blut. „Zu spät“ durfte natürlich auch nicht fehlen und war an diesen musikalischen Abend der erste Song der dritten Zugabe und zugleich auch der vorletzte Song. Nach ziemlich genau 3 Stunden endete dieses geile Konzert mit dem Song „Dauerwelle“, kurz und eindrucksvoll. Danach war das große Warten angesagt. Denn obwohl wir uns Zeit ließen aus der Arena rauszukommen, ging vor und rundum die Arena auf den Straßen nix mehr. Nach einem längeren Sit-in im Parkhaus, welches noch teurer war als das in Dortmund (!), ging es nach über 1 Stunde zwischen dem letzten Song und dem Anlassen des Motors, endlich auf den Heimweg. Wir mussten schließlich am nächsten Tag wieder arbeiten. Die Heimfahrt ging auch deutlich schneller als die Hinfahrt, u.a. weil ich mich diesmal nicht verfahren habe J. Das nächste ÄRZTE Konzert ist dann wieder in Bielefeld und das ist auch gut so !


Geschrieben von Karsten Conform am 31.07.2012, 00:00 Uhr


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