Design wechseln

Start » Reviews » Kurz und Bündig - Kurz und Bündig EP

Kurz und Bündig - Kurz und Bündig EP

Kurz und Bündig - Kurz und Bündig EP

CD Eigenproduktion

Weitere Informationen:
http://kub-punkrock.tk/
http://www.facebook.com/kurzundbuendig


Der Titel ist ein wenig irreführend: Es ist weniger ein Review, sondern eher ein Preview. Mir liegen höchstens vier Lieder vor, die ich besprechen könnte, von daher werde ich es bei meiner üblichen Meinung und meinen Eindrücken belassen und hoffe, dass ich in Zukunft auch die Möglichkeit erhalten werde, das ganze Album (sofern denn eines kommt) zu besprechen, um ein genaues Fazit zu erhalten. Aber genug davon, los geht es:

Chinawild dürfte ja den fleißigen Ramtatta-Lesern ein Begriff sein. Er findet nicht etwa aus dem Grund Erwähnung, weil er mich dafür bestochen hat, um seine Popularität zu steigern, sondern weil er ein Bandmitglied der Gruppe „Kurz und Bündig“ (KuB) ist, die sich in diesem Jahr in Düsseldorf zusammen gefunden haben.

Sie selbst bezeichnen sich als „Punkrock’n’Roll“, welche erfahrene Musiker bei sich wissen, um „die Bühnen dieser Republik in Schutt und Asche zu legen“. Wahrlich, eine mutige Ansage. Ob sich das so bewahrheiten wird? Ich werde es erfahren.
Die (überraschend qualitativ gut ausgearbeiteten) Tracks waren schnell durch gehört und ein Urteil ließ auch nicht lange auf sich warten. Positiv merke ich schon mal an, dass die Selbsteinschätzung in ein Genre sehr passend ist. Der Gesamteindruck der Instrumente und des Sängers deuten alle wirklich auf eine schöne Mischung aus Punkrock und klassischem Rock’n’Roll hin. Aus diesem Grund braucht man auch keine großartig-aggressiven Saitenfeuerwerke, scheppernde Drums oder Shouting-Einlagen erwarten, die einen den widerwärtigen Gestank von Alkohol entgegenschleudern, sondern wird eher mit melodischen Gitarrenklängen, mittlerer Schlagzeuggeschwindigkeit und einer Stimme beschallt, die mehr Wert auf Gesang und „Mitsing“-Passagen á la „Woooohooooo“ legt. Komischerweise kann ich mich des Verdachtes nicht erwehren, dass hier gewisse Einflüsse von den Toten Hosen (war ja klar, dass mir der typische Tippfehler „d anstatt s“ passieren musste!!) und den Broilers übernommen wurden. Verwunderlich wäre es aufgrund der Nähe zu den bekannten Bands zumindest nicht. Aber das nur nebenbei.
Der Stil der Band dürfte für Tanzeinlagen, Mitsingchöre von Fans und für „Da sitzen und einfach nur lauschen“ geeignet sein. Jeder, der etwas mehr erwartet (beispielsweise Blutpogo oder Musik, in dem man seine Emotionen und Gedanken wegbrüllen kann), wird bei „KuB“ nicht viel vorfinden können, womit er etwas anfangen kann. Die demolierten und zerstörten Konzerthallen werden wohl noch ein wenig warten müssen. Wer jedoch ein Faible für diese Musikrichtung hat, der kann sicher einen Blick wagen, wobei es hier und da natürlich auch ein paar Ecken und Kanten gibt, die das Gesamtbild stören. Manchmal wirkt ein Teil eines Songs grob und widerwillig „herunter gesungen“  und auf der anderen Seite werden Experimente gemacht, die der Band stilistisch einfach nicht gut tun. Nennenswert wäre da beispielsweise der gekreischte Endteil vom Lied „Halt mich fest“ (der meines Erachtens übrigens auch der beste Titel von den vieren ist). Sowas passt einfach selten gut in solche Lieder rein, von daher sollte man diesen Song lieber konstant ruhig halten, dann hat man ein tolles Lied, welches auch eine schöne Atmosphäre zu kreieren weiß. Ansonsten sind die Lieder allesamt relativ gut ausgearbeitet, auch wenn es zwischen den restlichen Liedern noch ein bisschen Differenzierung geben darf. Aber bei EP’s geht es ja erstmal darum einen groben Überblick zu bekommen. Solche Details klären sich in der Regel dann auf, wenn es dann wirklich ans Eingemachte geht.

Wer nicht ganz blind ist, wird erkannt haben, dass ich keine Punkte abgegeben habe. Aus gutem Grund: Vier Lieder machen noch keine Band aus, darum warte ich noch ab, bis mehr Material vorliegt, das ich mir anhören könnte.

Aber soviel soll noch gesagt sein: „KuB“ erfinden das Rad nicht neu, ganz gewiß nicht. Aber wer soll das heutzutage noch tun? Die Jungs aus Düsseldorf bieten soliden (jedoch mit ein paar Patzern verzierten) Punkrock’n’Roll und haben somit einen netten und wichtigen Grundbaustein für ihre Zukunft gelegt. Jetzt heißt es jedoch, dass die Band am Ball bleibt und weiterhin mit Leidenschaft an die Sache heran geht, um nicht im „0815-Punkrock-Tralala“ abzudriften oder als auswechselbares Abziehbild von größeren Bands zu gelten. Es steht noch einiges an Arbeit an, welche jedoch mit genug Mühe und Herzblut zu bewältigen sein sollte. Unter diesen Umständen würde ich mich gerne des kommenden Albums annehmen, um ein endgültiges Urteil fällen zu können. Mein Interesse ist diesbezüglich schon einmal geweckt; und das ist weder gut, noch schlecht, sondern eine Chance, die genutzt werden sollte.


Geschrieben von ChaosZx2 am 20.11.2011, 00:00 Uhr


Teilen:                    

Kommentieren



Weitere interessante Reviews

RONG KONG KOMA - SMILE

Da fängt das Gitarrenspiel so leise an, dass ich fast dachte, meine Anlage wäre kaputt oder auch meine Ohren oder beides. Kaum, dass ich mich an den leisen Klang gewöhnt hatte, am entspannen...

Weiterlesen

BLONDIE - NO EXIT

BLONDIE gründete sich, da war ich bestenfalls in Planung. So lange ist es schon her, dass diese Band Musikgeschichte geschrieben hat. Nun erscheint ihr siebtes Album, ursprünglich 1999...

Weiterlesen

THEILEN - niederbrennen weitermachen (LP / Stream)

Gut das es heutzutage noch junge kreative Punkrockbands gibt, die ihr eigenes Ding machen und auf den Mainstream scheißen… So wie es Fritz Theilen gemacht hat, der seinem HJ-Jungzugführer in...

Weiterlesen

BENJAMIN ST. BABYLON - VOLKSMUSIK

Vor mehr als sechs Jahren schrieb ich eine Review für ramtatta.de über das Buch von BENJAMIN ST. BABYLON. Das Buch hört auf den schönen Namen “Gedankenjazz“ und die Review ist hier zu...

Weiterlesen

Braunkohlebagger - Angstapparat

Was kann man von einem Album erwarten, dass auf den Namen “Angstapparat“ hört? Was kann man von einer Band erwarten die sich BRAUNKOHELBAGGER genannt hat? Fünf Männer haben nach ihrer...

Weiterlesen

SONDASCHULE - wir bleiben wach (CD/LP/Digital)

Hurra, die SONDASCHULE ist wieder in der Stadt… Naja, erst einmal nur auf dem Plattenteller, dem CD-Player oder den anderen digitalen Medien. Aber ab November geht`s auf Tour, wobei aber viele...

Weiterlesen