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Strung Out - Prototypes and Painkillers

Die Jungs von Strung Out aus Kalifornien machen nun schon seit 17 Jahren ihre Musik, zumeist schnellen amerikanischen Punkrock mit einigen Metal-Elementen und flotten Gitarrensolos.
Insgesamt veröffentlichten in dieser Zeit 6 Langspiel-CDs und 2 EPs, welche sich in der Aufnahmequalität stetig steigerten, was seinen Höhepunkt im Jahr 2007 mit der Veröffentlichung des Albums „Blackhawks over Los Angeles“ fand, bei dem Produzent Matt Hyde, der schon bei unter anderem Slayer und Hatebreed mitarbeitete, fleißig mithalf . Mit der Veröffentlichung von „Prototypes and Painkillers“ durchbrechen Strung Out diese Linie, auf ihrem neuen Album sind nämlich keine neuen Aufnahmen, dafür aber unveröffentlichte Songs, B-Seiten, Samplerbeiträge und Demos. Ihr namhaftes Label „Fat Wreck Chords“, bei dem auch Bands wie Anti-Flag, Against Me und NOFX zu Hause sind, ließ verlauten, die CD sei absolut grundlegend für jeden Fan von Strung Out. Welches Label würde das nicht von den neuen Veröffentlichungen seiner Sprösslinge behaupten, also inwiefern ist diese Aussage gerechtfertigt?
Das Album kommt voll bepackt daher mit seinen 25 Liedern und präsentiert den musikalischen Werdegang von Strung Out, wenn auch nicht in chronologisch richtiger Reihenfolge: 4 Lieder wurden nun schon vor 17 Jahren aufgenommen, 2 andere erst vorletztes Jahr. Somit ergibt sich eine Reise durch die Bandgeschichte und ein qualitativ weit gefächerter Mix, da die Demosongs logischerweise auch in Demoqualität sind, auch fallen dem Hörer die Veränderungen im Schaffen von Strung Out auf: Von dem noch eher rohen, ungeschliffenen, punkigen Klang der Anfangstage, bis hin zu den durchproduzierten neueren Nummern der letzten Jahre mit vielen Metal-Elementen, ist alles vertreten. Die Melancholie, auch Wut, die teils, wenn auch sehr wenig, politische Kritik, vor allem aber die düsteren Texte begleiten die Band aber die ganze Zeit.
Dennoch: Das Strung Out Lied „No Voice of Mine“ war damals auf dem “Rock against Bush Vol. 1” Sampler vertreten, es hat mich sofort überzeugt und wurde mein Lieblingslied der CD. Auf „Prototypes and Painkillers“ suche ich solch ein überzeugendes Lied vergeblich, was ich sehr schade finde. Auch erscheint mir die CD wenig abwechslungsreich, sondern monoton und erinnert mich insgesamt sehr an andere Amipunk-Bands wie zum Beispiel die früheren Pennywise.
Insofern stimme ich Fat Wreck Chords zu: Für Fans der Band ist die Platte sicherlich eine gute Sache, denn sie erleichtert das Suchen nach raren Liedern erheblich, liefert alte, unveröffentlichte Aufnahmen, von denen kein Fan etwas wusste und vervollständigt die Strung Out-Sammlung im Regal.
Aber Fans zum Kauf zu überzeugen, ist ja nicht schwer. Für mich und alle anderen Nicht-Fans von Strung Out wird das Album zwar interessant, nicht aber überzeugend sein. Musikalische Raritäten sollten meist auch solche bleiben, nicht ohne Grund haben Strung Out die schon aufgenommenen Lieder nicht auf die vorigen Alben gepackt.
Geschrieben von Chris am 13.04.2009, 00:00 Uhr
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