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GRETCHEN & PUNKYFISH - Rock oder Stirb!
Mit dieser Band steh ich schon etwas länger per Mail in Kontakt, habe es aber leider bisher mehrfach verpasst sie live zu sehen. Jawohl, sehr schade! „Treffer mitten ins Schwarze“, sag ich da bei dieser neuen Kölner Rockband mit Frauengesang. Seit 2006 musizieren die 3 Herren und 2 Frauen als Rockband zusammen. Lange hat es gebraucht aber dann kam der Tag, als der Liebe Gott mal gnädig auf sie herunter schaute und sie dieses sehr frische Werk in nur 8 Stunden vollenden ließ. Wirklich eine Produktion, die sich für's erste Werk sehen lassen kann. Gleich mit dem ersten Stück: „Du hast Angst“, haben sie mich gefangen oder besser gesagt, die Frontfrau Mel O'Dee. Nicht unbedingt wegen ihrer Art das Lied anzustimmen nein, hier ist es eindeutig der Text, der wie die Faust auf's Auge passt. Besonders zu erwähnen sind die Strophen in diesem Song. Die Band geht ihre Werke einfach persönlicher an, als die sonst üblichen sozialkritischen oder melancholischen Kollegen. Die geben bloß immer das selbe von sich, wie scheisse das Leben doch manchmal ist... Hier ist Frische zu spüren und eine Menge Liebe. Bisweilen findet man hier und da eine gesunde Portion Energie, die jedoch so ab und an nach einer gewissen Steigerung verlangt. Denn ganz so ausgereift ist es dann leider doch noch nicht völlig. Das soll jetzt nicht negativ klingen, weil es gleichzeitig auch etwas positives beinhaltet, da die Musik dadurch ihre eigenen Wurzeln zeigen kann und nicht auf 08/15 Art rüber kommt.
Mel O'Dees Stimme ist nicht gerade märchenhaft und könnte mich alten Hasen wohl kaum verzaubern aber röhrig ist sie und vom Ausdruck her sehr klar, was das Textverständnis echt angenehm macht. Ihre Art die Refrains umzusetzen verleitet zum mitsingen. In gewissen Abständen erscheinen auch Backvocals, die ich aber als nicht so gut empfinde. Das könnte live vielleicht anders sein als auf dieser Demo-Ausgabe. Zur Musik ist zu sagen, dass es hier nicht unbedingt neue Rockklänge auf die Ohren gibt aber dennoch sind die Riffs ok und nerven nicht. Der Gitarrensound überzeugt mich allerdings überhaupt nicht, weil viel zu hoch und mittig. Der Sound krächselt daher und ist nicht röhrig, wummig wie ich es von einer Rockband erwarte. Dafür gibt es hier schon mal den ersten Minuspunkt. Den Zweiten vergebe ich dann gleich mal an den Basssound, der nur am rumpfurzen ist und null groovt. Gespielt wird dieser aber trotzdem ganz gut mit schönen Lines von Jsis Cry. Das alles könnt auch an der schwammigen Aufnahme liegen, die den Raum nicht gerade druckvoll mit Klangglanz ausfüllt... vielleicht bin ich aber auch mittlerweile einfach nur extrem verwöhnt und habe als Musiker zu hohe Erwartungen an eine Aufnahme. Nach wiederholtem anhören und dem mehrfachen verstellen meiner Anlage, kommt immer noch eine bessere Proberaumaufnahme ans Tageslicht.
FAZIT: Schade drum, dass man sich für diese Aufnahme nur 8 Stunden Zeit gelassen hat. Die ja so gesehen das präsentiert, wofür man als Formation in all der ganzen Zeit des Daseins geschwitzt hat. Ich glaub, mit mehr Zeit im Studio und mit ein wenig mehr Liebe zum Detail beim Sound, wäre hier ein super Werk entstanden. Alle Lieder haben auf jeden Fall Potenzial und es schreit nach mehr! Auf dieser Ausgabe findet man 8 Songs mit ca. 30 Minuten Spielzeit. Zu ordern ist diese Geschichte auf deren eigener Bandwebsite. Wer mit den deutschen Ausgaben der frühen 90er Musik zurecht kommt, der ist hier sicherlich nicht verkehrt. Ansonsten checkt ihre Page, haltet euch die Termine vor Augen und besucht eines ihrer Konzerte, denn sicherlich dampft es da dann etwas besser.
Homepage
Geschrieben von The King Det. am 11.03.2008, 00:00 Uhr
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