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Emscherkurve 77 - Dat soll Punkrock sein?

Emscherkurve 77 - Dat soll Punkrock sein?

CD www.sunnybastards.de 11.11.2011
  9 / 10

Weitere Informationen:
http://www.myspace.com/emscherkurve77
http://www.facebook.com/Emscherkurve77
http://www.emscherkurve77.de/


Emscherkurve 77 ist bekannt für eingängigen Punkrock mit Mitgröhlfaktor und auch mir ist das Ruhrpott-Gespann seit vielen Jahren ein Begriff, da der ein oder andere Ohrwurm aufgrund etlicher besuchter Konzis der Oberhausener Streetpunkband hängen geblieben ist. Grund genug, sich auch näher mit dem neuen Album von EK77 zu befassen. Gleich beim Auspacken fällt einem das Booklet im Leporello-Format auf. Hier hat man die Möglichkeit zwischen den „Emscherkurven-Faces“ hin- und herzuwählen, um bei Muttis Besuch das richtige Gesicht im Cd-Regal zu haben. Das neue Album befasst sich nun mit der existenziellen Frage „Dat soll Punkrock sein?“ Und man kann sagen, ja isset! Mit den beiden Sängern Spiller und dem Gitarristen Daniel, der nach der Trennung von Sänger Böhle den 2. Gesangspart übernimmt, wird hier wieder ordentlich Dampf gemacht. Die beiden ergänzen sich wunderbar mit ihren „auf die Fresse“ Stimmen und das Gitarrengefidel tut sein Übriges, um „Dat soll Punkrock sein?“ zu einer gelungen Punkrockplatte zu machen. Textlich haben EK77 einiges mitzuteilen, so macht der Opener „Dat soll Punkrock sein?“ gleich mal `ne Abrechnung mit arroganten Besserwissern in der Szene, die einem vorschreiben was man zu tun und zu lassen hat als „echter“ Punkrocker. In „A40“ und „Hier bei uns“ wird die Verbundenheit zum Ruhrgebiet zum Ausdruck gebracht und natürlich gibt`s auch wieder `ne Hymne für den von EK77 gehuldigten Fußballclub „Rot-Weiss Oberhausen“. Kurz und knapp teilt man sich im Track „Sarrazin vs. Guttenberg“ mit. Dieses Lied grüßt wieder mit viel Ironie gewisse Szene-Schlaumeier. Weitere kurze Ausflüge werden in „Der Mann für Untenrum“ und mit dem „Zyklopen-Song“ gemacht. Es bleibt abwechslungsreich in der Thematik ihrer Texte, darum gibt es auch eine Hymne auf den großartigen, französischen Schauspieler „Louis de Funés“. In „Nicht wie Sie“ wird vor der Falschheit und Verlogenheit gewarnt, die einem Tag für Tag auflauert. Egal ob man das als Problem in der Punkrockszene oder allgemein interpretiert, passt eigentlich immer. EK77 verstehen es, die Texte aus dem Leben zu greifen. Mit „Zeit bleib stehen“ wird ein bekanntes Lied von DRITTE WAHL recht rotzig gecovert und mit dem mehrstimmigen Gesang kommt das richtig gut rüber. „Keine Lieder gegen Nazis“ gibt’s auf diesem Album nun als sehr gelungene Punkrock-Version. Fazit der Platte: Die Texte der Band kommen ehrlich rüber und musikalisch ist das Resultat aus 11 Jahren Banderfahrung nicht zu überhören!


Geschrieben von DrunkenDork am 16.11.2011, 00:00 Uhr


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